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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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mochte, einen Armbrustbolzen abzufangen. »Du hast Interspeak geübt?«
    »Jepp. Roxanny will wieder zu der ARM-Flotte stoßen.«
    Wie das denn? fragte Louis sich. Sobald sich hier eine Möglichkeit ergab, musste er das unbedingt verhindern.
    »Roxanny«, fragte er dann, »wo hast du die Datenbank der Snail Darter gelassen?«
    »Ich habe sie an Bord der Gray Nurse gebracht«, antwortete sie. »Warum?«
    »Meine Kinder, deren N-Kinder … eines oder zwei davon haben sich vielleicht der ARM-Flotte angeschlossen. Ich muss die Dienstpläne und Namenlisten durchschauen. An Bord von jedem Schiff der Flotte muss es ein Exemplar davon geben.«
    Sie lachte. »An Bord der ARM-Schiffe befinden sich zehntausende von Männern und Frauen! Willst du die alle durchschauen?«
    »Jepp.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat Proserpina sich die geholt.«
    »Ihr müsst hier fort«, erklärte Louis jetzt. »Ich habe den Wartungsstapel mitgebracht. Ich werde ihn so umprogrammieren, dass er nicht mehr länger dem Flugrad folgen wird. Es ist sehr wichtig, dass euch niemand findet! Ich konnte euch so nahe kommen, einfach indem ich der Programmierung der Stepperscheiben gefolgt bin. Und vom Wald aus bin ich deinem Geruch gefolgt, Wembleth.«
    »Bei so einer Nase wundert mich das nicht«, gab Wembleth unsanft zurück.
    Louis fasste sich an die deutlich vergrößerte Nase. »Weißt du, dass du mein Sohn bist?«
    Wembleth stieß ein ungläubiges Schnauben aus. »Ich hätte eher gedacht, dass du vielleicht meiner sein könntest! Aber du bist älter als du aussiehst – oder ausgesehen hast.«
    »Und du bist jünger. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der sich nicht moderner medizinischer Methoden und Techniken hatte bedienen können. Keine Depilatoren, keine Tannin-Tabletten, nicht eine einzige Zahnkorrektur. Ich habe gedacht, du würdest einer anderen Spezies angehören. Aber Teela Brown war deine Mutter«, schloss Louis.
    Roxanny schüttelte den Kopf. »Die muss doch ein Fünf-Jahres-Pflaster gehabt haben.«
    »Sie muss beschlossen haben, dass sie wirklich ein Kind von mir haben wollte. Also muss sie ihre Unfruchtbarkeitsbehandlung rückgängig gemacht haben, bevor wir von der Erde aufgebrochen sind. Das muss sie ihre beiden Geburtsrechte gekostet haben. Mir hat sie davon nie etwas erzählt.«
    »Moment«, meinte Wembleth jetzt. »Meinst du das ernst? Du bist mein Vater?« Diese Vorstellung schien ihn regelrecht zu entsetzen.
    »Jepp…«
    »Warum hast du uns verlassen?«
    »Teela hat mich verlassen. Ich dachte damals, sie hätte mich wegen dieses anderen Kerls verlassen, diesem Sucher …«
    »Aber was hast du getan?«
    »Ich habe sie nicht beschützt.« Wie hätte er das auch tun sollen – vor ihrem eigenen Glück? »Sie ist in einen Augensturm geflogen, und dort haben wir sie verloren. Als wir sie dann später wiedergefunden hatten, war sie schon mit Sucher zusammen. Sie muss mit dir schon schwanger gewesen sein, als ich die beiden in der Nähe des Großen Ozeans verlassen habe, und bei allem, was sie danach vielleicht gemacht haben mag, kann ich nur raten.«
    »Du bist ein Vashneesht«, erklärte Wembleth. »Du bist gut im Raten. Ich habe das nie verstanden. Warum hat Mutter uns verlassen?«
    Louis wusste, dass er jetzt besser gehen sollte. Jede Sekunde mochte hier kostbar sein. Vor langer Zeit hatte Proserpinas Volk jeden potenziell bedrohlichen Felsbrocken im gesamten System der Ringwelt zerstört. Jetzt wimmelte es im System der Ringwelt vor Schiffen …
    Doch in Gegenwart seines Sohnes und seines noch ungeborenen Enkelkindes war Louis doch geneigt zu bleiben; und Wembleth musste dringend beruhigt werden.
    Also fuhr er fort: »Ich habe Teela in der Nähe des Großen Ozeans verlassen. Damals gab es noch keine Stepperscheiben auf der Ringwelt. Sucher – der Mann, für den sie mich verlassen hat – mag vielleicht gewusst haben, wie man das Transportsystem benutzt, das sich den gesamten Randwall entlangzieht. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, dorthin zu kommen; schließlich liegt ja überall genügend Technologie der Baumeister herum. Und mit dem Maglev-System sind sie bis zur anderen Seite der Ringwelt gekommen, bis zum Anderen Ozean.
    Man könnte sagen, das sei verrückt gewesen – es sei denn, sie wären vor etwas wahrlich Schrecklichem geflüchtet. Ich denke nicht, dass sie vor mir geflüchtet sind, sondern vielleicht vor etwas, wovon sie befürchtet hatte, ich würde es zur Ringwelt bringen können. Vielleicht

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