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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Outsider-Schiff und drei Pierson-Puppenspieler, die sich allesamt weit außerhalb des Systems befinden, sowie tausende von Sonden unbekannter Herkunft. Ich sollte wohl davon ausgehen, dass jede Partei alles darüber weiß, was die anderen Parteien tun. Selbst mir dürfte es jetzt inzwischen schwer fallen, ein Geheimnis zu bewahren.«
    Er vergrößerte einen Ausschnitt auf dem Display. »Louis, was ist das hier?«
    Ein einzelner Punkt wurde so weit lichtverstärkt, dass man unscharf einen geisterhaften Ringkörper aus schwarzer Spitze erkennen konnte: lauter miteinander verflochtene Fäden, dazu eine winzige, punktförmige Quelle gelb-weißen Lichtes in der Mitte – nicht eindeutig als Antrieb eines Raumschiffs zu identifizieren. »Zweiunddreißig Ringwelt-Radien entfernt …«
    »Ein weiterer Outsider«, brummte Louis. »Die verwenden nicht immer Lichtsegel. Wir haben ihnen die Hyperantrieb-Technologie abgekauft, aber sie verfügen über etwas noch Besseres. Das Gute ist, dass sie keinerlei Verwendung für flüssiges Wasser oder für Welten haben, die für Menschen geeignet wären.«
    »Und das hier?« Ein verbeulter Zylinder, an einem Ende verbreitert; in der Mitte glitzerten Fenster. »Hmmm? Sieht aus wie ein Flugkörper, den die United Nations schon vor langer Zeit entwickelt haben. Vielleicht ein Kriechboot, das nachträglich mit einem Hyperantrieb ausgerüstet wurde. Könnte von Sheathclaws stammen. Ob die versuchen würden, sich einzuschalten? Dieser Planet wurde von Kzinti-Telepathen und Menschen gemeinsam besiedelt.«
    »Sheathclaws. Eine Bedrohung?«
    »Nein. Ernst zu nehmende Waffen könnten die sich nicht leisten.«
    »Gut! Hinterster, hast du ihm schon die Diplomat gezeigt?«
    »Ja, wir haben beobachtet, wie deine Sonde, Eins ein Rendezvous zwischen der Diplomat und der Long Shot gestört hat. Die Long Shot hat sich daraufhin in den Hyperraum zurückgezogen.«
    »Louis, Akolyth, Hinterster, ich muss wissen, ob mein Verstand noch ordnungsgemäß arbeitet!«, rief Tonschmied. »Ist dies nun eine Geschichte, die ihr glauben könntet? Meine Sonde Eins verscheucht die Long Shot von einem fest anberaumten Rendezvous. Die Long Shot springt in den Hyperraum, nicht weit, und beobachtet dann aus sicherer Entfernung, vielleicht ein paar Lichtminuten, bis der Pilot keine weitere Bedrohung mehr zu erkennen vermag. Also kehrt er zurück, um Daten und Frachtgut mit der Diplomat auszutauschen, aber natürlich kommt er jetzt zu spät.
    Nun kehrt er zum Patriarchat zurück, immer noch verspätet, und versucht währenddessen, den Zeitverlust wieder auszugleichen. Die Long Shot muss den Bericht selbst abliefern, denn wer sonst wäre dazu in der Lage? Alle anderen Schiffe sind zu langsam. Die Heimatwelt der Kzinti ist zweihundertdreißig Lichtjahre von hier entfernt. Das bedeutet dreihundert Minuten für die einfache Strecke. Wir haben also zehn Stunden Zeit, bevor der Pilot der Long Shot wieder zur Ringwelt zurückkehren kann, und dann wird er sich immer noch beeilen müssen, um zu seinem nächsten Rendezvous rechtzeitig zurück zu sein. Würdet ihr zu dieser Einschätzung gelangen?«
    »Kzinti jedenfalls würden genauso handeln«, warf Louis ein, »immer geradewegs hineinstürmen.«
    Akolyth sträubten sich vor Zorn die Haare. »Wir verehren keine Uhren und Kalender, Tonschmied! Die Diplomat wurde angegriffen! Sie werden vorsichtig sein.«
    »Raumgeborene verehren immer Uhren und Kalender«, widersprach Louis. »So sind die Umlaufbahnen nun einmal.«
    »Hinterster?«
    Der Puppenspieler fragte: »Was bist du auf diese Mutmaßung bereit zu riskieren?«
    »Zu viel«, erwiderte Tonschmied, »aber ich muss etwas wagen! Der Randzonenkrieg nähert sich einer Singularität. Mein schlechtester Zug wäre jetzt, gar nicht zu ziehen.«
    »Was beabsichtigst du?«
    »Ich werde die Long Shot kapern.«
    Louis begriff, dass er Recht gehabt hatte: eine verrückte Mission. Er bemerkte: »Unter dem Hyperantrieb ist sie dreitausend Mal so schnell wie wir, und sie nähert sich nie der Ringwelt-Singularität.«
    »Sie können den Hyperantrieb nicht einsetzen, wenn sie an ein anderes Schiff angedockt sind. Folgt mir!« Mit großen Schritten trat Tonschmied vor und war verschwunden.
    Und wieder folgte Louis ihm.

 
KAPITEL FÜNF
HANUMAN
     
     
    Soweit er das beurteilen konnte, war Sonde Zwei eine perfekte Maschine. Hanuman arbeitete dennoch weiter daran. Von all den faszinierenden Maschinen in Tonschmieds Reich war diese hier diejenige, von der

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