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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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    Ein großer Farbklecks auf dem Infrarot-Display, größer als andere, war zunächst völlig reglos gewesen, doch dann, von einem Augenblick zum anderen, bewegte er sich, bewegte sich derart schnell, dass er auf dem Display regelrecht verschwamm, sprang einen Baum hinauf, verschmolz mit einem kleineren Lichtfleck, erstarrte …
    Tonschmied stieß ein Heulen aus.
    Das Heulen, das als Erwiderung kam, klang gedämpft. Louis’ saumseliger Translator kam schließlich mit der Arbeit nach; er übersetzte: »Akolyth!«
    »Hier! Warte!«
    Dann: »Louis!«
    »Hallo, Akolyth!«, rief Louis.
    »Louis! Ich habe mir schon Sorgen gemacht! Wie geht es dir?«
    »Ich bin wieder jung. Ich habe Hunger, ich bin ganz kribbelig, und ich bin irgendwie nicht recht bei Sinnen.«
    »Du warst ja Ewigkeiten in dieser Heilkiste!«
    Tonschmied mischte sich ein: »Akolyth hat ständig wissen wollen, wie es um dich steht, bis sich schließlich etwas anderes gefunden hat, womit er sich zu beschäftigen wusste.«
    Louis war gerührt. Akolyth hatte sich Sorgen gemacht … er hatte gedacht, dass Louis in dem ’Doc geblieben war, weil noch mehr an ihm geheilt werden müsse. Dabei hatte Tonschmied auf diese Weise wahrscheinlich nur dafür gesorgt, dass Louis aus dem Weg war; oder er hatte den Verjüngungsprozess verfeinert, oder er hatte Louis als Testperson benutzt, um die Nanotechnologie zu studieren, tanj auf ihn! Ein Zwölfjähriger sollte nicht zu derart zynischen Gedanken gezwungen sein, nicht einmal ein zwölfjähriger Kzin.
    Die massige Katze befand sich auf halber Höhe eines Baumstamms und aß, während aus der Ferne Angehörige des Hängenden Volkes mit Früchten nach ihr warfen. Tonschmied trennte seine Transportplattformen und steuerte eine davon gleich neben Akolyth.
    Chmeee war ein Kzin gewesen, den vor Jahrzehnten der Puppenspieler Nessus dafür ausgewählt hatte, sich seinem Erkundungsteam anzuschließen. Akolyth war Chmeees ältester Sohn, und sein Vater hatte ihn hinaus in die Welt geschickt, damit er von Louis Wu ›Weisheit erlernte‹. Akolyth war sieben Fuß groß und damit etwas kleiner als sein Vater; sein Fell war orangefarben und schokoladenbraun: dunkle Ohren, dunkle Streifen, die sich über seinen Rücken zogen, ein kleines Schokoladenkomma auf seinem Schwanz und seinen Beinen. Drei parallele wulstige Narben verliefen über seinen Bauch – vermutlich eine Hinterlassenschaft seines Vaters; Louis hatte nie gefragt. Auf dem riesigen schrägen Ast unter dem grünschwarzen Laub, auf dem Akolyth Platz genommen hatte, wirkte er ganz so, als sei er hier zu Hause.
    »Sind wir endlich so weit?«, fragte er.
    »Ja«, erwiderte Tonschmied.
    Akolyth schätzte die Entfernung zur Plattform auf etwa fünfzig Fuß ab. Er musste sich im Sprung drehen. Auf allen vieren zugleich kam er auf der Plattform auf, die unter seinem Gewicht nachgab. Akolyth verlor fast das Gleichgewicht, glitt aus, zog sich aber wieder hinauf und hielt sich fest.
    Die Hände eines Kzin waren kräftig, doch wenn Akolyth im Augenblick der Landung die Krallen ausgefahren gehabt hätte, wären seine Hände abgeglitten. Ein Zornesausbruch hätte tödlich sein können. Doch es war nur ein Spaß oder eine Mutprobe – denn Tonschmied war bereits unter Akolyth geschwebt, jederzeit bereit, ihn aufzufangen.
    »Ich sollte meine eigene Transportplattform herholen«, meinte Akolyth. Er ließ sich auf den Waldboden herabsinken und jagte dann zwischen sich tief zur Seite neigenden Stämmen hindurch, auf einem Pfad, den Louis nicht einmal auszumachen vermochte.
    Eine Transportplattform schwebte über einem Beet riesiger, wunderschöner orangefarbener Blumen. Akolyth steuerte die Plattform, auf der er selbst stand, über die andere, und mit einem magnetischen Klick verbanden sich die beiden.
    »Ich habe die hier beim Untervolk gelassen, damit sie damit spielen können, bis ich sie wieder brauche«, erklärte der Kzin. »Ich wiege zu viel. Wenn es nur eine Scheibe ist, muss ich aufpassen.«
    Die Doppelscheibe setzte sich wieder in Bewegung; Tonschmied folgte ihr, und dann jagten Tonschmied und Akolyth auch schon davon.
    Louis versuchte, ihnen zu folgen, doch es war ein kniffliger Flug. Sie ließen den Hintersten weit hinter sich. Tonschmied rief: »Was hast du in Erfahrung bringen können?«
    »Nichts, seit wir miteinander gesprochen haben«, bellte der Kzin. »Teelas Spur endet beim Maschinenvolk, zwei Monate, nachdem sie Louis und meinen Vater verlassen hatte. Ich habe in

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