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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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er das Gefühl hatte, er könne sie mit Recht zu ›seiner‹ Maschine machen. Er würde diese Maschine selbst steuern, ihr sein eigenes Leben anvertrauen.
    Er hatte beobachtet, wie Tonschmied an dem Meteoriten-Knüpf-System gearbeitet hatte.
    Tonschmied hatte während seiner Arbeit gesprochen. Hanuman vermeinte beinahe, zu verstehen, was Tonschmied gesagt hatte. Wurde die Ringwelt durchschlagen, dann würden gewaltige Mengen winzig kleiner Bauelemente aus niederer Materie Fäden aus Scrith weben, sodass die ganze, gewaltige Struktur wieder zusammengezogen würde und sich die Löcher somit schlossen. Und noch etwas anderes würde geschehen, während diese Nanomaschinen arbeiteten. Ähnlich winzige Bauelemente würden magnetische Kabel weben, die feiner waren als die Haare auf Hanumans Körper, wobei sie sich an supraleitenden Kabeln orientierten, die sich bereits jetzt im zerfetzten Fundament der Ringwelt befanden.
    Es lag in der Natur eines Protektors zu handeln. Das war alles, was Hanuman tun konnte: sich vom Meteoriten-Knüpf-System fern halten, keine der Maschinen anfassen, mit denen die Ringwelt und alle Spezies auf ihr gerettet werden könnten, einschließlich Hanumans eigener Spezies. Er wagte nicht, etwas zu berühren, was er nicht verstand.
    Fünfzehnhundert Drehungen des Himmels lang hatte Hanuman mit anderen seiner Art in den Bäumen gelebt. Er hatte geliebt, er hatte Kinder gezeugt, er war alt geworden. Dann war eine knotige Kreatur in einer Lederrüstung gekommen und hatte Hanuman eine Wurzel zu essen gegeben.
    Hanuman war erst seit etwa einem Falan intelligent. So viel wusste er: Tonschmied besaß einen überlegenen Intellekt. Wenn Hanuman Tonschmieds Maschinen berührte, dann würde er sie bis zur Unbrauchbarkeit beschädigen, es sei denn, er erhielt genaueste Anweisungen und wurde angeleitet.
    Aber er konnte an Sonde Zwei arbeiten. Das war die Maschine, durch die er vielleicht den Tod fände. Er hatte gehofft, sie besser verstehen zu lernen. Tonschmied – ebenso Hanuman überlegen, wie Hanuman selbst den Brütern seiner Spezies überlegen war – verstand sie auch nicht ganz.
    Hanuman hörte, dass irgendwo Luft entwich, und drehte sich um. Tonschmied war angekommen, und er hatte Besucher mitgebracht.
     
    Sie standen in der Höhle unter dem Mons Olympus. Mit großen Schritten trat Tonschmied auf ein Wesen zu, das nur etwa halb so groß war wie er. Er sagte: »Hanuman, das sind Freunde. Leute, das hier ist Hanuman, der Pilot von Sonde Zwei.«
    Die Stimme des Fremden war hoch, klang dabei aber nicht kindlich. »Akolyth, Louis Wu, Hinterster. Hallo!«
    Louis sagte: »Ist mir eine Freude. Hanuman?« Er versuchte sich immer noch zu entscheiden, was er da eigentlich sah. Der Fremde wog sicherlich nicht mehr als fünfzig Pfund. Er war drei Fuß groß, hatte einen Schwanz von zwei Fuß Länge und besaß auffallend geschwollene Gelenke, einen angeschwollenen Schädel und eine Haut, die aussah, als bestünde sie aus gegerbtem, gefaltetem Leder. »Du bist wohl ein Protektor aus dem Hängenden Volk?«
    »Ja. Tonschmied hat mich erschaffen und mir einen Namen gegeben. ›Hanuman‹ ist eine literarische Anspielung, das bezieht sich auf einen Text aus der Datenbank der Hot Needle of Inquiry.« Dann wechselte Hanuman zu einer anderen Sprache: Ghoulisch, viel zu schnell gesprochen. Während Tonschmied und er miteinander sprachen, fing Louis’ Translator hier und ort einzelne Wortfetzen auf.
    »…eilen …«
    »… das da unten einsetzen.«
    »Eine Theorie, die noch überprüft werden muss. Wenn dein Fahrzeug das übersteht …«
    Ein Zylinder wartete neben dem Linearbeschleuniger. Er sah aus, als sei er zu klein, um einem Passagier Platz zu bieten, doch der Bug war vollständig transparent, und die Magnetspulen dahinter – der Linearbeschleuniger – besaßen einen Durchmesser von mehr als einer Meile.
    Maschinen hatten bereits den reparierten Hyperantrieb der Needle in den Bauch des Schiffs eingesetzt. Jetzt kroch das fehlende Stück des Rumpfes der Needle langsam vorwärts, um sich mit dem Rest des Schiffs zu vereinigen.
    Die herausgeschnittene Rumpfverkleidung der Needle war durchstoßen worden. Jetzt steckte in der entstandenen Öffnung ein walzenförmiger Zylinder. Der Teil, der sich auf der Außenseite des Schiffs befand, war undurchsichtig und mit dieser sonderbaren Bronze überzogen. Während das fehlende Stück Rumpfverkleidung seinem Bestimmungsort in der Hülle der Hot Needle of Inquiry immer näher

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