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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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bedeutet einen Nachhauseweg!«
    »Roxanny, warum bist du so fröhlich?«
    Roxanny Gauthier stieß ein ausgelassenes Lachen aus. »Wir leben noch! Reicht das denn nicht? Schaut euch doch mal an, was wir für eine Spur hinterlassen haben! Wir können die bis zu der Explosion zurückverfolgen! Claus, Oliver: egal, wie viel wir bisher über Stasisfelder gehört haben – habt ihr das wirklich geglaubt? Klingt es irgendwie sinnvoll, man könnte die Zeit anhalten und dann wieder zum Laufen bringen? Als ich dieses Licht gesehen habe, da wusste ich schon, dass das eine Antimaterie-Explosion ist. Ich dachte, jetzt sind wir tot!«
    »Das war mal eine Stadt«, warf Oliver ein. Auf seinen Instrumenten ließ er ein Gitternetz aus Straßen und Gebäuden erscheinen. »Ziemlich groß. Sehr weitläufig angelegt, so wie Sydney.«
    »Claus, brems uns ab! « , wies Roxanny ihn jetzt an. »Ich kann nicht allzu viele Leichen erkennen. Wo sind die ganzen Toten?«
    Oliver konnte nur raten. »In den Gebäuden – die haben Schutz vor der Druckwelle gesucht. Schau dir deine Displays an, Roxanny! Der Luftdruck hier ist abnorm niedrig, und er fällt noch weiter. Die haben Schutz vor der Druckwelle gesucht, und dann …«
    »… sind sie erstickt? Die Luft entweicht!« Claus war nicht dumm; er ließ nur jetzt endlich die Leugnungsphase hinter sich. »Wir haben mal eben die ganze Ringwelt ausradiert. Hey …«
    »Wir werden zehntausend Jahre damit verbringen, ihre Struktur zu untersuchen und ihre Geheimnisse herauszufinden«, sagte Roxanny. »Was machst du denn da, Claus?«
    »Landen. Ich sehe einen Überlebenden.«
     
    Unter der Oberfläche drohte Wembleth zu ersticken.
    Er schleppte sich ins Licht, doch dort war die Luft auch nicht besser.
    Das Licht war jetzt nicht mehr heller als das normale Tageslicht, aber spinwärts gab es etwas Sonderbares, als sei die halbe Welt fortgerissen worden, und nur noch Nebel und Chaos seien zurückgeblieben. Wembleth bewegte sich auf den Dorfplatz zu, seine Brust hob und senkte sich nur noch mühsam.
    Noch vor einer Stunde hatten sie ein Festmahl abgehalten. Jetzt war niemand mehr dort. Die Feuer waren erloschen. Mäuse-Esser traten in einer Notsituation nicht ins Freie, und Wembleth wusste auch nicht mehr als sie.
    Irgendetwas, das fast so aussah wie ein silbernes Vinch-Ei, senkte sich langsam vom Himmel herab.
    Wembleth stand auf, obwohl er fast das Bewusstsein verlor, und wedelte mit den Armen. Wenn man nicht weiter weiß: um Hilfe rufen! Das war ein normaler Instinkt, doch sein immer schwächer werdendes Denken kam zu dergleichen Ansicht:
    Da kamen Leute, die fliegen konnten! Es gab Geschichten, die Derartiges zu berichten wussten, aber diese Leute hier flogen durch den Sturm, der nach einer gewaltigen Katastrophe toste. Jemand, der so etwas konnte, musste doch schließlich irgendetwas wissen!
    Nachrichten von Katastrophen verbreiteten sich auch bei anderen Völkern.
    Wembleth war jetzt auf Händen und Knien, ihm wurde schwarz vor Augen, als zwei Männer einer ihm unbekannten Spezies sich zu ihm herunterbeugten. Sie trugen harte Panzer wie die sagenhaften Vashneesht. Sie hielten ihm einen Beutel entgegen, in den er offenbar hineinklettern sollte.
    Wembleth tat, wie ihm geheißen.
    Luft strömte in den Beutel. Er konnte wieder atmen!
    Er wusste nicht, woher die Vashneesht wissen konnten, dass noch andere Hilfe benötigen würden. Er kam nicht auf die Idee, dass Vashneesht – Zauberer – die Ursache einer Katastrophe sein könnten, die eine ganze Welt zu zerstören vermochte.
     
    Die Schwerkraft einer Kugelwelt folgte einem quadratischen Abstandsgesetz. Dagegen ist die Ringwelt eine flache Ebene. Die Schwerkraft nimmt nicht ab, wenn man höher steigt, ebenso wenig die Rotationsschwerkraft oder das Magnetfeld, bis die Ringwelt nicht mehr wie eine Ebene aussieht, sondern eher wie ein Band – ab einer Höhe von hunderttausenden von Meilen.
    Die Ringwelt-Ingenieure hatten ein Gitternetzwerk aus supraleitenden Kabeln in das Fundament der Ringwelt eingebettet. Dieses Gitternetzwerk gestattete die magnetische Manipulation von Sonnenprotuberanzen, um einen Superthermallaser-Effekt zu erzeugen: das Meteoriten-Abwehr-System der Ringwelt; aber es ermöglicht auch auf der gesamten Ringwelt Magnet-Levitation.
    Magnetisch angetriebene Fahrzeuge können beliebig hoch aufsteigen.
    Es herrschte Nacht, als die Flugräder abhoben. In sechzig Meilen Höhe, praktisch bereits außerhalb des Bereichs der Atmosphäre,

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