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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sonderbaren Ballon hinter sich herzog, der zu groß war, als dass er durch die kleine Öffnung hätte passen sollen. Doch er glitt trotzdem hindurch.
    Einer der Angehörigen der ARM flog den Flugrädern entgegen, während der andere den Ballon auf dem ausgedörrten Boden absenkte. Bei diesem aufgeblähten Ballon handelte es sich um einen Rettungskokon; an einigen Stellen war er undurchsichtig, dort mussten die Lebenserhaltungssysteme installiert sein. Während der Ballon auf die Flugräder zurollte, war der Schatten eines aufrecht gehenden Mannes zu erkennen.
    ’Tec-1 Gauthier – leicht durch ihren durchsichtigen Goldfischglas-Helm zu erkennen – musste jetzt Hanuman deutlich erkennen können, der aufgeregt zappelnd auf Akolyths Schoß saß. Akolyth befestigte eine Schnur an Hanumans Druckanzug, als könne der Angehörige des Hängenden Volkes jederzeit davonspringen und müsse dann erst wieder eingefangen werden. Die beiden stiegen ab und gesellten sich zu Louis. Gauthier schwebte vor sie und landete.
    »Ich komme mir so klein vor«, meinte Akolyth unglücklich.
    Hier, in der Nähe des Loches, war der Boden durch die Antimaterie-Explosion regelrecht poliert: völlig gleichförmiges Scrith, durchschimmernd und glatt, künstlich und unendlich. Louis und seine Gefährten waren winzig. Louis hatte keinen Gedanken daran verschwendet, bis der Kzin es in Worte gefasst hatte.
    »Entität Akolyth, Entität Luis«, grüßte Gauthier – reine Höflichkeit, denn Akolyth war niemals als ›rechtlich anerkannte Entität‹ registriert worden, und das Gleiche galt auch für Luis Tamasan. »Ich darf Ihnen ’Tec Oliver Forrestier und Entität Wembleth vorstellen. Ich bin ’Tec Roxanny Gauthier.« Jetzt wirkte sie sehr viel zugänglicher.
    ’Tec Forrestier, der Zweite, der angeflogen kam, war groß und blass – vielleicht ein Belter, der in niedriger Schwerkraft aufgewachsen war. Ebenso wie Gauthier trug er seine rostroten Locken extrem kurz geschnitten. Er lächelte und berührte mit seinen Handschuhen die des Mannes, dann auch die des Kzin. »Wir freuen uns, Sie gefunden zu haben«, sagte er.
    Gauthier fragte: »Können Sie uns Wembleth abnehmen? Wir haben für ihn keinen Platz an Bord.«
    »Wir haben ein Drei-Mann-Schiff«, erklärte Forrestier.
    »Was ist Wembleth denn?«, fragte Louis. »Ein Einheimischer?«
    Wembleth war ein Stück weit zurückgefallen. Einen Ballon weiterzurollen, indem man in dessen Innenseite versuchte voranzuschreiten, schien ihm an sich nichts auszumachen, aber auf diese Weise kam man nur langsam voran. Als er versuchte stehen zu bleiben, rollte der Ballon noch ein Stück weiter; Wembleth stolperte, fiel hin und stand auf, ohne dass es ihm sichtlich peinlich gewesen wäre.
    Konnte Wembleth hören, was sie über ihre Kommunikatoren sagten? Er sprach zumindest nicht.
    »Wir haben ihn dort gefunden, wo die Luft entwichen ist«, fuhr Forrestier fort. »Rings um ihn Leichen und eingestürzte Stock-Siedlungen. Erkennen Sie vielleicht seinen Typus?«
    »Seine Spezies?« Louis schaute Wembleth sehr aufmerksam an.
    Wembleth blinzelte, als schmerzten ihm die Augen, doch er erwiderte ungerührt Louis’ Blick. Er war acht Zoll kleiner als Louis, fünf Fuß sechs oder vielleicht ein wenig größer. Seine Kleidung bestand aus gewebtem Leinen: eine Hose und ein weit sitzendes Hemd mit aufgesetzten Taschen, alles sandfarben. Er war barfuß, seine Füße waren groß und verhornt, und seine Zehennägel sahen aus wie scharfkantige Waffen. Seine Haut war dunkler als die von Louis, aber blasser als die von Roxanny Gauthier, und seine Hände, sein Gesicht und sein Hals waren auffallend faltig. Dichtes, schwarzweißes Haar bedeckte einen Großteil seines Gesichts. Blaue Schneckenverzierungen auf seiner Stirn und seinen Wangen mochten rituelle Tätowierungen sein oder vielleicht auch eine Art Tarnung, die sich im Laufe der Evolution ausgeprägt hatte. Wembleth lächelte interessiert, obwohl jeder normale Mensch sich in dieser Lage voller Entsetzen zusammengekauert hätte.
    »Ich vermag seine Spezies nicht genau zu bestimmen.« Louis hatte in einhundertmillionen Meilen Umkreis keine Eingeborenen kennen gelernt, aber das sagte er nicht. Er hatte sich noch nicht entschieden, wie weit gereist ›Luis Tamasan‹ sein sollte. Also sagte er: »Es gibt tausende verschiedener Hominiden-Spezies auf der Ringwelt, vielleicht sogar zehntausende, und die meisten davon sind vernunftbegabt. Wembleth besitzt in etwa Durchschnittsgröße.

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