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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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neue Dinge lernten, Nessus erstaunte.
    Es war nicht das erste Mal, dass sie so unsanft auf die Realität hingewiesen wurde …
     
    Als Kirsten zwölf Jahre alt gewesen war, hatten ihre Eltern sie und ihre Brüder auf eine Waldwanderung in einem der Naturschutzgebiete mitgenommen. Dad hatte sie fast gewaltsam mitschleifen müssen, von Stepperscheibe zu Stepperscheibe. Freiwillig das Netz zu verlassen erschien Kirsten einfach lächerlich. Und freiwillig durch die Wildnis zu stapfen? Das war das Sonderbarste, das sie jemals in Erwägung gezogen hatte.
    Sie jammerte immer noch bockig, als sie auf einer kleinen Lichtung materialisierte, auf der Dad und Carl schon auf sie warteten. Kirsten trat einen Schritt vor, und ihre Mutter und ihr kleiner Bruder erschienen auf der Stepperscheibe, von der Kirsten gerade heruntergetreten war. Teleportation: Das war eine zivilisierte Art zu reisen. Auf einem in der Nähe aufgestellten Schild leuchtete ein zehnstelliger Code; Kirsten prägte sich die Kennung der Stepperscheibe genau ein. Dass es auf ihrem weiteren Weg überhaupt keine Stepperscheiben mehr geben sollte, erschien Kirsten schlichtweg unglaublich. Innerlich hoffte sie darauf, doch noch eine zu finden, auf diese Weise ihren Eltern entkommen zu können und dann via Teleport wieder über eine Reihe von Stepperscheiben zurück nach Hause zu kommen, zu ihren Freunden und all den Annehmlichkeiten der städtischen Zivilisation.
    Fünf Kugeln – vier davon blauweiß, eine über und über mit Edelsteinen verziert – hingen in einer geraden Linie über ihnen: der Rest der Flotte. Keine einzige dieser Welten hatte Kirsten jemals betreten, und sie rechnete auch nicht damit, dass sich das jemals ändern würde. Dennoch war ihr jede einzelne dieser Welten, sogar Hearth selbst, deutlich weniger fremd als diese zahllosen Bäume, die sie hier von allen Seiten umgaben. Auf jeder dieser Welten gab es wenigstens ein Stepperscheiben-Netzwerk.
    Rein theoretisch hatte Kirsten natürlich gewusst, dass es abseits des Stepperscheiben-Netzwerkes Farmen und Höfe gab. Doch bisher hatte sie es nie wirklich gespürt. Ihre Eltern arbeiteten in einer Fabrik, in der Traktoren hergestellt wurden. Die Fabrik und auch ihre Wohnung lagen mitten im Herzen des Netzwerkes.
    Einhundert Schritte weit in den Wald hinein verlor Kirsten die Förster-Station aus den Augen, die den Endpunkt ihrer Stepperscheiben-Reihe darstellte. Das Zirpen und Rascheln im Unterholz brachte Kirsten unwillkürlich dazu, sich näher bei Mom und Dad aufzuhalten, so unwohl fühlte sie sich hier. Sie wusste, dass sowohl Dad als auch Mom eine Betäubungswaffe bei sich führten, wie sie die Bürger den Kolonisten zugestanden – für den Fall, dass irgendwelche Tiere sich zu weit annäherten.
    Dad führte sie in den Park hinein und plapperte irgendetwas über Permutationen und Baumkombinationen. Kirsten konnte seine Begeisterung nicht teilen. Sie erinnerte sich an einen kleinen Abhang neben einem Bachbett und an einen Pfad, der aus festgetretenem Erdreich bestand. Hatten Tiere diesen Pfad geschaffen? Die Vorstellung erschreckte Kirsten regelrecht. Gelegentlich erkletterten sie kleine Hügel, um den Ausblick zu genießen, der sich nur in winzigen Details von dem des jeweils letzten Hügels unterschied. Dazwischen stapften sie lange, lange Zeit zwischen den Bäumen entlang durch das Unterholz. Ein Großteil der Zeit war Kirsten damit beschäftigt, den kleinen Philip nicht aus den Augen zu verlieren.
    Dads Erklärungen wurden zunehmend spärlicher. Schließlich blieben sie neben einem kleinen See stehen, der Kirsten aus irgendeinem Grund bekannt vorkam. Mom und Dad schauten einander an, und ihre Blicke verrieten deutlich: Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Mom schaltete ihren Kommunikator ein und schüttelte dann den Kopf. Kein Empfang.
    »Wir haben uns verlaufen, stimmt’s?« Kirsten war verängstigt und wütend und stand kurz davor, Philip eine Ohrfeige zu verpassen – einfach nur, weil er da war. »Warum habt ihr uns hierher geschleift? Hier gibt es keine Stepperscheiben, keine Kommunikationsmöglichkeiten …« Plötzlich schoss Kirsten ein Gedanke durch den Kopf. »… und nichts zu essen.«
    »Das sollte eigentlich ein netter Ausflug werden, Kirsten«, erklärte Dad. »Ich dachte, wir würden einem Wanderweg folgen, auf dem wir letztendlich wieder zu der Stepperscheibe kommen, über die wir hierher gelangt sind, aber offensichtlich sind wir irgendwo falsch abgebogen. Dieser Park

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