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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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von der Oberfläche auf; im Schein des Lasers hatte es etwas äußerst Gespenstisches. »Was meinst du? Wenn wir vorsichtig sind – und das bin ich! –, dann ist das hier völlig ungefährlich.«
    »Ich meine nicht ›gefährlich‹ – ich meine, dass es nicht richtig ist.« Wie viel Zeit hatte Kirsten, bevor Nessus neugierig oder misstrauisch wurde? »Wir gefährden hier eine andere Spezies, Eric. Das sollten wir nicht tun!«
    Kurz hob Eric den Finger vom Feuerknopf des Lasers; er ließ den Dampf verwehen, um erneut einen Blick auf den Eisboden werfen zu können. »Ein schöner Schacht«, murmelte er, bevor er die Bohrung wieder aufnahm. »Niemand tut denen etwas, Kirsten! Wir testen die doch nur! Die Frage ist: Werden die Seesterne die Bedrohung erkennen, die von einer Kometenkollision ausgeht, und werden sie darauf reagieren? Das ist doch die beste Methode für uns herauszufinden, ob sie in der Lage sein werden, die Flotte zu orten, wenn sie sich erst einmal nähert – und auch, ob sie irgendetwas starten können, was für die Flotte möglicherweise gefährlich wird. Wir werden sie eine Zeit lang beobachten und schauen, ob sie reagieren oder nicht, und dann werden wir den Kometen schon von seinem Kollisionskurs abbringen.«
    »Wirklich?«
    Erstaunt zuckte Eric zusammen, und der Laserstrahl zitterte unkontrolliert hin und her.
    »Pass ein bisschen damit auf! Eric, ich meine das ernst. Dieser Test wird durchgeführt, weil die Gw’oth eine Gefahr für die Flotte darstellen könnten. Wir wissen überhaupt nicht, wie die sind oder wie die denken. Gib es doch zu: Wir bringen die Gw’oth hier in Gefahr. Und warum? Nur, weil sie einige Grundlagen der Technik beherrschen. Jetzt frag dich doch mal, was Nessus tun wird, falls wir beobachten, dass die tatsächlich die Gefahr einer Kollision erkennen und irgendwelche Maßnahmen ergreifen, um diesen Kometen von seiner Bahn abzubringen.«
    Eric schaltete den Laser ab. Als der Dampf sich verzogen hatte, blickte er noch einmal in das frisch gebohrte Loch und stieß einen zustimmenden Grunzlaut aus. »Kirsten, ich muss jetzt mit Omar sprechen. Ich gehe wieder auf den allgemeinen Kanal.« Er berührte einen Knopf an seinem Ärmel. »Omar, überlass mir die Sondensteuerung.«
    Langsam kam die Kugel näher. »Reaktionsloser Antrieb. Das ist mal eine Technologie, die unsere kleinen Freunde da unten bestimmt nicht beherrschen«, bemerkte Eric. Rasch sank das winzige Schiff in den frisch gebohrten Schacht hinab und setzte dann mit einem dumpfen Schlag, den Kirsten und Eric gerade noch durch die Sohlen ihrer Stiefel spürten, auf dem Boden auf. »Wenn man mit etwas arbeiten kann, was praktisch unzerstörbar ist, macht das alles deutlich einfacher.«
    Nachdem Eric seinen Flashlaser auf einen sehr viel breiter gefächerten Strahl eingestellt hatte, machte er sich daran, die Oberfläche rings um das Loch im Boden zu bestreichen. Jetzt stieg deutlich weniger Dampf auf als zuvor, und dann stürzte der ganze Schacht in sich zusammen. Sorgfältig machte Eric weiter, bestrich die ganze Oberfläche, bis von dem Schacht nicht mehr zu erkennen war als eine flache Senke. Auch Kirsten hatte jetzt ihren Flashlaser aktiviert, doch sie hatte die Leistung von dessen Strahl so weit gedrosselt, dass sein Licht unbedenklich war.
    Mit einer Geste bedeutete Eric ihr, wieder auf den internen Kanal umzuschalten. »Du weißt selbst, dass dieser Test für die Aliens überhaupt keine Gefahr darstellt. Schlimmstenfalls werden die das bloß glauben. Der Thruster, den wir hier gerade installiert haben, wird langsam den Orbit dieses Proto-Kometen verändern, sodass er eine vermeintliche Gefahr darstellt, weil er den Mond nur sehr knapp verfehlt. Wenn die Gw’oth das nicht bemerken, oder wenn sie nicht in der Lage sind, auf diese ›Bedrohung‹ zu reagieren, dann werden wir genau den gleichen Thruster später dazu nutzen, den Kometen von seinem Kollisionskurs wieder abzubringen.«
    Natürlich kannte Kirsten den Plan. Aus der Ferne betrachtet musste es dann so wirken, als hätte eine plötzliche Gasexplosion, wie sie bei Kometen immer wieder vorkommt, zu einer Änderung der Umlaufbahn geführt, sodass keine Kollisionsgefahr mehr bestand. »Oder die Sonde, die wir da eingebaut haben, wird dazu genutzt, den Kometen für einen Volltreffer auszurichten. Oder sie rast unter vollem Schub quer durch das Innere dieses Kometen, sodass er auseinander bricht und dann mehrere große Brocken auf den Mond zurasen, die viel

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