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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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technischen Erklärungen, in denen er Begriffe wie ›Sampling‹ und ›Autokorrelation‹ verwendete, beendet hatte. Die Details waren kaum von Bedeutung. Die Mannschaft der Explorer hatte ihre tatsächlichen Gespräche an Bord des Schiffes durch zufällig ausgewählte Aufzeichnungen älterer Gespräche und Umweltgeräusche ersetzt – und Baedeker hatte es erst jetzt bemerkt. Erst dieser Ärger an Bord der Fertigungsanlage von General Products, und jetzt das. Schon zweimal hatten die Kolonisten diesem Ingenieur gezeigt, was sie konnten. Nike kämpfte gegen die aufsteigende Belustigung an – und hatte zugleich ein gewisses Verständnis dafür, dass die Kolonisten sich die Mühe machten, ihre Privatsphäre zu schützen.
    Bürger legten nur selten Wert auf Privatsphäre. Bei Kolonisten war das anders. Nike wünschte, er könnte die Mannschaft der Explorer sehen, könnte beobachten, welche Kleidung und welchen Schmuck sie angelegt hatte. Das würde ihm viel über die Denkweise der einzelnen Kolonisten verraten – fast im gleichen Maße, in dem er etwas über Bürger herausfinden konnte, wenn er deren Mähne betrachtete. Natürlich waren Kolonisten von Grund auf einfache Arbeiter. Arbeiter hatten nur wenig Zeit dafür, sich anständig um ihre Mähne zu kümmern. Und sie nahmen sich auch nur wenig Zeit, sich mit programmierbarer Kleidung und nanogesponnenem Schmuck zu befassen.
    Donnernder Jubel aus dem vollbesetzten Saal verriet Nike, dass der zweite Satz zu einem Abschluss gekommen war. »Was ist mit den Berichten, die von der Explorer eintreffen?«, fragte Nike.
    »Die erscheinen glaubwürdig«, erwiderte Baedeker.
    Das klang sehr widerwillig. »Haben Sie bereits Inkonsistenzen bei den eintreffenden Daten entdeckt? Sonderbare Befunde? Irgendwelche Gründe dafür, die dortigen Entdeckungen infrage zu stellen?«
    »Nein. Wenn überhaupt, kann man höchstens sagen, dass sie in ihren Studien so gründlich sind, dass sie kaum vorankommen.«
    »Dann gestehen wir ihnen doch diesen Wunsch nach Privatsphäre zu und lassen sie ungestört für uns arbeiten.« Dann verdrängte Nike sämtliche Gedanken an Menschen und Kolonisten und vertiefte sich wieder ganz in die Schönheit des Tanzes.
     
    Omar und Eric probten gerade ihre Texte für eine neue Sprachaufzeichnung – wieder eine gefälschte Besprechung auf der Brücke. Sie improvisierten, versuchten sich gegenseitig zum Lachen zu bringen und stellten sich mit ihrem unbekümmerten Gelächter der absoluten Leere des Hyperraums selbst entgegen.
    Unbemerkt von den beiden stand Kirsten vor der Tür des Gemeinschaftsraumes, lauschte ihren Kollegen und fragte sich ein letztes Mal: Will ich das wirklich?
    Und dann begriff sie, dass sie es tatsächlich wollte.
    Es verängstigte Kirsten, wenn sie daran zurückdachte, wie oft sie Erics Avancen zurückgewiesen hatte. Würde er jetzt sie zurückweisen?
    Er hatte sich verändert, war zu einem selbstbewussten, hilfreichen und bescheidenen Kollegen herangewachsen – und zu jemandem geworden, den Kirsten immens bewunderte. Vielleicht bedeutete dieses ›Erwachsenwerden‹ ja auch, dass er jetzt kein Interesse mehr an ihr hatte? Sie musste hier eine große Geste vollbringen!
    Sie musste es riskieren, so in der Öffentlichkeit zurückgewiesen zu werden, wie sie ihn einst zurückgewiesen hatte.
    Kirsten stellte sich in den Eingang zur Brücke. »Eric«, rief sie. »Kann ich dich kurz sprechen?«
    Beide Männer drehten sich um … und starrten sie wortlos an.
    Schweigend folgte Eric Kirsten zu ihrer Kabine. Der Raum war beengt, es gab darin kaum mehr Platz als den für die Schlaffeld-Plattform mit ihrem Haltenetz. Eric gelang es gerade noch, die Tür hinter sich zu schließen, ohne Kirsten dabei zu berühren. Lange Zeit fehlten ihm einfach die Worte. »Das ist wegen deiner Kleidung«, brachte er schließlich hervor.
    Kirstens Overall war feuerrot, die Nähte waren mit warm-gelben Akzenten abgesetzt. Diese Farben waren leuchtender als alles, was sie jemals bei Eric erlebt hatte. »Ich hoffe, sie gefällt dir.«
    Er schaute sie an, als wolle er fragen: Wieso? Stattdessen sagte er nur: »Du weißt doch von meinen gesundheitlichen Problemen. Und die sind erblich.«
    Kirsten ergriff seine Hände. »Ich habe Weisheitszähne.« Als Eric sie daraufhin nur verwirrt anschaute, erklärte sie: »Zusätzliche Zähne. Zu viele für meine Kiefer. Hätte ich die nicht herausoperieren lassen, dann hätten die waagerecht herauswachsen oder andere Zähne

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