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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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fast sicher, dass niemand ihre Kommunikatoren hier bemerken würde, aber warum auch nur das kleinste Risiko eingehen? Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie Nessus die Köpfe bewegte: auf/ab, ab/auf – er hieß ihre Vorsicht gut. »Eric. Wie läuft’s?«
    »Der Sniffer ist schon versteckt«, gab er flüsternd zurück. »Jetzt arbeite ich an einer Energiezuschaltung. Wäre doch eine Schande, wenn wir nicht zurück an Bord kämen, bevor die Batterien leer sind, oder? Wie sieht’s mit der Zeit aus?«
    Kirsten hatte ihr Uhren-Implantat auf den Stoppuhr-Modus umgestellt. »Noch acht Minuten.« Noch acht Minuten, bis Omar erneut eine exakte Geschwindigkeitsanpassung versuchen würde, um ihnen die Rückkehr zu ermöglichen. Danach würde Omar im Abstand von fünf Minuten immer wieder die Kurse der beiden Schiffe angleichen und damit immer in der Nähe der GP4-Zelle bleiben.
    Kirsten ging weiter. Sie fand weitere Vorratsbehälter und Bauteile, Komponenten und Versorgungsgüter. Ersatz-Synthesizer.
    Notrationen (Gras und Getreide) – für den Fall, dass sämtliche Synthesizer gleichzeitig ausfielen. Aber nichts Informatives. Beim nächsten Blick auf ihr Implantat blieben ihnen noch sechs Minuten. »Eric?«
    »Ich habe freie Leitungen für den Sniffer und das Videofon gefunden. Die kann ich über Induktion anzapfen. Ich hab mir Leitungen hinter riesigen Stapeln von Zeug vorgenommen.«
    Clever. Auf diese Idee wäre Kirsten nicht gekommen. Ein Induktions-Koppler, den man über eine Stromleitung klemmte, zweigte dort Energie ab, ohne ein einziges Mal den gesamten Stromfluss zu unterbrechen. Wirklich äußerst unauffällig.
    Kirsten erreichte eine Sackgasse. »Vier Minuten. Ich komme jetzt wieder zurück.«
    Dass alles so höhepunktlos ruhig verlief, steigerte Kirstens Anspannung so weit, dass sie hätte schreien mögen. Wir haben ja überhaupt noch nichts herausgefunden, dachte Kirsten, außer dass wir wirklich an Bord kommen können. Und in wenigen Minuten würden sie wieder an Bord der Explorer zurückgehen.
    »Fertig«, meldete Eric.
    »Komm zurück!«
    Es musste doch irgendetwas hier geben, irgendeinen weiteren Hinweis in dieser langen Kette von Zeichen und Signalen. Einfach nur abzuwarten, bis sie das nächste Mal unbemerkt hierher würden zurückkehren können, und die ganze Zeit nur darauf zu hoffen, irgendwelche entschlüsselbaren Daten zu finden … das war schlichtweg unerträglich.
    Drei Minuten. Auf dem gleichen Wege ging Kirsten zurück, passierte Notrationen, Chemikalien, Bauteile …
    Sie hetzte an Eric vorbei, lief die Gänge hinab, die sie bislang noch nicht erkundet hatte, und suchte nach etwas sehr Spezifischem – und sehr Einfachem.
    In diesem Lagerraum befanden sich Rationen und große Bauteile. Die Überlebensausrüstung würde man nicht ausschließlich über Stepperscheiben erreichen können. Die riesigen Bauteile würden sich auch nicht über die Stepperscheiben befördern lassen, die Eric und Kirsten bislang gesehen hatten – die in der Mitte dieses Lagerraums. Logischerweise musste ein Vorratsraum auch eine gewöhnliche, physische Tür aufweisen – und Kirsten war sich immer noch nicht sicher, bis sie sie sah.
    Eine riesige Tür, in die ein großes Fenster eingelassen war.
    »Eric«, rief Kirsten. »Komm mal her.«
    »Die Zeit ist fast abgelaufen«, widersprach er ihr aus weiter Entfernung; zwischen Kirsten und ihm lagen mehrere Gänge.
    »Jetzt, Eric!« Kirsten starrte durch das Fenster, einen breiten Korridor hinab und dann durch eine transparente Innenwand hindurch. Hinter dieser Innenwand gähnte der zentrale Hohlraum dieser riesigen GP4-Zelle.
    Und in der Mitte dieses Hohlraums schwebte ein unverkennbar fremdartiges Raumschiff. Ein Ramjet.
    Kaum noch lesbare englische Buchstaben auf dem vernarbten, uralten Rumpf verrieten den Namen dieses Schiffes: Long Pass.

 
     
     
WIEDERGEBURT
     
ERDJAHR 2650

 
KAPITEL EINUNDZWANZIG
     
     
    Seite an Seite starrten Kirsten und Eric die Long Pass an. Ihre Handgelenks-Implantate piepsten fast gleichzeitig. Mit seinem Kommunikator fertigte Eric eine kurze Panoramaaufnahme des Ramjets an. »In einer Minute passt Omar den Kurs an.«
    »Geh du vor.« Jenseits der Tür, zu Kirstens Linken, flackerte völlig unregelmäßig ein Licht. »Ich komme dann sofort hinterher.«
    Mit großen Schritten kehrte Eric in dieses Labyrinth aus Regalen zurück. Kirsten interpretierte die Tatsache, dass plötzlich seine Schritte verklangen, als eindeutiges Zeichen dafür,

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