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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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geopfert werden mussten, um zahllose weitere Todesfälle zu vermeiden. Bevor er zahlreiche Monate lang ausschließlich in der Gesellschaft von Kolonisten verbracht hatte, hätte diese Erklärung vielleicht tatsächlich ausgereicht, um seine Schuldgefühle wieder einzudämmen.
    »Zwölf bei diesem Zwischenfall.« Mit zusammengekniffenen Augen blickte Ashley ihn an – zumindest seinen Avatar. »Warum ist die Geburtsrechts-Politik Ihnen eigentlich so wichtig?«
    »Wie viele weltweit?«
    »Hunderte.« Sie schüttelte den Kopf, und ihr Irokesenschnitt erzitterte. An diesem Tag war er leuchtend orange gefärbt. »Nessus, warum tun wir das?«
    »In Ihrem Berufszweig scheint ein Gewissen eher hinderlich zu sein.« Oder auch in seinem eigenen. Nessus schaltete das Holo über die Ausschreitungen ab. »Egal. Die wichtige Frage lautet: Wurde die ARM abgelenkt?«
    »Zum Teil. Hören Sie, Nessus, Miguel und ich hatten ja keine Ahnung, dass Sie da derart viel Ärger verursachen wollten!«
    Bislang hatten die beiden keinerlei Einwände dagegen erhoben, Leute zu bestechen oder einzuschüchtern und haltlose Gerüchte zu streuen. Irgendwie war es beruhigend zu sehen, dass auch seine Handlanger jetzt, da ihnen die Tragweite ihres Handelns bewusst wurde, ein zumindest noch rudimentär ausgeprägtes Gewissen zeigten. »Das Recht auf leibliche Kinder sollte nicht von etwaigen politischen Verbindungen abhängig sein.« Mit einem kurzen, verstohlenen Seitenblick auf Nike fragte sich Nessus, wessen politisches System er hier eigentlich gerade infrage stellte.
    »Warum konzentrieren wir uns nicht einfach wieder auf das Geschäft?«, schlug Ashley schließlich vor. Der spröde Unterton ihrer Stimme verriet deutlich ihren Unmut.
    Nessus war das nur recht. Er hatte Fragen zu einigen von Miguels jüngsten Berichten. Wie glaubwürdig waren diese Informationen, die sie anderen abgenötigt hatten? Waren die neuen Opfer bereits auf die belastenden Überweisungen, die in ihrem Namen erfolgt waren, aufmerksam gemacht worden? Waren sämtliche Spionagewerkzeuge so versteckt, wie Nessus das gefordert hatte?
    Alles schien genau nach Plan zu verlaufen. Nessus nippte an seinem Karottensaft und fragte: »Gibt es Neuigkeiten über das Objekt, das ich kaufen möchte?«
    »Es hat einen Großteil der fünf Millionen gekostet, überhaupt erst einmal sichergehen zu können, aber wir sind recht zuversichtlich, es zu erwerben.« Ashley richtete sich in ihrem Sessel auf. »Noch vierzig Millionen. Die Hälfte als Vorschuss, den Rest bei Ablieferung der Ware.«
    »Wie schnell?«, fragte Nessus nach.
    »Geben Sie uns einen Monat Zeit.«
    »Einverstanden.« Nessus übermittelte Bankzugangscodes. »Sie und Ihr Kollege leisten ausgezeichnete Arbeit.«
    »Dann sind wir wohl fertig. Nächsten Monat, gleiche Zeit?«
    »Ja.« Selbst ein Schmugglerschiff, das durchaus dreißig G erreichen konnte, benötigte einige Zeit, um die Außenbereiche des Sonnensystems zu erreichen. Nessus konnte von seinen Handlangern auf der Erde nicht erwarten, dass Sie noch häufiger so weit hinausfuhren. Als Ashley schon die Hand ausstreckte, vermutlich, um die Hyperwellen-Verbindung zu trennen, ging Nessus noch ein anderer Gedanke durch den Kopf. »Warten Sie!«
    Ashley erstarrte mitten in der Bewegung. »Also gut.«
    Manchmal konnte man sein Ziel auf unterschiedliche Art erreichen. »Das Problem, auf das wir hier aufmerksam gemacht haben, ist doch zweifellos, dass einige derjenigen, die über politischen Einfluss oder entsprechende Kontakte verfügen, sich Geburtsrechte erkauft haben. Vielleicht sollten wir die politischen und die finanziellen Aspekte voneinander trennen. Und zweifellos ist die Fähigkeit, Geld zu erwirtschaften, ein für das Überleben unerlässliches Charakteristikum. Warum sollte man Geburtsrechte nicht ganz legal veräußern?«
    »Sie machen wohl Witze, oder?«, stieß Ashley hervor. »Wenn irgendjemand von diesem Vorschlag erfährt, dann haben wir es bald auch noch mit Klassenunruhen zu tun!«
    »Also, wenn Sie mein Geld nicht wollen …«
    Ashley schluckte heftig, doch sie schwieg.
    »Kümmern Sie sich darum.« Nessus hatte noch eine weitere Idee: Gladiatorenkämpfe. Der Gewinner erhält ein Geburtsrecht, der Verlierer stirbt. So glich sich alles immer schön aus.
    Und zugleich drehte sich ihm der Magen um. Vielleicht würde er noch ein wenig damit warten, diesen Vorschlag zu unterbreiten. »Wir sehen uns in einem Monat.«
     
    Abgesehen von ihren stechenden dunkelbraunen

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