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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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autorisiert hatte. Wenn die Trojaner seinen Code dechiffriert hatten, dann stellten sie ihn hier vielleicht gerade auf die Probe, oder …
    »Sigmund! Kommen Sie wieder zu sich.« Filip lachte, doch irgendwie klang es dieses Mal sehr freundlich. »Wer außer einem echten Paranoiker legt für die ARM Fallen aus, um seine Kollegen zu belasten? Sie sind aus dem Autodoc ebenso paranoid herausgekommen, wie man Sie hineingelegt hat! Das sehe ich doch an Ihrem Blick. Und Sie haben es doch zweifellos auch bemerkt. Haben Sie sich nicht schon längst gefragt: ›Wieso eigentlich?‹«
    Völlig reglos saß Sigmund dort; er hatte Angst, auch nur ein Wort zu sagen. Warum hatte der Autodoc die Biochemie seines Gehirns denn nun wirklich nicht wieder ins Gleichgewicht gebracht?
    »Und deswegen werden wir Freunde, Sigmund«, erklärte Filip jetzt. »Sie haben die Gerüchte doch auch längst mitbekommen. Ranghöhere Agenten der ARM sind Paranoiker. Das erleichtert uns die Arbeit immens. Wir kriegen das mit Drogen hin. Während der Arbeitswoche packen wir uns mit den Dingern voll, und wenn wir in die Freizeit entlassen werden, dann kommen wir eben wieder runter. Das gilt zumindest für die meisten ARMs. Aber genauso wie Sie bin auch ich von Natur aus schitz. Ich werde unter Drogen gesetzt, bevor die mich über das Wochenende nach Hause schicken.
    Nun ist aber heute eben Mittwoch. Ein ganz normaler Werktag. Nach dieser kleinen Panne wurden Sie in einen Autodoc gestopft. Und unsereins findet nichts dabei, wenn die Hirnchemie halt ein bisschen schitz ist. Da ist es kein Zufall, dass Sie immer noch genauso kaputt sind wie früher auch.
    Sigmund, genau das ist ja der Grund, warum ich Sie so gut verstehe. Wir funktionieren da genau gleich.«
    Sigmund wollte es nur zu gerne glauben. Natürlich hatte er die Gerüchte gehört. Wer denn nicht? Das Problem war nur …
    »Sigmund!«, sagte Filip scharf. »Schön bei mir bleiben! Sie denken gerade: Die ARMs haben selbst das Gerücht verbreitet, da wären alle paranoid, um alle anderen, die es betrifft, auf diese Weise dazu zu bringen, auch zuzugeben, dass sie selbst ebenfalls paranoid sind. Genau das habe ich am Anfang auch gedacht.«
    Zum ersten Mal, seit Sigmund aus dem Autodoc geklettert war, blickte Filip ihm geradewegs in die Augen. »Hochbegabt und paranoid, das ist doch ein Freifahrtschein dafür, einsam und allein zu bleiben und sich mies zu fühlen. Gegen das ›mies‹ kann ich vielleicht nichts tun. Aber was das ›einsam und allein‹ betrifft, da sieht die Sache vielleicht ein bisschen anders aus.«
    Er nahm ihr den neuen ID-Chip aus der Hand, den sie ihm entgegenstreckte. Wenn er ihn im genau richtigen Winkel ins Licht hielt, konnte er das Holo einer blauen Erdkugel erkennen, über der sein Name schimmerte. Es hieß, diese Karte sei genau auf seine DNA abgestimmt und würde ihm auch Zugang zur Agenten-Akademie der ARM in London verschaffen. Dann zwängte sich Sigmund in den schlichten, schwarzen Anzug, den Filip aus einem Schrank herausgeholt hatte. Es überraschte Sigmund nicht im Mindesten, dass dieser Anzug perfekt auf seine Körpermaße und auch seine persönlichen Kleidungsvorlieben abgestimmt war.
    Er gab nichts zu, er versprach nichts. Anscheinend war er jetzt endlich und endgültig frei.
    Aber was bedeutete hier ›frei‹? Frei zu gehen, wohin er wollte? War er auch so ›frei‹, dass ihm niemand folgen würde? Oder hatte man ihn mit winzigen Kameras behängt wie einen Weihnachtsbaum?
    Durch die Scheibe in der Tür zu seinem Krankenzimmer konnte Sigmund ein Büro erkennen, in dem hektische Betriebsamkeit herrschte. Auf Sigmund selbst schien hier nichts und niemand zu achten. Während er nach dem Ausgang suchte, wich Sigmund jeder Transferkabine aus. Auf dem Bürgersteig, den er schließlich erreichte, waren große, fünfzackige Sterne in das Pflaster eingelassen. Auf der gegenüberliegenden Seite erkannte Sigmund deutlich Grauman’s Chinese Theatre.
    Er drehte sich um. Über der doppelflügeligen Tür, durch die er gerade ins Freie getreten war, stand in großen, in Stein gemeißelten Buchstaben Alliierte Regionale Miliz, Bezirk Los Angeles. In einer derart öffentlichen Gegend ließe sich doch nicht so einfach ein ganzes ARM-Revier nachbauen.
    Sigmund drehte den ID-Chip zwischen den Fingern, den ihm Special Agent Filip – Feather – gegeben hatte. Plötzlich hatte er das Gefühl, es könne – jetzt, nachdem er schon mehr als ein Jahrhundert ganz für sich alleine

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