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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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letztendlich ebenfalls eingestellt. Einer meiner Saufbrüder hat mich empföhlen. Natürlich bin ich so nicht bis in den Innersten Kreis vorgedrungen, aber ich bekleide jetzt immerhin eine recht verantwortungsvolle Position im Backoffice. Ich bin dem Ganzen zumindest nahe genug gekommen, dass ich glaube, sagen zu können, wer denn eigentlich diesem Innersten Kreis angehört.« Ander gestikulierte mit der Gabel. »Ja, ich weiß. Du fragst dich jetzt natürlich, wieso ich einfach abreisen konnte, wenn ich doch eine so verantwortungsvolle Position bekleide.«
    Sanftes Gemurmel durchdrang den Schallunterdrücker, doch alles war ebenso wenig verständlich wie das wenige, was man vielleicht draußen würde vernehmen können. »Stet«, bestätigte Sigmund. »Und wieso?«
    »Das ist das Schöne daran, wenn man zur mittleren Führungsebene gehört – da ist man eben nur ein Transistor in einer viel größeren Maschine. Niemand hat sich irgendwelche Gedanken gemacht, als ich erklärt habe, ich brauchte Urlaub.«
    Mit theatralischer Stimme, die erahnen ließ, wie sehr ihn das alles belastete, erklärte Ander dann: »Es geht um meine Schwester, weißt du? Die wurde während dieser Flatlander-Unruhen festgenommen.« Jetzt sprach er wieder normal weiter. »Ich habe denen gesagt, ich könnte dafür sorgen, dass die Anklage gegen mein Schwesterchen fallen gelassen wird – aber dazu müsste ich einige Freunde darauf hinweisen, dass sie mir noch etwas schuldig sind. Und das ging natürlich nur persönlich.«
    Eine Kellnerin kam vorbei und brachte frischen Kaffee. Sigmund wartete, bis die Frau sich wieder entfernt hatte, bevor er fragte: »Und was hast du jetzt herausgefunden, was du mir unmöglich in Form einer verschlüsselten Aufzeichnung hast mitteilen können?«
    »Peltons kleines Geheimnis. Den Grund dafür, dass er eine riesige Expedition plant. Nur die Koordinaten, wohin es denn nun eigentlich gehen soll, die weiß ich noch nicht.« Verschwörerisch beugte sich Ander zu Sigmund hinüber.
    »Und dieses Geheimnis lautet?«, setzt Sigmund nach.
    »Antimaterie.« Ein selbstgefälliges Grinsen breitete sich auf Anders Miene aus. »Pelton hat eine ganz verfutzte Welt gefunden, die nur aus diesem Zeug besteht.«
    Die ungewöhnlichste aller Welten.
    Peltons Ich-weiß-etwas-das-du-nicht-weißt-Grinsen ging Sigmund schon seit Jahren auf die Nerven. Eines Tages, hoffentlich bald, würde dieses Gegrinse aufhören. »Ander, dieses Mal hast du dir diesen Bonus tatsächlich redlich verdient.«
    »Ausgezeichnet. Wollen wir dann vielleicht zur Feier des Tages einen Brandy bestellen?« Ander winkte die Kellnerin herbei. »Den Cerbois Armagnac, bitte. Den 2588er, denke ich. Sigmund?«
    Er hatte niemanden, dem er sein Geld würde hinterlassen können – wie Feather ihm einmal so schön ins Gedächtnis gerufen hatte. Dieser Schmerz, wenn er an sie und Carlos dachte, lieferte ihm einen weiteren guten Grund, etwas zu trinken. »Ja, warum nicht?«
    Ander beendete seinen Bericht, und die Herausforderungen, denen Pelton sich bei dieser geplanten Expedition stellen musste, wurden Sigmund allmählich klarer. Kein normales Schiff verfügte über hinreichend große Treibstofftanks, um sich diesem äußerst schnellen Antimaterie-System zu nähern. Und wenn man erst einmal dort angekommen war, was dann? Der Antimaterie-Sonnenwind hatte bereits eine General-Products-Zelle zerstört. Um das eigene Überleben zu sichern, war es unbedingt erforderlich, völlig narrensichere elektromagnetische Schutzschilde einzusetzen, die diese geladenen Antipartikel abwehren könnten, und ebenso zuverlässige Laser, mit denen man jegliche ungeladene Antimaterie beschießen und ionisieren könnte.
    Vielleicht konnte man aus dem Sonnenwind alleine noch nicht genug Antimaterie einsammeln. Sigmund sorgte dafür, dass Medusa einige Details aus Anders Bericht aufzeichnete – einige Grundlagen und weitere Spekulationen –, in denen er sich damit befasste, wie dieser Planet wohl genutzt werden sollte oder könnte. Ein Basislager, das mithilfe von Gravitationskräften oberhalb der Planetenoberfläche schweben würde. Hochleistungslaser, um die Antimaterie-Oberfläche verdampfen zu lassen – die ionisierten Dämpfe könnte man dann in magnetischen Behältnissen auffangen.
    »Wem ist die genaue Position dieses Systems bekannt?«, unterbrach Sigmund Anders Schilderung.
    Ander kniff die Augen zusammen. »Gregory Pelton natürlich. Vor Ort wären dann noch Barry Kellerman, Tabitha-Ann

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