Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
erweitert, sodass auch die Freunde und Arbeitskollegen angezeigt wurden, die Ander erwähnt hatte. Die meisten waren nur mit dem kleinen weißen Icon markiert, das für ›nichts Außergewöhnliches bekannt‹ stand. Einige andere, allesamt bei den Personen, die zum so genannten Innersten Kreis gehörten, waren in unterschiedlichen Purpur-Tönen gehalten – ein direktes Maß für das Ausmaß mutmaßlicher Finanzierung durch die Puppenspieler. »Was würdest du vermuten, Medusa?«, fragte Sigmund.
    Die Schlangen ihres Hauptes wanden sich. »Wir sind nicht die Einzigen, die versuchen, dieses Sonnensystem aus Antimaterie zu finden.«
     
    Sigmund wanderte durch den Central Park; der Abendwind zerrte an seinem Anzug, welkes Laub umwirbelte seine Beine und raschelte unter seinen Füßen. Eine Polizeidrohne sauste über ihn hinweg; Sigmunds Pfeifen – das völlig schief klang – schien sie nicht weiter zu interessieren.
    Höchstwahrscheinlich wussten die Jinxianer und die Puppenspieler nicht mehr über Peltons Pläne als Sigmund selbst. Damit stellte Pelton in dieser Hinsicht die einzige Bedrohung dar. Finagle alleine wusste, was Pelton mit der Antimaterie vorhatte. Es war auch kaum von Bedeutung. Selbst wenn Pelton von irgendwelchen praktischen, wohlwollenden Absichten getrieben wurde, wäre doch alleine schon die Anwesenheit größerer Mengen Antimaterie im Von Menschen Besiedelten Weltraum immer noch völlig unakzeptabel. Ob nun Pelton, einer seiner Kollegen – der möglicherweise korrumpierbar war – oder die Puppenspieler, die immer noch irgendwo lauern mussten, das in die Hände bekamen: Die Gefahr, die davon ausging, war schlichtweg zu groß.
    Doch diese Antimaterie zu bergen, wäre wirklich schwierig. Dabei konnte sehr viel schief gehen.
    Als Ander dieses Mal zurück nach Jinx reiste, waren seine Aussichten auf einen beträchtlichen Bonus ungleich höher. Um sich diesen Bonus zu verdienen, musste Ander nur dafür sorgen, dass wirklich einiges schief ging …

 
KAPITEL 39
     
     
    Erst nachdem Achilles unter Menschen gelebt und Interspeak erlernt hatte, fand er ein Wort, um sich selbst angemessen zu beschreiben. Er war ein ›Rebell‹.
    Unstimmigkeiten waren unter Bürgern äußerst selten. Es gab natürlich Meinungsverschiedenheiten: im Hinblick auf Kunst, Musik, Mode. Im Hinblick auf die allgemeine Politik hatte es in der Konkordanz lange Zeit zwei große politische Organisationen gegeben. Die Experimentalisten zogen dabei Vorgehensweisen vor, die keiner der Konservativen jemals gutheißen oder gar unterstützen könnte.
    Doch bei den Menschen und den Kzinti hatte Achilles echte politische Meinungsverschiedenheiten und Machtkämpfe erlebt. Beides gab es auf Hearth einfach nicht. Die Verantwortung für die Regierung auf Hearth wechselte zwischen den Experimentalisten und den Konservativen nur nach einem überwältigenden Umschwung der allgemeinen Meinung. Und selbst dann führte dieser Wechsel nicht immer zu echten Veränderungen. Wer auch immer gerade der Hinterste sein mochte, die Außenpolitik fiel so gut wie immer den Experimentalisten zu, während Fragen der sozialen Gerechtigkeit nach wie vor in den Zuständigkeitsbereich der Konservativen fiel.
    Also: Wie groß konnte der Unterschied zwischen den Parteien schon sein?
    Vorsichtig stemmte Achilles einen Vorderhuf in das Weidegras, mit dem das gesamte Deck überzogen war. Es kam nur selten vor, dass ein Hinterster Hearth verließ, doch das Schiff, das dennoch ständig für ihn einsatzbereit gehalten wurde, war äußerst luxuriös ausgestattet.
    Achilles dachte über die geistige Flexibilität nach, die erforderlich war, überhaupt die Heimatwelt zu verlassen, und musste seinen zynischen Gedankengang ein wenig korrigieren: Es gab sehr wohl einen Unterschied zwischen den Parteien. Kein Konservativer hatte Hearth jemals verlassen.
    In der geschäftigen Gemütlichkeit, die der Gemeinschaftsraum dieses Schiffes bot, wartete Achilles auf die unmittelbar anstehende Konferenz. Insgeheim grinste er höhnisch, während er die Mannschaft dieses Schiffes betrachtete. Sie alle hielten sich für stark, und doch beschränkten sich die weitaus meisten ihrer Reisen auf kurze Routine-Fährenflüge zu den Farmwelten. Einen Sprung in den Hyperraum hatten sie noch nie erlebt. Auch diese Fahrt führte sie kaum weiter als gerade aus dem Einflussbereich der Singularität hinaus: Sie mussten sich via Hyperwelle mit Nessus absprechen.
    Einst – bevor er über dieses Wort

Weitere Kostenlose Bücher