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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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nicht«, gab Carlos zurück. »Ihr Schiff hat doch Hyperwellen geortet.«
    Sigmund hatte das Gefühl, einer unschönen Wahrheit schon sehr nahe zu kommen – nur erreichen konnte er sie noch nicht ganz. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Radar«, erwiderte Carlos erstaunt. »Das könnte ein verfutztes Hyperwellen-Radarsystem sein.«
    »So etwas gibt es nicht.« Aber wenn es so etwas eben doch gäbe, dann würde das sämtliche Dinge in seiner Reichweite augenblicklich und zeitverlustlos orten, nicht wahr? »Oder doch?«
    »Möglich wäre es.« Jetzt wirkte das Genie geradezu beunruhigend selbstbewusst. »Na gut, man dürfte es eigentlich kaum als ›Radar‹ bezeichnen. Hyperwellen-Impulse pflanzen sich zeitverlustlos fort, und das Gleiche gilt natürlich auch für ihre Echos. Man kann also daran, wie lange es dauert, bis ein Signal zurückgestrahlt wird, keine Entfernungen ermitteln. Aber wenn man die Einstrahlwinkel von einer ganzen Reihe Echos berücksichtigt … und wenn die einzelnen Empfänger die Unterschiede zeitverlustlos abgleichen …«
    Dann hätte man Hyperraum-Radar.
    Diese Hyperraumantriebs-Wellen! Das waren die Spuren der Schiffe, die der Hobo Kelly folgten – die jagten ihr hinterher, während sie immer wieder im Hyperraum verschwand. »Medusa!«, schrie Sigmund. »Sofort den Rückrufcode absenden!«
    Doch auch ›sofort‹ würde nichts dagegen ausrichten, dass das Signal erst im Lichtgeschwindigkeits-Schneckentempo bis zur Southworth Station reisen musste. Es würde Stunden dauern, bis der Rückruf die Hobo Kelly erreichte.
    Sigmund konnte nur hoffen, dass es bis dahin nicht schon zu spät war.
     
    Andrea Girard blickte von der Nachricht auf, die Southworth Station von der Erde weitergeleitet hatte; das Gejubel im ARM-Lageraum bemerkte sie nicht.
    Sigmund war unendlich erleichtert. Es war noch nicht zu spät!
    »Wir haben den Rückruf erhalten. Sigmund, der Rumpf dieses Schiffes stammt von General Products. Wir kennen diesen Trick mit dem schwarzen Loch doch jetzt. Und hier sind nirgends Neutronensterne in der Nähe. Falls wir doch einen finden, halten wir uns davon fern. Also frage ich dich: Was könnte man uns denn bitte tun?«
    Eine blonde Gestalt mit rötlichem Gesicht beugte sich in das Blickfeld der Kamera. Calvin Dillard, der Pilot. Sigmund verstand nicht, was Dillard gerade sagte, doch offensichtlich hatte Andrea dieses Problem nicht. »Ich komme ja gleich, Cal. Sigmund, wir werden noch ein wenig länger bleiben.
    Es sieht so aus, als wären wir alle von einer ziemlich falschen Grundannahme ausgegangen. Wir haben bislang ausschließlich Systeme sondiert, die ein Zentralgestirn der Klasse G oder K aufweisen« – also gelbe und orangefarbene Sterne. »Schließlich bewegen sich die Puppenspieler auf der Erde ja auch ohne jeden Sonnenschutz herum. Und jetzt schau dir …«
    »Was?«, schrie Sigmund hilflos in das Mikrofon. Der Annäherungswarnanzeiger schrillte, und augenblicklich wusste Sigmund jetzt auch, warum Andrea nicht weitergesprochen hatte.
    »Wir kriegen Besuch!«, bellte Dillard. Dann deaktivierte er den Alarm. »Distanz laut Radar fünfzig Kilometer.«
    »Haut ab!«, schrie Sigmund – vergebens. Wer sein Schiff in so kurzer Entfernung zu einem anderen Schiff aus dem Hyperraum heraustreten ließ, hatte niemals gute Absichten. »Geht sofort in den Hyperraum!«
    »Wir orten einen Laser. Und das Licht ist mehrfach moduliert. Das scheinen Daten zu sein.« Dillard wandte sich eher an die Brückenbesatzung als an die Kamera. »Bislang sind die noch nicht entschlüsselt, aber der Laser ist eindeutig auf äußerst niedrige Energie eingestellt. Keinerlei Bedrohung.«
    Andrea schüttelte den Kopf und schien damit auch ihre Erstarrung abzuschütteln. »Ich schicke dir das Aufklärerbild – dann kannst du dich später daran erfreuen. Wir müssen uns jetzt um diesen Kontakt kümmern. Aber wir senden auf Hyperwelle weiter.«
    »Haut ab!«, wiederholte Sigmund hilflos. »Die sind euch viel zu nahe!«
    »Übersetzung immer noch nicht erfolgreich«, fuhr Dillard fort. »Das entspricht keinem bekannten Signalprotokoll. Ganz offensichtlich ist da draußen jemand, der uns noch nicht kennt.«
    Neue Alarmsirenen. Sigmund erstarrte. Jeder, der an Bord eines Raumschiffes ging, war darauf gedrillt, auf dieses Heulen augenblicklich zu reagieren. Druckverlust.
    »Futz!«, gellte Dillard, und seine Stimme wurde dabei immer leiser. »Der Rumpf …«
    Zumindest glaubte Sigmund, das Dillard von den Lippen

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