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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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abgelesen zu haben. Heulender Wind und das Kreischen der Sirenen übertönte seine Worte, und der Ton der Übertragung brach ab.
    Und dann kam nur noch statisches Rauschen.

 
KAPITEL 43
     
     
    Eine fröhliche Menschenmenge, in allen Farben des Regenbogens gekleidet und gefärbt, drängte sich in der Lobby des Theaters. Die Broadway-Wiederaufführung von ›Der Graf von Monte Cristo‹ war bereits Wochen im Voraus ausverkauft. Das hier war die Premiere. Leucht- und Discokugeln glitzerten über ihnen und tauchten die ganze Lobby in ständig veränderliches Licht.
    Einige dieser Kugeln, die dort oben in der Luft schwebten, waren in Wirklichkeit getarnte Polizeidrohnen. Sigmund fragte sich, ob irgendjemand aus dem Publikum wohl damit rechnete.
    Max Addeo hatte sich in die lange Schlange derer eingereiht, die vor der Bar der Lobby warteten. Eine statuenhafte Frau in einem grün schimmernden Kleid hielt sich an seinem Arm fest; auf ihrer silbern gefärbten Haut glitzerten zusätzlich zahllose goldene Schmuckstücke.
    »Max!«, rief Sigmund. Keine Reaktion. »Max!«
    Addeo wandte sich um. Nur die Art und Weise, wie er für einen winzigen Moment die Augen zusammenkniff, verriet sein Erstaunen. »Sigmund! Wie schön, dich zu sehen. Darf ich vorstellen? Das ist …«
    »Hallo Cassie«, fiel ihm Sigmund ins Wort. Nur ihre engsten Freunde nannten sie so; eigentlich hieß sie Felicia. Es würde Max keineswegs entgehen, dass Sigmund sie gerade mit diesem Namen angesprochen hatte. Sollte er sich doch darum sorgen, was an unerwarteten Dingen Sigmund wohl noch alles wusste. »Ich muss mir Max einmal kurz von dir ausborgen.«
    »Bleib du doch in der Schlange, Cass, und besorg uns Wein«, sagte Max souverän. »Ich komme gleich zu dir zurück. Mach dir keine Sorgen, ich find dich schon. Komm, Sigmund.« Max drängte sich durch die Menschenmenge, Sigmund folgte ihm dichtauf. Als sie eine nicht ganz so überfüllte Ecke des Raumes erreicht hatten, wirbelte Addeo herum: »Was zum Futz soll das denn hier?«
    Sigmund zückte seinen Taschencomp. »Protokoll Gamma.« Ein durchsichtiger Abhörschild legte sich rings um sie.
    »Wenn irgendetwas Wichtiges aufgetaucht ist, Sigmund, warum hätte es dann nicht auch ein kurzer Anruf getan? Dann wäre ich doch sofort ins Büro gekommen.«
    »Max, du wirst keine Aufzeichnung dieses Gespräches haben wollen.«
    »Willst du mir drohen? Du musst dringend mal deine Medikamentierung überprüfen lassen!« Addeo wollte sich gerade schon an Sigmund vorbeidrängen. »Ich werde mir jetzt dieses Stück weiter …«
    Sigmund stieß Addeo mühelos zurück in die Ecke. »Max, hör mir einfach nur zu. Du wirst jemandem eine Nachricht von mir übermitteln. Und zwar Nessus.«
    »Nessus?« Hastig blickte sich Addeo um, er suchte eindeutig nach einem Ausweg. »Wie sollte ich das denn bitte tun?«
    »Kommt dir das bekannt vor?« Sigmund hielt ihm ein kleines Blatt Papier entgegen. Nur einige Ziffern standen darauf. »Das ist ein Nummerkonto der Bank of Ceres, Zweigstelle Antigua.« Addeo war wenigstens so vernünftig, jetzt den Mund zu halten. »Darauf sind einige recht beeindruckende Einzahlungen getätigt worden, und das alles stammt, über zahlreiche Umwege, aus den Geldern von General Products. Schmiergelder, würde ich das nennen. Ich gehe davon aus, dass du die ganzen Mittelsmänner umgehen und dich unmittelbar an Nessus wenden kannst.«
    »Und wenn nicht?«
    »Du möchtest mich wirklich nicht enttäuschen, Max.« Sigmund schüttelte den Kopf. »Wirklich, das willst du nicht.« Ein zittriges Klingeln war zu hören: Der Abhörschild verzerrte die Glockenschläge, die den Besuchern mitteilten, bald werde die Ouvertüre beginnen. »Also?«
    Addeo sackte in sich zusammen. »Angenommen, das ginge tatsächlich: Was für eine Nachricht willst du ihm denn zukommen lassen?«
    »Fürs Erste ein Bild.« Sigmund zog einen Holoausdruck aus der Tasche. Er hatte sich bewusst für ein archaisches Bildformat entschieden – so konnte er besser Details verbergen, die er nicht preisgeben wollte. Und vorwiegend war es ja tatsächlich echt.
    In anderer Hinsicht war an diesem Bild mehr, als man auf den ersten Blick erkennen konnte.
    Fünf gleich große Globen schwebten oberhalb des Ausdrucks, jede markierte den Eckpunkt eines Fünfecks. Fünf Planeten! Vier davon waren blauweiß, sie sahen der Erde sehr ähnlich – abgesehen von ihren Halsbändern aus winzigen Sonnen. Die fünfte Welt glomm von sich aus: Die Kontinente loderten

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