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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Wohnzimmers hinüber. Das war reine Gewohnheit, denn zur Wahrung ihrer Privatsphäre hatte er die Scheiben vollständig abgedunkelt.
    Die Hobo Kelly schlich sich weiter und weiter in den galaktischen Norden. Andreas Anweisungen lauteten, sich von allen Sternen fernzuhalten und ausschließlich passive Sensoren einzusetzen, um den Raumabschnitt unbeobachtet zu erfassen – und auch, um leichter kurzfristig in den Hyperraum flüchten zu können.
    In keinem der Sonnensysteme, die sie bislang sondiert hatten, ließen sich Hinweise auf Technologie gleich welcher Art orten. Keinerlei Radiostreuung. Keine erkennbare Atmosphärenverschmutzung. Keine künstlichen Energiequellen. Während sie sich so vor nichts und wieder nichts versteckt hielten, schien es Sigmund allmählich so, als verhielten sich seine Raumerkunder eher wie Puppenspieler, und nicht etwa wie jemand, der nach diesen Puppenspielern Ausschau hielt.
    Bis Andrea über Hyperwelle etwas über eine ganze Reihe von Funkfeuern berichtet hatte.
    Abrupt drehte sich Sigmund um. »Sie haben Recht«, sagte er zu Carlos. »Ich kann wohl kaum damit rechnen, auf Ihren Scharfblick zu zählen, ohne meinerseits Informationen preiszugeben.«
    »Danke.« Carlos lächelte, als wolle er fragen: Und? War das so schwer? »Also befindet sich dort draußen ein Schiff der ARM und erkundet den Raumabschnitt. Es durchquert völlig jungfräuliches Terrain – nirgends Anzeichen intelligenter Lebensformen. Plötzlich erreicht es einen Ort, an dem es vor Hyperwellen-Signalen nur so wimmelt. Sämtliche abgefangenen Übertragungen sind unverständlich und weisen die gleiche Wellenlänge auf. Was gibt es sonst noch?«
    Sigmund dachte nach. »Gelegentlich Spuren von Hyperraumantrieben – Wellen der Schiffe, die in den Hyperraum eintreten oder wieder in den Normalraum zurückkehren. Die könnten natürlich von überall stammen.«
    »Hyperwellen-Navigationsfunkfeuer?«, sinnierte Carlos. »Ich meine die Signale, nicht die Bugwellen der Schiffsantriebe.«
    »Sie meinen, so wie GPS-Satelliten?« Genau dieses System hatte Sigmund in Alaska genutzt. Ein Großteil dieses Landes war immer noch menschenleer und naturbelassen.
    »Im weitesten Sinne. Über GPS berechnet man seine Position anhand der geringfügigen Ankunftszeiten der Signale verschiedener Uhren im Orbit. Hyperwellenfunk erfolgt zeitverlustlos; also empfängt man die Signale sämtlicher Transmitter absolut gleichzeitig. Man muss also seine Position anhand der Winkel berechnen, in dem man sich zu verschiedenen Transmittern gerade befindet.«
    »Funkfeuer. Zu dem Schluss war die Besatzung ebenfalls gekommen.«
    »Keinerlei Anzeichen für besiedelte Welten, aber dennoch Hyperwellensignale.« Carlos schloss die Augen und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Lange Zeit schwieg er nur.
    Irgendetwas hier zerrte Sigmund furchtbar an den Nerven.
    Vielleicht war es Carlos’ unmelodiöses Summen, aber eigentlich glaubte Sigmund das nicht. »Reden Sie mit mir! Was geht Ihnen durch den Kopf?«
    Carlos öffnete die Augen wieder und beugte sich vor. »Warum sollte man nicht die Sterne selbst als Funkfeuer nutzen?«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Kann ich nicht.« Carlos summte weiter. »Äußerst fortschrittliche Technik in einer anscheinend unbesiedelten Region. Und die Signale sind gerichtet, sodass wir sie normalerweise nicht empfangen könnten.«
    »Grenzmarkierungen?«, fragte Sigmund nach. Vielleicht hatte die Hobo Kelly jetzt doch den Weg in den Raumabschnitt der Puppenspieler gefunden.
    »Möglicherweise.«
    »Aber Sie glauben das nicht«, setzte Sigmund nach.
    »Ich weiß es nicht.« Noch mehr Gesumme. »Sigmund, haben sie es eigentlich nie auch mal mit einfachen Problemen zu tun?«
    Unter anderen Umständen hätte Sigmund angesichts dieser Beziehung zwischen Carlos und Feather ein gewisses Maß an Befriedigung ziehen können, dieses anerkannte Genie verwirrt zu haben. Aber eine Schiffsbesatzung der ARM, zusammen mit Marines – und Andrea –, mochten sich in Gefahr befinden. Das hier war wirklich nicht der richtige Augenblick, Carlos zu verblüffen.
    »Ein Alarmsystem vielleicht«, sagte Carlos schließlich. »Wenn jemand Ihre Grenze überschreitet, würden Sie das ja gewiss auch wissen wollen.«
    »Unser Schiff verfügt über jeden nur erdenklichen Sensor-Typus. Es hat keinerlei Kontakt stattgefunden, Carlos. Kein Funkverkehr, kein Laser, kein Maser – nichts, egal auf welcher Wellenlänge. Keine Neutrino-Impulse. Gar nichts.«
    »Gar nichts stimmt

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