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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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in Sicherheit?«
    »In Sicherheit?« Die Frage schien Eric zu verwirren. »Selbstverständlich.«
    Schon bald würde die Sonne über die Baumwipfel aufsteigen. Während der Himmel immer heller wurde, betrachtete Sigmund aufmerksam Erics Gesicht. Er wirkte sehr aufgeregt. Er wirkte, als … erwarte er irgendetwas. Innerlich spannte Sigmund sich an.
    Heller Sonnenschein erhellte die Lichtung. Sigmund blickte zum Himmel auf.
    Über den Bäumen erstreckte sich ein Halbkreis winziger Sonnen.
    Sigmund stockte der Atem! Sein neues Herz hämmerte in einer plötzlich schmerzlich engen Brust. All seine Glieder waren mit einem Mal außerordentlich schwer. Die Welt drehte sich um ihn.
    Sigmund hatte das Bewusstsein verloren, bevor er auf dem Waldboden aufgeschlagen war.
     
    »Sigmund? Sigmund! Alles ist in Ordnung.«
    Sigmund blieb reglos liegen, er fragte sich, ob es hier Opossums gab. Schließlich seufzte Eric. Leises Rascheln verriet Sigmund, dass sein Gesprächspartner ruhelos auf und ab ging. Mit kaum geöffneten Augen blickte Sigmund sich um. Als Eric die Lichtung fast überquert hatte und Sigmund den Rücken zuwand, sprang Sigmund auf.
    Ein Zweig brach unter seinen nackten Fußsohlen. Eric wirbelte herum, als Sigmund auf ihn zustürzte, und gemeinsam krachten sie in das Unterholz. Sigmund kniete sich auf den Fremden, und Eric sackte zusammen wie ein Ballon, aus dem man die Luft herausließ.
    Irgendjemand schuldete Sigmund eine ganze Menge Antworten, und Eric war nun einmal gerade hier.
    Mit dem Gürtel seines Morgenmantels fesselte er Erics Arme an einen Baum. Im Morgenlicht der zahlreichen Sonnen wirkte diese gewöhnliche Kiefer alles andere als normal. Sigmund kauerte sich hinter den Baum und löste dann Erics eigenen Gürtel. »Die Fersen an den Baum!«, wies Sigmund ihn an, und dann fesselte er auch Erics Knöchel an den massiven Stamm.
    »Es wird Zeit, sich mal richtig zu unterhalten.« Sigmund schlang den Morgenmantel enger um sich. »Als Erstes: Wie komme ich hierher?«
    »›Als Erstes‹ …« – aus Erics Mund klang die Formulierung sonderbar – »… machen Sie mich wieder los. Ich will ihnen nichts Böses. Niemand hier will das. Eigentlich genau das Gegenteil.«
    Sigmund erschauerte, als er erneut zu dieser Perlenschnur aus Sonnen aufblickte. Durch das Blätterdach konnte er erkennen, dass es noch weitere dieser Miniatursonnen gab. Dann durchfuhr ihn eine weitere Erinnerung: Andrea war dabei gestorben, eine Aufnahme hiervon zu erhalten. »Darüber werde ich wohl selbst urteilen müssen.«
    »›Urteilen‹?«, versuchte Eric auszusprechen. »Dieses Wort kenne ich nicht. Vielleicht sollte ich doch den Translator einschalten.«
    Sigmund ignorierte den Vorschlag. Der Translator diente wahrscheinlich auch als Taschencomp und Kommunikator. Und Sigmund brauchte Antworten, bevor er irgendjemand anderem begegnete.
    Vier Welten, umringt von kleinen Sonnen. Eine Welt, die in Flammen zu stehen schien. »Wir sind auf einem Planeten der Weltenflotte, nicht wahr?«
    Aus unerklärlichen Gründen lächelte Eric jetzt. »Nicht mehr. Jetzt nennen wir diese Welt ›New Terra‹. Wir hoffen …«
    »Das hier ist doch einer der fünf Puppenspieler-Planeten?«, fiel Sigmund ihm ins Wort.
    »Bis vor wenigen Jahren gehörte er zu insgesamt sechs Welten«, verbesserte Eric ihn. »Damals hieß er noch ›Naturschutzwelt Vier‹. Jetzt hat er sich von der Flotte abgespalten. Was allerdings diese ›Puppenspieler‹ sein sollen, weiß ich nicht. Sigmund, meinen Sie vielleicht die Bürger?«
    »Zwei Köpfe auf langen Hälsen. Drei Beine. Stimmen wie ganze Orchester – oder eine verdammt heiße Frau.«
    »Bürger«, bestätigte Eric daraufhin. »Ich sollte vielleicht sagen, dass man uns gelehrt hat, sie so zu nennen.« Jetzt schwang Bitterkeit in seiner Stimme mit. »Wir: ihre ›Kolonisten‹.«
    Irgendetwas knackte im Unterholz. Sigmund wirbelte herum, doch er sah nur einige zitternde Blätter. Dort draußen konnte alles Mögliche sein. »Was war das?«
    »Ein Hirsch vielleicht? Ein Eichhörnchen? Woher soll ich das wissen?« Eric seufzte. »Machen Sie mich los, Sigmund! Ich möchte Ihnen helfen. Nessus hat mich schon gewarnt, dass es am Anfang für Sie vielleicht schwierig sein könnte.«
    »Nessus!«, fauchte Sigmund. »Sie kennen Ihn? Was hat er denn mit mir zu schaffen?«
    »Ich kenne ihn gut«, erwiderte Eric. »Er hat Sie hierher gebracht.«

 
KAPITEL 58
     
     
    Zahllose Bürger drängten sich auf dem riesigen Hof. In einer

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