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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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erforderlich, eine Abordnung auf der wichtigsten Welt der Menschen aufrecht zu halten?
    Wie schlimm konnte die schlechte Nachricht schon sein? Gewiss nicht so schlecht wie seinerzeit BVS-1, und das hatte Nessus überlebt. Und Puck war hier! Er hatte sich nicht schon im Großen Saal zu einer Kugel zusammengerollt.
    »Und die schlechte Nachricht lautet?«, forderte ihn Nessus auf.
    Puck erschauerte und schüttelte mit einer kurzen, ruckartigen Bewegung auch noch die letzten Spuren Ordnung aus seinem sonst peinlich genau frisierten Haar. »Die schlechte Nachricht lautet: Die Galaxis stirbt.«

 
KAPITEL 9
     
     
    Auf der Erde herrschte schon zu lange Zeit Frieden.
    Sigmund stand auf und streckte sich; er war zutiefst gelangweilt. Als er vor vier Jahren in den Dienst der ARM eingetreten war, hatte man von den ARMs erwartet, sich für das Wochenende mit Drogen zuzudröhnen, die die Wirkung ihrer paranoia-induzierenden Medikamente aufhoben. Und im Falle von ›Naturtalenten‹ wie ihm selbst sollten Drogen entsprechend dafür sorgen, dass er für das Wochenende seine Paranoia wenigstens ein wenig vergessen konnte. Im Dienst paranoid, in der Freizeit entspannt. Und vor sechs Monaten war die Regelung in Kraft getreten, in jeglicher Freizeit die Wirkung der paranoia-induzierenden Medikamente aufzuheben. Personen, die sich währenddessen in den Anlagen der ARM aufhielten, ignorierten diese Regelung.
    Niemand wollte dieses emotionale Jo-Jo-Spielchen täglich mitmachen müssen.
    An diesem Abend saß Sigmund in der Freizeit-Lounge, zusammen mit Feather, einem sehr übelgelaunten Conan Murphy und einem Neuzugang – einer Frau namens Andrea Girard, deren Gesicht stets äußerst verkniffen wirkte. Jetzt lag sie auf dem Sofa und schnarchte leise. Murphy und Feather schauten ein Fußballspiel; die Lautstärke hatten sie fast auf Null gedrosselt.
    Murphy war stets übelgelaunt. Vielleicht lag das auch an seinem aktuellen Auftrag. Die Kdatlyno sahen ja wirklich erschreckend aus – sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit schuppigen, flügellosen Drachen –, aber die waren einfach verrückt nach den Menschen. Sie waren Kzinti-Sklaven gewesen, bis die Menschen ihre Welten im Zuge des Zweiten Kzin-Krieges befreit hatten.
    Man behielt die Kdatlyno im Auge, weil das hier nun einmal das ›Amt für außerirdische Belange‹ war, und sie waren eben Außerirdische. Doch nicht einmal der begeistertste Paranoiker hatte jemals auch nur einen einzigen Grund gefunden, sich deretwegen zu sorgen.
    Dornröschen auf dem Sofa hingegen hatte den Auftrag, die Puppenspieler im Auge zu behalten. Man sah sofort, dass sie immer noch der Ansicht war, die Puppenspieler seien eigentlich nichts anderes als Sockenpuppen, die lediglich äußerst teures Spielzeug verkauften. Und nach allem, was Sigmund bislang über die Puppenspieler wusste, hatte diese Frau auch Recht – doch Sigmund glaubte das einfach nicht. Puppenspieler waren geheimnistuerisch. Sie verfügten über eine Technologie, die weit über die der Menschen oder der Kzinti hinausging. Es machte denen noch nicht einmal etwas aus, als »Puppenspieler«, bezeichnet zu werden, tanj noch mal!
    Und er war nie über das Gefühl hinweggekommen, Adonis habe ihn damals auf We Made It übers Ohr gehauen.
    Viel lieber würde er jetzt arbeiten.
    Einen Großteil der Zeit hatte Sigmund mit einem Multiplayer-Online-Rollenspiel totgeschlagen. An diesem Abend war sein Ranking gelinde gesagt mies, aber das mochte sich bald ändern. Um sich zu motivieren, hatte er die Avatar-Einstellungen seiner Mitspieler modifiziert. In seiner eigenen Holo-Darstellung wurden die Zauberer und Schatzjäger jetzt als Kzinti und Jinxianer dargestellt. Im Augenblick war es ihm egal, dass sein eigener Auftrag darin bestand, sich um die Jinxianer zu kümmern. Auch die Kzinti behielt er im Auge – das allerdings inoffiziell. Die höheren Tiere bei der ARM zweifelten an Sigmunds Objektivität.
    Vielleicht hatte irgendjemand Mist gebaut. »Futz drauf«, erklärte Feather lautstark. Sie blickte Sigmund geradewegs in die Augen und schaute dann auffällig zu der Tür hinüber, die in den kleinen Schlafbereich führte. Sigmund – Schlafbereich. Sigmund – Schlafbereich.
    Sonderlich subtil war Feather noch nie gewesen. Sie hatte es auch nie versucht. »Und was ist mit Murphy?«, formten Sigmunds Lippen – lautlos. Murphy nahm dieses ganze Gespräch nicht wahr: Er war ganz in das Spiel vertieft.
    »Du bist so was von prüde«, sagte Feather

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