Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
jeder größeren Stadt auf Hearth, und doch hatten sich die Menschen über zahlreiche Sonnensysteme ausgebreitet. Die Menschen waren ein wahnsinniges und äußerst ehrgeiziges Volk. Es war wichtig, das niemals zu vergessen.
    Dann ließ er sich von der Transferkabine in das Labor schnellen und rieb zur Begrüßung mit einigen Technikern gesellig die Flanken, bevor er zu Puck und den beiden Menschen hinüberging, die neben einem Lastschweber standen und warteten. Als sie das Klappern seiner Hufe hörten, blickten sie auf. Nessus las ihre Rangabzeichen – sie waren von der Beschaffungsdivision, wenn man den Abzeichen Vertrauen schenken durfte – und dann auch die Namensschilder an ihren ARM-Uniformen. »Colonel Kim. Major Robles. Mein Name ist Nessus. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Kim war ein hochgewachsener, kräftiger Mann mit auffallend großen Ohren und einer beachtlich breiten Stirn. Zur Begrüßung streckte er Nessus die Hand entgegen und zog sie dann mit peinlich berührter Miene wieder zurück. »Alte Angewohnheit. Sie sind für die Geschäftsentwicklung zuständig, Nessus? Ist das richtig?«
    »Korrekt«, bestätigte Nessus. ›Geschäftsentwicklung‹ klang so viel harmloser als ›Gefahrenabschätzung‹ oder ›Spionage‹.
     
    Reglos stand der Lastschweber einen halben Meter über dem Boden in der Luft. Er zitterte nicht einmal, als das Wasser in dem offenen Tank auf seinem Oberdeck hin und her schwappte. In hohem Bogen strömte weiteres Wasser hinzu, aus dem dicken Schlauch, den Robles kaum zu halten in der Lage war. Wassertropfen glitzerten auf seinem Haar, in seinem Gesicht und auf seiner Kleidung. »Ich glaub’s einfach nicht«, murmelte Robles vor sich hin.
    Eine so schlichte, einfache Nutzlast wie Wasser. Die klare Plastahl-Kiste, deren Innendimensionen Robles ausgemessen hatte, solange sie noch leer gewesen war. Während nun das Wasser immer weiter in den Tank strömte, ließ sich die resultierende Gewichtszunahme wirklich einfach berechnen.
    »Eine Optimierung aus jüngster Zeit«, erklärte Nessus bescheiden.
    Während seiner Jahre auf We Made It hatte er die menschliche Natur ausgiebig studiert, und natürlich hatte er diese Studien während seiner kurzen Zeit hier auf der Erde wieder aufgenommen. Wenn wir einen verbesserten Lastschweber auf den Markt bringen, so hatte Nessus versprochen, wird die ARM Kontakt mit General Products aufnehmen. Und genau so war es auch geschehen. Nicht nach der ersten Verbesserung des Produkts, nicht nach der zweiten, nicht nach der dritten …
    Und dann hatte die Entwicklungsabteilung der ARM um einen Termin ersucht. Sie wären sehr an einer Vorführung der neuesten Lastschweber-Produkte aus dem Hause GP interessiert.
    »Beeindruckend«, sagte Kim. »Die Ladefähigkeit natürlich ohnehin, aber noch beeindruckender ist die Echtzeitkompensation. Ich habe wirklich nicht das geringste Zittern gesehen. Davon wird GP wirklich richtig viele verkaufen können.« Er zückte einen Taschencomp und rief einen Holo-Text auf. »Ich wäre daran interessiert, sie für den Einsatz bei der Navy anzupassen.«
    »Bei der Navy?« Welches Verhalten erwarteten die Menschen wohl von einem verwirrten Puppenspieler? GP verkaufte Schiffsrümpfe! Mit der Regulierung der Schwerkraft im Inneren der Kabinen befasste sich die Firma nicht. Nessus entschied sich für einen fragenden Tonfall. »Ach, jetzt verstehe ich. Regulierung der Kabinenschwerkraft, um Beschleunigungskräfte zu kompensieren.« So ›verwirrt‹ er nur konnte, las er aus dem Holo vor. »›Dynamisches Ansprechverhalten. Leistungsgrad. Formfaktor. Feldgleichmäßigkeit‹?«
    Während Kim die lange Liste der technischen Spezifikationen als Laufschrift abrollen ließ, musste sich Nessus beherrschen, nicht vor Freude mit den Lippenknötchen zu zucken. Sobald man die Obergrenze der Kabinenschwerkraft kannte, wusste man auch, welchen Beschränkungen die Mannschaft im Hinblick auf die Flugleistungen ihrer Schiffe unterlag.
    Die Entwicklungsabteilung der ARM hatte Überlegungen darüber angestellt, wie sich die Schwerkraftkompensation der Lastschweber auf die Steuerung der Kabinenschwerkraft würde übertragen lassen. Nessus war kein Techniker; das Reverse-Engineering dieses Vorgangs überließ er gerne den Spezialisten von GP. Doch er verstand sehr wohl, was hier das wirklich Wichtige war.
    Die Formel, die ihm die ARM vorlegte, um sie auf das neueste Exportmodell des Lastschwebers anzuwenden, verriet Nessus, dass es

Weitere Kostenlose Bücher