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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Transferkabinen?«, erkundigte sich Sigmund. Mittlerweile hatten sich die anderen zu ihm gesellt und schauten ihm jetzt zu. Irgendjemand streckte den Arm an ihm vorbei und rief eine Grafik auf: eine Zeitrafferdarstellung des Ausfallens, auch der Mojave-Raumhafen wurde hin und wieder davon in Mitleidenschaft gezogen.
    Und der Mojave-Raumhafen schien nicht der einzige zu sein, den die Puppenspieler mieden. Weil sie – feige, wie sie nun einmal waren – jetzt um das gesamte Gebiet einen großen Bogen machten? Wegen dieser technischen Störung?
    Die Dinge sind nicht immer, was sie scheinen. Versammelten sich die Puppenspieler in den Gebäuden von GP vielleicht gezielt? Warum mieden sie wohl den Mojave-Raumhafen?
    Plötzlich war sich Sigmund sicher: Eine Fehlfunktion in der Datenaufnahme bedeutete nicht, dass das System tatsächlich nicht funktionierte. Das Problem bestand in der Abrechnung der jeweiligen Nutzungen – und, wenn man es etwas weiter fasste, eben darin, die Bewegungen der einzelnen Kunden nachzuverfolgen. Oder die Bewegungen der einzelnen Puppenspieler. »Hat es während der letzten Tage irgendwelche ungewöhnlichen Flugaktivitäten auf Mojave gegeben?«
    Lange Zeit hatte General Products ein bislang unverkauftes Kolonieschiff auf dem Mojave-Raumhafen gelagert. Wie alle anderen modernen Kolonieschiffe wurde auch für deren Schiffsrumpf die größte Zelle genutzt, die GP anbot. Sigmund hatte diese Mark-IV-Zellen schon mit eigenen Augen gesehen, und die waren wirklich riesig: Kugeln, deren Durchmesser mehr als dreihundertfünfzig Meter betrug. Ein solches Schiff würde wirklich viele Puppenspieler an Bord nehmen können. Vielleicht sogar jeden Puppenspieler, der sich derzeit auf der Erde aufhielt? Konnten die Puppenspieler vielleicht mithilfe von Transferkabinen unbemerkt an Bord gehen?
    Dieses Kolonieschiff war gestern gestartet.
    Als die entsprechenden Inspekteure in immer größerer Zahl meldeten, die GP-Gebäude überall auf der Erde stünden leer, war Sigmund nicht im Mindesten überrascht.
    Gemurmel und Geflüster, dazwischen immer wieder kräftiges Fluchen, hastige, entschlossene Schritte – sämtliche Geräusche einer ausgewachsenen Untersuchung waren zu hören. Furcht und Entsetzen sorgten dafür, dass sich Sigmunds Magen zusammenkrampfte.
    Dennoch fand er die Zeit, Feather zuzulächeln. In absehbarer Zeit würden sie gewiss nicht auf eine Mutterjagd ausgeschickt werden.

 
KAPITEL 10
     
     
    Die nahezu unermessliche Leere, die gemeinhin als ›der Bekannte Weltraum‹ bezeichnet wurde, hatte in etwa die Gestalt einer Kugel von annähernd sechzig Lichtjahren im Durchmesser.
    Dabei tatsächlich den Begriff ›bekannt‹ zu verwenden, war ein Zeichen gewaltiger Selbstüberschätzung. Nur wenige Sonnensysteme innerhalb dieses gewaltigen Raumabschnitts waren bislang auch nur erkundet, geschweige denn besiedelt. Der Abgrund, der zwischen den einzelnen Sternen klaffte, wurde seit der Einführung des Hyperraumantriebs umgangen, und nicht etwa durchquert. Ein Großteil des ›Bekannten Weltraums‹ blieb nach wie vor entschieden unbekannt … was sich unter anderem sehr schön – und gerade zu diesem Zeitpunkt besonders passend – daran veranschaulichen ließ, dass man irgendwo in dieser Region des Weltalls vermutlich die Heimatwelt oder -welten der Puppenspieler wähnte.
    Und zu unserer Unwissenheit können wir, sinnierte Sigmund, auch noch jederzeit neue Geheimnisse hinzufügen. Sämtliche Puppenspieler, die einst die besiedelten Welten des Bekannten Weltalls aufgesucht hatten – alle besiedelten Welten, nicht nur die, die durch die Menschen in Besitz genommen worden waren, sondern auch durch andere Spezies –, waren verschwunden. Und niemand wusste, wohin.
    Auf einmal war Jinx nicht mehr Sigmunds größte Sorge. Als nach und nach weitere Berichte eintrafen, einige von ihnen sogar unangefordert, manche in Form panischer Anfragen der Erde via Hyperwellenfunk, hatte das Hauptquartier der ARM beschlossen, es sei unerlässlich, für die Ermittlungen über das Verschwinden der Puppenspieler eine Sondereinheit ins Leben zu rufen.
    Und das Oberkommando hatte man Sigmund übertragen.
    Wie befohlen, trat er seinen Dienst in New York an. Sein neues Büro war äußerst spartanisch eingerichtet, ebenso schmucklos-funktional wie sein schwarzer Anzug. Die Wände des Raumes stellte Sigmund in den Fenster-Modus, dann blickte er über Manhattan hinweg. Der Hafen war von Frachtern überfüllt. Frachtflieger

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