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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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laut. »Murphy, kann ich mir mal kurz deinen Körper ausleihen? Sigmund will nicht mit mir spielen.«
    Sigmund seufzte; ihm war das äußerst peinlich. »Ich hab’s mir anders überlegt.«
    Murphy ignorierte sie beide.
    Sigmund ließ sich von ihr in die Schlafnische zerren. Es war völlig egal, dass er dabei möglichst leise war, und er stellte sich schon vor, wie Murphy und der jetzt frisch erwachte Neuzugang sich wissend angrinsten. Danach, während sie noch zwischen den Schlafplatten schwebten, fragte er: »Du und Murphy?«
    »Oder auch das neue Mädchen, wenn mich beide Männer im Stich lassen.« Feather lachte. »Du bist ja richtig eifersüchtig!«
    »Nein, ich bin richtig paranoid.« Er war froh, das laut aussprechen zu können. Und vielleicht war er auch eifersüchtig, auch wenn er genau wusste, dass Feather im Augenblick nur stichelte. Es wurde Zeit, das Thema zu wechseln. »Scheint ruhig zu sein, heute Nacht.«
    »Ist es doch jede Nacht.« Feather fuhr sich mit den Fingern durch das Haar, das sie an diesem Abend smaragdgrün gefärbt und mit zahllosen silbernen Glitzersteinen geschmückt hatte. Es passt sehr gut zu ihrer mintgrünen Hautfärbung. Sie liebte bunte Farben im gleichen Maße, in dem Sigmund sie ablehnte. »Wir sind doch alles Fossilien. Letztendlich werden sogar die Kzinti wissen, dass sie besiegt sind.«
    Feather musste es ja wissen. Ihr Auftrag war es, diese Rattenkatzen im Auge zu behalten.
    Feather zitterte am ganzen Leib! Feather, die mit bloßen Händen einem Kzin ein Bein ausreißen konnte! Sigmund umschlang ihre nackten Schultern – genau oberhalb der Stelle, an der ihr Empfängnisverhütungskristall implantiert war. Sie wussten beide, worin ARMs Abwechslung suchten, wenn es zu langweilig wurde.
    »Ich weiß«, sagte er leise.
    »Ich hasse Mutterjagden!«, platzte es aus Feather heraus. »Diese armen, verängstigten Frauen!«
    Diese Frauen, die sich verzweifelt nach einem Baby sehnten – verzweifelt genug, sich monatelang zu verstecken, bis ihre Implantate zur Empfängnisverhütung sich endlich aufgelöst hatten. Verzweifelt genug, um sogar zu akzeptieren, dass sie ihr eigenes Leben verwirkt hatten, wenn man bei ihnen ein unlizensiertes Kind fand.
    »Ich weiß.« Was sollte er auch sonst sagen? Er nahm sie in die Arme.
    Um die Fruchtbarkeitsgesetze auch wirklich durchzusetzen, waren derartige Mutterjagden unumgänglich, ebenso Elternhinrichtungen und die Sterilisation des entsprechenden Nachwuchses. Würde man diese Gesetze nicht mit Gewalt durchsetzen, wäre reines Chaos die Folge. Man brauchte mehr als nur gute Gene, um vom Fruchtbarkeits-Komitee ein Geburtsrecht zu erhalten. Man brauchte Beharrlichkeit. Eine kurze Zeit lang – das hatte Sigmund einmal gelesen –, hatte es so gewirkt, als würde sich die Erdbevölkerung stabilisieren. Während dieser Phase hatten all diejenigen, die kein wirklich drängendes Verlangen nach eigenen Kindern verspürt hatten, ganz aus freien Stücken ihre Reihen ausgedünnt. Nach einer kurzen Pause und nachdem sich einige aus dem Genpool zurückgezogen hatten – etwa auch diejenigen, die es ins All hinaus zog –, war die Bevölkerung der Erde erst recht explodiert.
    Ohne jegliche Kontrolle könnte sich die heutige Weltbevölkerung von achtzehn Milliarden innerhalb einer einzigen Generation verdoppeln.
    »Ich möchte ein Kind«, flüsterte Feather. »Ich brauche ein Kind.«
    Sie beide waren von Natur aus paranoid. Das Fruchtbarkeits-Komitee hatte nie, wirklich noch nie, eine Lizenz für ein Kind erteilt, wenn auch nur eines der beiden Elternteile paranoid war. Sigmund küsste Feather den Nacken. »Ich weiß.«
     
    Im Truppeneinsatzraum herrschte die gleiche entspannte Stimmung wie vorhin, als Sigmund ihn nach seiner letzten Wache verlassen hatte. Leute schlurften hin und her, andere hatten die Füße auf den Tisch gelegt und saßen einfach nur herum, wieder andere spuckten große Töne.
    Langeweile ist der Erbfeind der Wachsamkeit. Sigmund schaute die neuesten Meldungen der Nachrichtendienste durch, Daten der jüngst eingetroffenen Besucher von Jinx. Doch erfand nur Hinweise auf geschäftliche Besprechungen und einen ausgedehnten Abstecher in das Nachtleben der Stadt. Dann überflog Sigmund die Zusammenfassungen der jüngsten Veröffentlichungen aus dem Institut für Wissenschaften. Anschließend forderte er eine statistische Auswertung des Auswanderungsverhaltens der Bewohner von Jinx an.
    Auch der Neuzugang hatte gerade Dienst; träge lackierte

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