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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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ausgegangen, dass es noch andere gegeben hat.« Klugscheißer.
    Wenn die Explosion des galaktischen Zentrums tatsächlich echt war, dann galt Gleiches auch für diesen Exodus der Puppenspieler. Und es gäbe keinerlei Grund für die Puppenspieler, auf der Erde mit irgendwelchen Tiefstand-Aktien zu spekulieren. »Ich ziehe es vor, mich dieser Beobachtungen in unabhängiger Art und Weise zu vergewissern«, sagte Sigmund.
    »Mir geht es ebenso«, bestätigte Carlos. »Natürlich werde ich das nicht persönlich übernehmen, aber ich werde jemanden damit beauftragen. Aber ohne diesen verbesserten Hyperraumantrieb ist das unmöglich.«
    »Und solange wir den nicht haben?«, setzte Sigmund nach.
    Carlos lächelte. »So lange werden Sie, so fürchte ich, mir einfach vertrauen müssen.«
     
    An antiken Eisentischen, die auf der unebenen, roten Backsteinveranda aufgestellt waren, saßen zahlreiche Gäste und unterhielten sich. Von Pferden gezogene Kutschen bahnten sich – klappediklapp, klappediklapp – ihren Weg über die Kopfsteinpflasterstraße, die an dem Bistro des Jachthafens vorbeiführte. Wellen schwappten gegen das Ufer und ließen die vor Anker gegangenen Jachten sanft auf- und abwiegen. Hoch über ihnen wirbelten Möwen durch die Luft.
    Die Nacht brach herein, doch Sigmund hatte sich aus Kalifornien hierher teleportiert. Trotz des Duftes verschiedener Pfeffersorten, Curries und Ingwers, der aus der Küche herüberwehte, hatte Sigmund noch keinen Appetit. Er nippte an seiner Pina Colada, wartete ab und erinnerte sich an die Zeit zurück, als es noch keine Transferkabinen gegeben hatte. Seit der Einführung der Teleportation gab es nichts mehr, was die Touristenhorden von wunderschönen kleinen Karibikinseln wie dieser hier fernhielt – von den Preisen mal abgesehen. Dass der Drink in seiner Hand satte zwanzig Kredits kostete, störte Sigmund nicht im Geringsten. Er konnte es sich leisten. Was Sigmund jedoch sehr wohl störte, war die Tatsache, dass sein Begleiter, der in diesem Augenblick gerade auf Sigmunds Kosten fröhlich einen frisch gefangenen Hummer verputzte, das unmöglich wissen konnte.
    Ander Smittarasheed war eine inoffizielle Informationsquelle. Er legte auf Geheimhaltung wert, und die stand ihm auch zu; noch nie waren sie einander in einem ARM-Büro begegnet. Ander hatte entschieden, dass sie sich auf St. Croix treffen würden, und er hatte auch dieses Restaurant ausgewählt – eines der exklusivsten auf der ganzen Insel. Anders bescheidene Form der Unbescheidenheit stand oft in unmittelbarem Zusammenhang mit der Qualität seiner aktuellen Informationen. Sigmund hoffte sehr darauf, es werde auch an diesem Tag so sein.
    Schließlich legte Ander die Gabel beiseite und rülpste lautstark. Ander war ein äußerst massiger Mann: Gewichtheber. Sein pink-purpurner, hautenger Overall spannte sich über seinen Muskelpaketen. Der Stoff seiner Kleidung machte dem Sonnenuntergang ernstliche Konkurrenz, doch damit passte er genau zu allen anderen Gästen in diesem Bistro. »Ausgezeichnet, Sigmund. Sie hätten auch eine Kleinigkeit essen sollen! Vielleicht ja wenigstens ein Dessert?«
    »Vielleicht. Wie war Ihre Reise?«, versuchte Sigmund seinen Gast zum Sprechen zu bewegen.
    »Interessant.« Metall scharrte über Stein, als Ander seinen Stuhl etwas näher an Sigmund heranrückte. »Ein faszinierender Bursche, dieser Shaeffer. Ein echter Tourist.«
    »Bitte fangen Sie ganz am Anfang an«, setzte Sigmund nach.
    »Also schön. Ich bin also nach Jinx gereist. Dort habe ich auch Beowulf gefunden, der sich gerade im öffentlichen Ruhm sonnte. Aber tatsächlich sind diese ganzen Leute wirklich zu ihm gekommen. Er scheint die individuellen Schwerkrafteinstellungen der etwas exklusiveren Hotels doch sehr zu schätzen.«
    Die Schwerkraft auf Jinx war dreimal so hoch wie die auf We Made It. Sigmund versuchte, sich das auch nur vorzustellen. Jinx: kleinwüchsig und gedrungen wie Hydranten. Shaeffer: hochgewachsen und hager. »Die Frauen, die ihn da angehimmelt haben, hätten den doch in der Mitte durchbrechen können wie einen vertrockneten Ast!«
    Ander lachte. »Sein Sexualleben war so ziemlich das Einzige, wonach ich ihn nicht ausgefragt habe. Also, hier die Kurzfassung: Beowulf hat eine gewisse Schwäche für die schöneren Dinge des Lebens. So großzügig ihn die Puppenspieler damals, vor vier Jahren, auch entlohnt haben mögen, er schien doch fest entschlossen, das Geld mit vollen Händen auszugeben.«
    Das Dröhnen

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