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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Namenskorrelationssoftware vom Zollamt hat ihn nicht als ›Person von Interesse‹ erkannt. Meine Assistentin hat das gerade eben erst für mich markiert.«
    Sie hob ihren Taschencomp und projizierte die Aufnahme einer Überwachungskamera in den Raum. Schlohweißes Haar war das Auffälligste auf dem Abbild; der zugehörige Kopf ragte weit aus der Menschenmenge heraus, die ihn von allen Seiten umringte. In dem sonnengebräunten Gesicht fielen die roten Augen besonders auf. »Das stammt aus dem Outback-Raumhafen. Die Gesichtserkennung behauptet, das sei wirklich dein alter Bekannter – mit einer Übereinstimmung von mehr als neunundneunzig Prozent. Anscheinend hat er Tannin-Pillen genommen, und das nicht notwendigerweise zu Tarnungszwecken. Die brauchte er ja nun schon, um einfach nur auch mal so in die Sonne gehen zu können.«
    Das war Shaeffer, gar keine Frage. »Er hat den Namen kaum verändert, um nicht von unseren Einreiseprotokollen abgefangen zu werden«, sagte Sigmund. Und zugleich würde sich das möglicherweise als ›einfacher Fehler‹ rechtfertigen lassen. Das klang zu subtil für Shaeffer. »Könnte es sein, dass die Jinxianer das einfach stillschweigend geduldet haben?«
    Andrea schüttelte den Kopf. »Was wissen Jinxianer denn schon von altenglischen Gedichten? Meine Oma sagt immer: ›Schreib niemals etwas der Arglist zu, was sich mit reiner Dummheit erklären lässt.‹«
    Sigmund vermutete, Andreas Oma sei nicht für die ARM tätig. Er erhob sich aus seinem Sessel, stützte beide Hände auf seinen Schreibtisch und nahm die Haltung ein, die Feather immer die ›lch-werde-dir-das-jetzt-mit-kurzen,-einfachen-Worten-erklären-Pose‹ nannte. »Andrea, denk doch mal nach: Bei dieser Sondereinheit geht es um die Puppenspieler. Wohin die gegangen sind, was das bedeutet. Es gibt bislang nur wenige Menge Dinge, die wir tatsächlich mit Sicherheit sagen können.
    Dazu gehört aber beispielsweise, dass dieses Verschwinden der Puppenspieler der Erde ernstlich schadet. Dazu gehört auch, dass Beowulf Shaeffer als Komplize der Puppenspieler geradezu als ›Serientäter‹ angesehen werden muss. Möglicherweise ist er der Grund dafür, dass die Puppenspieler aus dem Bekannten Weltraum flüchten. Drittens weiß man lediglich von einem einzigen Puppenspieler mit Sicherheit, dass er auf der Erde zurückgeblieben ist. Nessus behauptet, er kenne mich aus dem General-Products-Gebäude auf We Made It. Und Shaeffer hat sich zu genau dem gleichen Zeitpunkt dort aufgehalten.
    Andrea, tanj noch mal, du hättest es als vordringlichste Aufgabe dieser Sondereinheit ansehen müssen, Shaeffer die ganze Zeit über im Auge zu behalten! Das hat nicht das Geringste damit zu tun, dass ich früher sehr an Jinx interessiert war – nicht, dass dich das irgendetwas anginge.« Er blickte sie finster an. »Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Andrea war klug genug, nichts zu erwidern.
    Sigmund setzte sich wieder. Dann atmete er mehrmals tief durch, um sich ein wenig zu beruhigen. »Damit wäre das nun Schnee von gestern. Wo befindet sich Shaeffer jetzt?«
    Andrea richtete den Blick auf den Fußboden. »Das ist noch ungeklärt. Nur wenige Stunden, nachdem er eingetroffen ist, ist er verschwunden. Es gibt keinerlei Aufzeichnungen über ihn.«
    »Ach, komm schon, Andrea!« In Sigmunds Schläfe pulsierte eine Vene. »Verfolg die Spur des Geldes! Hotels, Transferkabinen. Das ist doch nun wirklich das Allereinfachste.«
    »Das weiß ich auch, Sigmund. Ich habe auch schon versucht, zu recherchieren. Ehrlich! Shaeffer hat auf dem Schiff irgendeinen Menschen von der Erde kennen gelernt. Bis zu der Wohnung seines neuen Freundes habe ich Shaeffer auch nachverfolgen können. Und wenn dann dieser Freund sämtliche Rechnungen übernommen hat, dann würde das auch erklären, wie Shaeffer so vollständig von unserem Radar verschwinden konnte.«
    Sie ist hier, weil du sie persönlich ausbilden wolltest, sagte sich Sigmund innerlich. »Nach meiner Erfahrung dürfte er auch verschwunden sein, wenn er sich mit Nessus in Verbindung gesetzt hat. Damit ist Shaeffers Lage nicht ›ungeklärt‹, Andrea. Tanj noch eins, ihr habt ihn aus den Augen verloren!«
    »Interessiert dich denn gar nicht, wer dieser neue Freund ist?«, fragte Andrea jetzt nach. War das etwa der Anflug eines Lächelns? »Wir reden hiervon Gregory Pelton.«
    Sigmund achtete auf Nichtmenschen und Fremdweltler, aber doch nicht auf seine Mit-Flatlander. ›Pelton‹ war ein recht häufiger

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