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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Mister Shaeffer sprechen. Wie können wir sie erreichen?«
    Guthrie schien ernstlich mit sich darum zu ringen, wie viel sie denn wohl verraten durfte – und ob überhaupt irgendetwas. »Ich bin eine Flatlanderin. Ich habe damit auch überhaupt kein Problem. Futz, ich bin sogar stolz darauf. Aber Gregory? Bei dem sieht das ganz anders aus.
    Er hat schon das ganze Solsystem bereist. Er hat dutzende anderer Sterne aufgesucht. Er ist auf Bandersnatcher-Jagd gegangen und hat es sogar überlebt. Und dennoch ist er für jeden Spacer, dem er irgendwo begegnet, immer noch bloß ein Flatlander. Wenn man ihn so nennt, dann ärgert ihn das ungemein.« Mit einer Handbewegung tat sie Sigmunds finsteren Blick ab. »Ich beantworte gerade Ihre Frage. Gregory hat das Ziel, irgendeinen so ungewöhnlichen Ort aufzusuchen, irgendetwas so Spektakuläres zu tun, dass niemand ihn jemals wieder ›Flatlander‹ zu nennen wagt. Und genau dazu sind er und Beo aufgebrochen. Die wollen irgendetwas so Dämliches tun, dass der Ruhm ihnen für alle Zeiten gesichert ist.«
    War es schon zu spät? »Medusa!«, schrie Sigmund seinen Taschencomp an. »Wie ist die Position der Privat-Raumjacht Slower than Infinity?«
    Der vertraute Schädel mit der Schlangenkrone materialisierte sich. »Sie hat die Erde vor drei Tagen verlassen, Sigmund. Ihr Flugplan hat sie aus dem Bereich herausgebracht, der durch die Verkehrsleitstelle überwacht wird; für den anschließenden Kurs wurden keine Angaben eingereicht.«
    »Ein Flugplan, der maximale Beschleunigung vorsieht«, wagte Andrea zu mutmaßen. Medusa widersprach ihr nicht. »Mittlerweile müssten sie den Bereich der Singularität hinter sich gelassen haben.«
    In den Hyperraum, auf dem Weg … wohin?

 
KAPITEL 14
     
     
    Zu Hunderten warfen Bürger die Beine in die Luft, sprangen umher und drehten wilde Pirouetten. Prächtig glitzerten ihre juwelengezierten Mähnen. Hufe klickten und klapperten auf dem Zementmosaik, gelegentlich völlig gleichförmig, dann in ruckartigem Staccato, dann wieder in rollendem, tosendem Crescendo.
    Mit einem misstönenden Trillern ließ Achilles die Aufzeichnung der Ballettaufführung anhalten. Immer öfter verbrachte er jetzt Zeit mit dieser Holoshow. Und meistens war er dabei ganz alleine.
    Wenn er nicht aufpasste, würde er es irgendwann überhaupt nicht mehr schaffen, sich davon loszureißen.
    Scharf peitschte der Wind Kieselsteine gegen den Rumpf der Remembrance. Durch das Aussichtsfenster konnte er kaum mehr als eine Schiffslänge weit sehen. Eine ganz und gar unschöne Welt, dachte er. Diesen Gedanken hatte er sehr häufig.
    Jinx hatte die Gestalt eines gewaltigen Eies und befand sich in gebundener Rotation mit seinem Gasriesen-Begleiter. Gemäß der bei Menschen üblichen Konvention war ›Osten‹ die Richtung, die beständig dem Heimatplaneten zugewandt war. Das Ost- und das Westende des Planeten ragte über die Atmosphäre dieser Welt hinaus – dort waren nun Fabrikationsstätten angesiedelt, die ohnehin auf ein Vakuum angewiesen waren.
    Jinx mittlere Breitengrade waren bewohnbar, vorausgesetzt, man konnte die erdrückende Schwerkraft dieser Welt ertragen – oder in irgendeiner Weise kompensieren. Ein Großteil der menschlichen Bevölkerung dieser Welt lebte in East Band.
    Die ›Taille‹ von Jinx bestand vor allem aus einem gewaltigen Ozean, über dem dichte, erdrückende Atmosphäre herrschte. Für das Überleben in der Nähe der Äquatorzone war Hochdruckausrüstung unerlässlich; dorthin wagten sich nur wenige Besucher. Bandersnatcher, groß wie Berge, durchstreiften die tropischen Küstengebiete.
    Doch selbst wenn Bandersnatcher groß wie Berge waren, so waren sie doch nicht in der Lage, selbst auf diese Berge hinaufzuklettern. Auf den Hochebenen des Äquatorgebiets von Jinx gab es nichts, was in irgendeiner Weise von Interesse gewesen wäre – und genau deswegen hielt sich Achilles auch dort verborgen.
    Die trübe Atmosphäre erschwerte jegliche Ortung oder Beobachtung aus dem All immens. Die Geysire ringsum den Landeplatz des Schiffes überdeckten die Wärmesignatur der Remembrance, und die schweren, schwefeligen Dämpfe, sie sie ständig verströmten, boten noch zusätzliche Tarnung.
    Ich könnte jahrelang unbemerkt hier verbringen, dachte Achilles, und er fühlte sich zu einsam, um diesen Gedanken auch nur im mindesten tröstlich zu empfinden.
    Irgendjemand musste sich ja um die Geschäfte kümmern, die es zwischen General Products und den Jinxianern noch

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