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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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erzählen werde. Das ist alles harmlos. Die ARM hat keinerlei Grund, sich dafür zu interessieren. Und es gibt keinerlei Grund, mich zu verhören oder auszuspionieren. Weder mich, noch meine Freunde, noch meine Geschäftspartner. Sie werden sich in Zukunft nicht weiter für Dianna Guthrie interessieren, oder Beowulf Shaeffer, oder Sharrol Janss, oder Don Cramer, oder irgendjemanden sonst, der mir nahe steht.«
    Don Cramer? Wer war denn das? Sigmund nahm sich vor, das umgehend in Erfahrung zu bringen. Und Pelton hatte ›weiter interessieren‹ gesagt. Aber Sigmund hatte niemanden darauf angesetzt, diesen Cramer im Auge zu behalten. Wer spielte denn hier sonst noch mit?
    Jetzt war Pelton überhaupt nicht mehr zu bremsen. »Falls Sie irgendjemandem von uns noch einmal Unannehmlichkeiten bereiten, Ausfaller, sollten Sie wirklich irgendeinen Beweis vorliegen haben, dass irgendetwas im Argen ist. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich verstehe voll und ganz, Mister Pelton.« Sigmund erhob sich und streckte seinem Gegenüber die Hand entgegen. Das erleichterte es ihm, sich nicht über die Wunde im Unterleib zu reiben, an die er gerade wieder denken musste. Ein Unterstaatssekretär und Generalinspekteur hatte ihn einmal an die Trojaner-Mafia verkauft. Und das war eine Erfahrung, die man nicht so leicht vergaß.
    Wenn es etwas gab, was Sigmund wirklich und wahrhaftig begriffen hatte, dann dieses: Niemand, auch kein Vorgesetzter, wie hoch sein Rang auch immer sein mochte, war wirklich über jeden Zweifel erhaben.

 
     
     
IM AUGE DES STURMS
     
ERDJAHR 2648

 
KAPITEL 19
     
     
    »Wir haben einen Läufer«, zischte Andrea über das Funkgerät. Sie verbarg sich im Wald nördlich der abgelegenen Lichtung. »Nein, zwei. Ein Mann, eine Frau.« Natürlich: ein Mann, eine Frau. So macht man ja nun einmal Babys. »Wo lang?«, fragte Sigmund nach.
    »Nach Westen«, gab Andrea zurück. »Auf dich zu.«
    Jetzt konnte Sigmund sie erkennen: Die Furcht stand ihnen in die Gesichter geschrieben. Die Frau watschelte eher, als dass sie lief – sie war ohne Zweifel schwanger. Halb stützte der mutmaßliche Vater sie, halb zerrte er sie hinter sich her. Mit unsicheren Schritten entfernten sie sich von der heruntergekommenen Waldhütte – eigentlich kaum mehr als eine Scheune – und hielten auf die Bäume in der Ferne zu.
    Die Schweber der örtlichen Polizeitruppe sollte in fünf Minuten hier eintreffen. ›Örtlich‹ war in der Wildnis von Alaska natürlich ein sehr relativer Begriff. Die Läufer würden schon lange fort sein, wenn die Schweber hier endlich einträfen. Und sie im Wald aufzuspüren, dürfte schwer werden.
    Sigmund sah keine Spur von den Laserjagdgewehren, von denen man ihm berichtet hatte und die auch der Grund dafür waren, dass die drei ARMs nun auf Verstärkung warteten. »Futz«, murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen. Das war nun wirklich nicht der Grund, warum er zur ARM gegangen war. Und für Feather galt das Gleiche – Feather, die sich diesen potenziellen Eltern unter Garantie schon gezeigt hatte. Sie befand sich östlich der Kabine; wenn die Flüchtenden bislang nur sie gesehen hatten, dann war es ganz klar, warum sie nach Westen gelaufen waren.
    Achtzehn Milliarden waren einfach zu viele. So lautete das Gesetz. Das war sein Job. Wenn dieses Gesetz nicht auch durchgesetzt wurde, dann würde schon bald jeder neue Kinder in die Welt setzen. Futz.
    Sigmund zog die Waffe. Sie war nur mit Mitleidsgeschossen geladen: kleine Betäubungsmittel-Kristalle – was natürlich überhaupt keinen Unterschied machte. Die beiden würden schon bald in die Organbank wandern.
    Das war nun wirklich nicht der Grund, warum Sigmund damals – vor einem Jahr, als Max Addeo die Puppenspieler-Sondereinheit auflöste – darum gebeten hatte, mit seinen engsten Mitarbeitern in den ARM-Bezirk von Alaska versetzt zu werden.
     
    »Komm, wir machen einen Spaziergang«, sagte Max Addeo. In der Grafik, die über Sigmunds Schreibtisch schwebte, wirkte sein Gesicht sonderbar fleckig.
    »Was kann ich für dich tun, Max?«, fragte Sigmund.
    »Komm, wir machen einen Spaziergang«, wiederholte Addeo nur.
    »Also schön.« Sigmund schloss die Datei, mit der er sich gerade befasst hatte; das Hologramm verschwand. Dann folgte Sigmund seinem Vorgesetzten zu einer der nächstgelegenen Transferkabinen. Sie materialisierten auf der Veranda eines alten Gebäudes, dessen umliegende Weiden von weißen Zäunen umschlossen waren. Gleißend stand die Sonne an

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