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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Schussfeld«, rief er ihr dann zu. Pfft. Pfft. Unmittelbar vor den beiden Läufern wurden Staub und Gras aufgewirbelt. »Tanj! Hab sie verfehlt!«
    Während ihre Opfer zwischen den Bäumen verschwanden, schoss Sigmund ein Gedanke durch den Kopf: Vielleicht gibt es ja, und sei es auch nur heute, doch so etwas wie Gerechtigkeit.

 
KAPITEL 20
     
     
    Hinter einem Raumteiler aus dem gleichen Material, aus dem auch GP-Zellen gefertigt wurden, saß Nessus’ Gast gemütlich in einem Lehnsessel, einen kleinen Imbiss noch in der Hand. »Ich wünschte wirklich, sie würden ihrem Synthesizer gelegentlich etwas Neues beibringen«, sagte Max Addeo. »Menschen wissen Abwechslungsreichtum wirklich sehr zu schätzen.«
    Nessus, der rittlings auf seiner Polsterbank saß, schaute ihn nachdenklich an. »Vielleicht fühlen Sie sich schon wohl genug.«
    Addeo lachte. »Warum bin ich heute hier, Nessus? Abgesehen vom Geld, meine ich natürlich.«
    Geld war ein Hilfsmittel, über das Nessus wirklich im Überfluss verfügte – er konnte auf den ganzen Reichtum zugreifen, den General Products im Laufe der Jahre erwirtschaftet hatte. Die Herausforderung bestand für ihn darin, hinreichend fähige und doch auch noch vertrauenswürdige Gauner zu finden, die anzuheuern sich auch lohnte.
    »Ich möchte mit Ihnen einige Dinge bezüglich Ihres jüngsten Berichtes abklären«, gab Nessus zurück.
    Addeo kaute immer noch an seiner Pastete und antwortete ihm mit vollem Mund. »Es gibt deutlich diskretere Möglichkeiten zur Kommunikation, wissen Sie? Ich verwende jedes Mal, wenn ich Sie besuche, eine falsche ID, also kann man mich nicht über das Transferkabinen-System nachverfolgen.«
    Weil ich Gesellschaft brauche, auch wenn es die Gesellschaft eines menschlichen Verräters ist. »Schreiben Sie es mir auf die Rechnung, Max.«
    Er kaute und kaute, dann schluckte er. »Was wollen Sie denn wissen, Nessus?«
    Außerhalb der Gamboler wirbelte gleißendes Weiß. Wie wäre es wohl, jetzt durch diese tiefen Schneeverwehungen zu springen? Nessus fragte nicht danach. Mit dieser Frage würde er preisgeben, dass es auf Hearth niemals schneite. Es schneite auch schon selten auf der Erde; auch dieser Planet stand kurz davor, durch seine Industrie völlig überhitzt zu werden. »Warum sucht die ARM immer noch nach uns, Max? Sie haben mir versichert, die dafür eigens aufgestellte Sondereinheit sei aufgelöst.«
    »Mit ›uns‹ meinen Sie General Products, nehme ich an.« Addeo stand auf und streckte sich. »Es ist doch erst drei Jahre her, dass der Exodus der Puppenspieler die gesamte Wirtschaft der Erde in den Abgrund gestürzt hat. Und das erscheint mir Grund genug, ob nun mit oder ohne Sondereinheit. Denn mit ›ARM‹ meinen Sie ganz eindeutig Sigmund.«
    »Ist es denn nicht ganz klar, dass wir endgültig verschwunden sind?« Die Untertöne, die seinen Unglauben deutlich zur Schau stellten, vermochte Addeo natürlich unmöglich zu verstehen, doch Nessus war nicht in der Lage, sich zu beherrschen.
    »Abgesehen von Ihnen persönlich«, gab Addeo zurück. Als er sah, wie besorgt Nessus an seiner Mähne zupfte, lachte er. »Ich glaube nicht, dass Sigmund sich dessen bewusst ist. Er hat seit langer Zeit keine Spur mehr von Ihnen gesehen.«
    »Und warum dann?«, beharrte Nessus. »Sie sind Ausfaller gegenüber doch weisungsbefugt. Warum haben Sie ihn nicht davon abgehalten, immer weiter nach uns zu suchen?«
    »Ich habe ihn so weit davon abgehalten, wie mir das gefahrlos möglich war. Ich möchte Ihnen erzählen, wie Sigmund eigentlich zur ARM gekommen ist.« Mit spitzen Fingern wischte Addeo sich die Hände an einer Serviette ab. »Vor elf Jahren war Sigmund noch als Finanzanalyst tätig – er war also eigentlich nichts anderes als ein besserer Buchhalter. Damals hat er gegen eine Gruppe ermittelt, die tief in das organisierte Verbrechen verstrickt war. Bitte vergessen Sie nicht: Damals hat er noch nicht für die ARM gearbeitet.
    Dennoch war Sigmund hochgradig paranoid – und das auf die altmodische, althergebrachte Art und Weise: ohne entsprechende Drogen. Eine beachtliche Leistung von ihm, seinen Gesundheitszustand geheim zu halten – und das ohne jegliche Therapie! Dann hat diese Bande, gegen die er damals ermittelt hat ihn entführt. Damals hätte Sigmund eigentlich sterben müssen. Und jetzt fragen Sie mich mal, warum er damals nicht gestorben ist.«
    »Warum ist Sigmund damals nicht gestorben?«, fragte Nessus pflichtschuldigst. Das war immer noch

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