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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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gefährlich nahe. »Und warum ist Ausfaller so an Pelton interessiert?«
    »Hübsch«, sagte Addeo jetzt unvermittelt und betrachtete das Schneegestöber. »Ist natürlich nur eine Projektion, um nicht erkennen zu lassen, wo wir uns hier befinden.«
    »Natürlich«, log Nessus. »Was ist nun mit Pelton?«
    Addeo wandte sich wieder Nessus zu. »Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen hält Sigmund ihn natürlich für schuldig, weil Pelton eben mit Shaeffer zu tun hatte. Dann dieser Trick mit der verschwundenen GP-Zelle. Und dann ist da dieses ganze Geld, über das Pelton auf anderen Welten verfügt – und das kann Sigmund nicht nachverfolgen. Weiterhin wäre da noch dieses Geheimprojekt, das Pelton auf Jinx verfolgt. Der Einfluss, den Peltons Familie nun einmal hat. Futz, es überrascht mich überhaupt nicht, dass der gute Sigmund Pelton misstraut.
    Zu guter Letzt gibt es da noch ein faszinierendes Gerücht – es existiert schon seit Jahrzehnten. Viele Leute glauben, die Puppenspieler hätten Peltons Urur-was-auch-immer-Großmutter seinerzeit die technischen Grundlagen verkauft, die dann für die Transferkabinen verwendet wurden. Und Sigmund ist dieses Gerücht ebenfalls bekannt.«
    »Ich verstehe«, gab Nessus tonlos zurück. Plötzlich erforderte es für ihn viel zu viel Energie, auf die Sprachmelodie der Menschen zu achten – denn es war nicht bloß ein Gerücht. General Products hatte diese Technologie verkauft. Puck persönlich hatte das Geschäft damals ausgehandelt …
    Puck: Selbst jetzt noch, nach drei Jahren, schmerzte es zutiefst. Nessus musste sich sehr zusammennehmen, um seine Gedanken weiterhin der Gegenwart zu widmen. Nicht einmal ein korrupter Angehöriger der ARM durfte auch nur vermuten, dass die Bürger in der Lage waren, in das System der Transferkabinen einzugreifen. »In seinem Wahnsinn hochgradig kreativ«, urteilte Nessus. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass auch sie zur ARM gehören sollen.«
    Addeo lachte. »Die Erde braucht solche Leute wie Sigmund, aber den Leuten in den oberen Etagen sind diese zutiefst unheimlich. Auf meiner Tätigkeitsebene sind alle Entscheidungsträger völlig normal. Wir sind sozusagen die Puffer hier.«
    Genau so, wie ich meinen Vorgesetzten unheimlich bin, dachte Nessus traurig. Werden sie mich jemals wieder nach Hause rufen?
    Als Addeo seinen Bericht abgeschlossen hatte und sich schließlich fortteleportierte, war Nessus noch deprimierter als zu dem Zeitpunkt, bevor sein Handlanger eingetroffen war.

 
KAPITEL 21
     
     
    Nessus stocherte in einem Knäuel frischem Gras herum. Das Gefühl einer unmittelbar bevorstehenden Veränderung hatte ihn zu sehr aufgewühlt, als dass er jetzt essen könnte.
    Es hatte lange gedauert, bis sich endlich Hoffnung eingestellt hatte.
    Nessus hatte schon erwartet, keinen Appetit zu haben, doch das aus einem anderen Grund: Immer wenn er mit Addeo zu tun hatte, fühlte er sich anschließend regelrecht beschmutzt. Und nicht nur bei Addeo erging es ihm so; das galt für sämtliche seiner Kontaktpersonen aus der jüngsten Zeit. Jeder ehrenwerte Mensch wäre doch daran interessiert herauszufinden, welche geheimen Ziele Nessus auf der Erde verfolgte. Deswegen traf Nessus ja auch nur mit Verbrechern zusammen, und dank deren tatkräftiger Mithilfe mit bestechlichen Mitarbeitern. Wie Addeo.
    Es war nicht immer so gewesen. Früher, da hatte Nessus mit guten Menschen zusammengearbeitet. Mit leistungsfähigen Menschen. Mit Menschen, denen er sogar seine eigene Sicherheit hatte anvertrauen können. Menschen, mit denen er sich tatsächlich einem Neutronenstern angenähert hatte – und es überlebte!
    Was ist wohl aus meiner ehemaligen Mannschaft geworden?, fragte er sich.
    Nur allzu leicht verfielen seine Gedanken in den alten Trott: Leute wie wir, die wenigen von uns, die in der Lage sind, sich weit von Hearth zu entfernen, sind schon immer rar und wertvoll gewesen. Wirklich schon immer.
    Und jetzt sind sie noch rarer geworden.
    Diese Explosion des galaktischen Zentrums war für die meisten schlichtweg unvorstellbar. Für die Kundschafter galt das nicht. Die Entdeckung dieser Explosion hatte die meisten Kundschafter in Katatonie verfallen lassen – und sämtliche seiner Freunde in eine unersättliche Singularität.
    Trotz allem war Nessus selbst auf der Erde zurückgeblieben, widerwillig, aber gehorsam – einer der wenigen überhaupt noch verbliebenen Kundschafter …
    Und wer sollte dann eine Billion Bürger bei ihrer Flucht

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