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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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anfuhren?
    Stets aufs Neue blieb sein inständiges Flehen unbeantwortet, doch behilflich sein zu dürfen. Wenn ich diese Aufgabe nicht übernehmen soll, das hatte Nessus begriffen, muss es irgendjemand anderen geben. Trish und Raul – vor so vielen Jahren seine Mannschaft – hatten immenses Potenzial gezeigt – unter seiner Anleitung, natürlich. Warum sollte man keine verlässlichen Menschen dafür auswählen?
    Und so hatte Nessus einen sehr gewagten Vorschlag in die Heimat gesendet. Sollte doch Achilles die Aufgabe übernehmen, Pelton im Auge zu behalten. Falls Pelton jemals zu der Antimaterie-Welt zurückkehren wollte, würde er die entsprechenden Vorbereitungen insgeheim auf Jinx treffen. Vielleicht reiste ja Shaeffer jetzt, gerade in diesem Augenblick, auf Umwegen nach Jinx zurück.
    Wie von alleine hob sich einer seiner Köpfe von der flachen Schüssel mit dem Gras. Nessus blickte sich selbst in die Augen. Was für eine Argumentation!
    Es war auf jeden Fall besser, so zu sein wie Ausfaller als wie Addeo.
    Und schließlich trafen – zu Nessus’ größtem Erstaunen – neue Anweisungen für ihn ein. Die Aufgabe, Pelton und Shaeffer im Auge zu behalten, und auch die Verantwortung für sämtliche von Nessus’ Agenten im Solsystem, war Achilles übertragen worden. Was Nessus selbst betraf … er war nach Hause zurückbeordert …
    Um die Ausbildung eines Kaders an menschlichen Kundschaftern zu übernehmen.
     
    In seinem abgedunkelten Wohnzimmer saß Sigmund und brütete mit geschlossenen Augen; er hatte sich ganz in Mozarts ›Requiem‹ vertieft. Eine halbe Welt (und eine Transferkabine) weit entfernt warteten all die verzweifelten Möchtegern-Eltern von Alaska.
    Sie würden auch bei seiner nächsten Schicht noch dort sein, und der übernächsten, und der Schicht, die darauf folgte …
    »Wir sind keine Flatphobiker. Wir können die Erde jederzeit verlassen. Wir können sogar das Solsystem verlassen«, rief Feather, um die Musik zu übertönen. Und wir könnten eine Familie gründen … doch das sprach sie nicht aus. Es war auch nicht erforderlich.
    »Nicht gemeinsam.« Sigmund seufzte. »Das würde man uns nicht gestatten. Wir wissen zu viel.« Er öffnete die Augen. »Medusa, mach die Musik aus. Beleuchtung auf fünfzig Prozent einstellen.
    Feather, du weißt doch, wie so etwas läuft. Angenommen, wir würden es tatsächlich schaffen, hier fortzukommen, um uns auf irgendeiner anderen Welt zu treffen. Den Rest unseres Lebens würden wir uns immer wieder besorgt umschauen, ob nicht vielleicht jemand auftaucht, der genau so ist wie wir.« Und wann – nicht etwa: ›ob‹ – die ARM uns aufspürt. Wer soll denn dann unsere Kinder aufziehen?
    »Tanj noch mal, Sigmund«, knurrte sie. »Ich kann doch nicht mein ganzes Leben darauf verschwenden, Mütter zu jagen. Das mache ich nicht! Ich wünschte nur, ich hätte den Mumm, selbst eine Schwangerschaft zu wagen.«
    Was sollte er denn dazu sagen? Dass ihr letztes Gesuch, wieder zum Amt für Außerirdischenbelange abgestellt zu werden, abgelehnt worden war? Das wusste Feather selbst. Dass man, wenn man einmal bei der ARM angeheuert hatte, dort niemals wieder fortkam? Wenn man berücksichtigte, wie er selbst zur ARM gekommen war, klänge das wie ein Vorwurf. Außerdem wusste Feather das schließlich ebenfalls. »Gehen wir auf den Balkon.«
    Die Wedel seiner Topfpalmen raschelten in der Abendbrise. Seite an Seite standen sie dort, die Hände auf das Geländer gestützt, und betrachteten die Lichter der Stadt, die tief unter ihnen lag.
    Alles sah völlig normal aus; vielleicht war es ja genau das, was Sigmund hier so nachdenklich machte. Die Puppenspieler waren schon vor langer Zeit verschwunden – anscheinend sogar Nessus. Die Wirtschaft hatte sich zwar noch nicht vollends erholt, aber sie verbesserte sich doch allmählich deutlich. Shaeffer war irgendwo anders, weit entfernt von hier.
    Und trotz all seiner geheimnistuerischen Machenschaften hatte Pelton bislang niemandem geschadet. Möglicherweise war er ja bei seinen Intrigen auf zu viele Komplikationen gestoßen. Möglicherweise hatte Max Addeo die ganze Zeit über Recht gehabt, und Pelton hegte überhaupt keine schändlichen Pläne. Beide Denkansätze würden zumindest gut erklären, warum Pelton die ganze Zeit über keinen Ärger gemacht hatte.
    Wie schön es doch wäre, an diese Märchen auch glauben zu können.
    »Ach, na ja«, sagte Feather schließlich. »Irgendwann muss es doch irgendwo mal einen Aufstand

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