Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
der Ringwelt ihnen feindlich gesinnt. Ein Wunder wäre das nicht...
    Louis' Flugrad trieb nach links ab. Louis korrigierte den Kurs.
    »Louis«, meldete sich die Stimme des Kzin. Sie klang ein wenig gepreßt. »Da scheint irgend etwas meine Steuerung zu blockieren!« Dann, urplötzlich, rief der Kzin mit peitschendem Kommandoton: »Louis, mach kehrt! Sofort!«
    Die Kommandostimme des Kzin schien direkt auf die Gehirnzellen einzuwirken. Louis wendete auf der Stelle.
    Sein Flugzeug jedoch flog stur geradeaus.
    Louis warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Steuerknüppel. Ohne Erfolg. Das Flugrad flog schnurgerade auf die Lichter des Gemeindezentrums zu.
    »Es hat uns erwischt!« rief Louis mit gellender Stimme. Sie waren alle beide zu Puppen geworden, und der Puppenspieler ließ sie an seinen Fäden nach einem Drehbuch tanzen, das sie nicht kannten. Louis wußte nur, wie der Puppenspieler hieß.
    Das Glück von Teela Brown!

19. In der Falle
    Der Kzin war viel praktischer veranlagt als Louis. Er schaltete die Notsirene ein.
    Der Notschrei plärrte auf allen Frequenzen. Louis dachte schon, daß der Puppetier sich trotzdem taub stellen wollte. Doch dann kam seine flötende Frage: »Ja? Was ist denn?«
    »Wir werden angegriffen!« fauchte der Kzin. »Irgendeine Behörde kontrolliert unsere Fahrzeuge mit einer Fernsteuerfrequenz. Wissen Sie, was wir dagegen unternehmen können?«
    Man konnte dem Puppetier nicht ansehen, was er dachte. Seine Lippen, die sich in einem sinnlosen Rhythmus bewegten, schienen eher reine Panik als anstrengende Gedankenarbeit anzudeuten.
    »Schwenken Sie Ihre Kameras, damit ich Ihren Kurs beobachten kann! Sind Sie verletzt?«
    »Nein, aber wir kleben fest!« erwiderte Louis. »Wir können auch nicht abspringen, weil wir dafür zu hoch und zu schnell fliegen. Wir treiben direkt auf das Gemeindehaus zu!«
    »Worauf treiben Sie zu?«
    »Auf das Gemeindezentrum - auf die hell erleuchtete Gebäudegruppe!«
    »Ja, ich entsinne mich dessen«, erwiderte der Puppetier und bewegte die Lippen, als knete er Kaugummi. »Eine Piratenfrequenz scheint eure Steuerimpulse zu überlagern. Kzin, ich möchte die Daten von Ihrem Steuerpult! Lesen Sie sie mir vor!«
    Der Dolmetscher gehorchte der Anordnung, während Louis immer näher an die beleuchteten Schwebegebäude herantrieb. Nur einmal unterbrach Louis den Kzin: »Wir kreuzen jetzt den beleuchteten Vorortbezirk!«
    »Sind die Häuser beleuchtet oder nur die Straßen?«
    »Nur die Haustüren erglühen in einem hellen Orange! Ich halte das für eine Art von Straßenbeleuchtung. Nur scheint die Energiezufuhr so schwach zu sein, daß sie nicht mehr ihre Sollstärke erreicht!«
    »Das ist auch meine Ansicht«, fauchte der Kzin.
    »Ich möchte Sie nicht gern zur Eile drängen«, sagte Louis heiser in das Bordmikrophon, »aber wir kommen dem Rathaus jetzt verdammt nahe. Ich meine das große Gebäude in der Mitte der Gruppe!«
    »Ich sehe es. Es hat die Gestalt eines doppelten Kegels. Nur die obere Hälfte scheint erleuchtet zu sein!«
    »Ja, das ist es!«
    »Louis, wir wollen versuchen, die Piratenfrequenz zu überlisten! Wir koppeln unsere Steuerpulte zusammen!«
    Louis legte den Kopplungsschalter um.
    Sein Flugrad bockte wie ein störrischer Mustang. Louis hatte ein Gefühl, als habe ihn ein Riese mit dem Stiefel in den Hintern getreten. Im nächsten Augenblick fiel bei ihm die gesamte Energieanlage aus.
    Sicherheitsballons explodierten um ihn herum. Sie legten sich um seinen Sattel wie eine gefaltete Hand um ein Insekt - schützend und hemmend zugleich. Louis konnte weder den Kopf drehen noch einen Finger krumm machen. Er stürzte.
    »Ich stürze!« meldete er gleichzeitig. Seine Hände wurden von den Ballons gegen das Instrumentenbrett gepreßt und lagen noch auf dem Kopplungsschalter. Trotzdem rührte sich nichts. Das bienenstockartige Gebäude kam rasend schnell auf ihn zu. Louis schaltete blitzschnell auf Handbetrieb um.
    Keine Reaktion. Er stürzte immer noch.
    Mit einer Ruhe, die einem Kamikazeflieger alle Ehre gemacht hätte, sagte Louis: »Dolmetscher, versuche erst gar nicht, die Kopplungssteuerung einzuschalten. Sie funktioniert sowieso nicht.« Und da die anderen beiden sein Gesicht sehen konnten, wartete er mit offenen Augen und unbewegter Miene auf den Tod.
    Die Bremswirkung setzte ganz plötzlich ein. Diesmal bekam Louis den Tritt eines Riesen vor die Brust. Dann stellte sich das Flugrad auf den Kopf und drückte Louis mit fünf g nach unten. Louis

Weitere Kostenlose Bücher