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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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gezogene Vektor in einem Seehafen. Die Hafenstadt lag an einer Bucht, die so groß war wie der Atlantische Ozean auf der Erde. Weiter konnte Teela unmöglich geflogen sein. Diese Hafenstadt war ihre letzte Chance .
    Und plötzlich sahen sie auch hinter einer Hügelkette Lichter auftauchen.
    »Aufschließen!« flüsterte Louis heiser. Er wußte nicht, weshalb er flüsterte; aber der Kzin hatte sein Kommando bereits befolgt. Sie schwebten über dem Hügelkamm und erkundeten das Terrain.
    Terrain war übertrieben. Es war besiedeltes Land, eine Riesenstadt. Wohin man auch blickte, sah man nur ein Meer von Häusern unter dem bläulichen Licht der Ringwelt. Sie drängten sich aneinander wie Bienenkörbe, in die man Fensterlöcher hineingebohrt hatte. Spiralförmige Gehsteige trennten die mächtigen Häuserblocks. Endlose Reihen von bienenstockartigen Häusern dehnten sich unter ihnen aus. Und dahinter Silhouetten von Wolkenkratzern und fliegenden Hochhäusern.
    »Das ist eine ganz andere Stadt«, flüsterte Louis. »Die Architektur hier hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit Zignamuclickclick. Als wären wir plötzich auf einer anderen Welt .«
    »Wolkenkratzer«, murmelte der Kzin. »Weshalb so hohe Häuser, wenn auf der Ringwelt Platz in Hülle und Fülle ist?«
    »Vielleicht wollten sie beweisen, daß sie so etwas auch bauen können«, flüsterte Louis. »Nein, das ist idiotisch. Wer die Ringwelt bauen kann, für den ist ein Wolkenkratzer ein Kinderspiel. Vielleicht wurden die Wokenkratzer erst später gebaut, als die Zivilisation schon im Verfall war.«
    Die Lichter waren hell erleuchtete Fensterreihen in einem Dutzend fliegender Häuser. Sie funkelten vom Parterre bis zum Dach wie gigantische Weihnachtsbäume und drängten sich zu einer Gruppe zusammen. Louis vermutete, daß es sich um die Gebäude der Stadtverwaltung handeln mußte.
    Und noch etwas war bemerkenswert: Ein kleiner Vorortbezirk spinwärts vom Gemeindezentrum schimmerte in einem trüben Orangeweiß.
    Auf der Ringterrasse eines bienenstockartigen Hauses saßen die drei um die Landkarte des Dolmetschers herum.
    Der Kzin hatte darauf bestanden, daß die Flugräder im Haus untergebracht werden sollten. Aus Sicherheitsgründen. Das Flugrad des Kzin spendete ihnen Licht. Als Louis die Karte auf einen Tisch legen wollte, zerfiel dieser zu Staub. Der Schmutz lag in einer zentimeterdicken Schicht auf dem Boden. Auch die Farbe von den gerundeten Wänden war längst abgebröckelt und hatte sich als blauer Niederschlag über den Fußboden verteilt.
    »Als die dreidimensionalen Filmkarten aufgenommen wurden, war diese Metropole hier eine der größten Städte auf der Ringwelt«, fauchte der Kzin. Seine Krallen krochen über die Kartenskizze. »Ursprünglich war diese Stadt wie ein Halbmond entlang der Küste angelegt. Als das fliegende Gebäude, das den Namen >Himmel< trägt als Regierungssitz eingerichtet wurde, war diese Stadt zu einer gigantischen Metropole angewachsen. Mag sein, daß diese Metropole viele Geheimnisse birgt - technische Geheimnisse, die uns unangenehm überraschen können.«
    »Ohne Metall kann sich eine kranke Zivilisation nicht mehr erholen«, flötete der Puppetier. »Inzwischen müssen die Einheimischen auf eine primitive Steinzeitklutur zurückgreifen, auf Waffen aus Knochenspitzen und Kleidern aus Wolle.«
    »Aber wir haben doch alle die Lichter in der Stadt gesehen!«
    »Verstreute Reste, die über eigene Kraftanlagen verfügen. Mit der Zeit werden auch diese Lichter erlöschen«, meinte Nessus düster und zuversichtlich zugleich. »Vielleicht gibt es hier trotzdem einen isolierten Ansatz zu einer neuen Technologie. Dann müssen wir uns mit den Leuten in Verbindung setzen, die diesen Neuansatz wagten. Aber nur unter Bedingungen, die wir diktieren.«
    »Vielleicht haben diese Leute bereits unsere Radiofrequenzen geortet!«
    »Nein, Dolmetscher, das glaube ich nicht. Unsere Sendefrequenzen können nicht gestört oder unterdrückt werden.«
    Louis hatte immer nur den gleichen Gedanken: Vielleicht liegt sie irgendwo und kann sich nicht mehr bewegen. Sie wartet darauf, daß wir sie retten!
    »Wir müssen annehmen, daß Teelas Glückssträhne eine vorübergehende Unterbrechung erfahren hat«, flötete der Puppetier sarkastisch. »Dieser Annahme zufolge kann Teela Brown nicht verletzt sein.«
    »Wie bitte?« rief Louis erschrocken. Der Puppetier schien seine Gedanken erraten oder gelesen zu haben.
    »Ein Versager in ihrem Flugzeug hat

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