Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
getötet. Und ohne Energie blieb kaum eine Möglichkeit, andere Superleiter zu entwickeln. Gespeicherte Energie wurde für die Regierung und die Verwaltung beschlagnahmt. Die Fusionsantriebe der Raumschiffe standen auch nicht zur Verfügung, da die cziltang brones der Schiffe Superleiter verwendeten. Der Computer der elektromagnetischen Kanone war ausgefallen. Menschen, die in dieser Notlage etwas Neues hätten erfinden können, waren isoliert und ohne Hilfskräfte.«
    »Weil ein Nagel fehlte, brach ein Königreich zusammen«, murmelte Louis bitter. »Und wir sitzen jetzt in der Patsche«, meinte Louis Wu düster.
    »Richtig. Trotzdem haben wir Glück im Unglück. Es ist ein Glück, daß wir Halrloprillalar begegnet sind. Sie hat uns eine sinnlose Reise erspart. Wir brauchen unseren Flug zum Rand der Ringmauer nicht mehr fortzusetzen. Wir werden dort nichts finden, was uns weiterhelfen kann.«
    Louis pochte es in den Schläfen. Im wurde ganz übel.
    »Glück nennen Sie das?« fauchte der Dolmetscher. »Unsere letzte Hoffnung, dieser Welt wieder zu entrinnen, können wir jetzt begraben! Unsere Flugräder sind zerstört! Ein Besatzungsmitglied wird vermißt!«
    »Sie ist tot«, murmelte Louis düster.
    Als die beiden anderen ihn verständnislos ansahen, deutete er in den dunklen Innenraum des Gefängnisses. Im Licht der Scheinwerfer war jetzt Teelas Flugzeug deutlich zu erkennen, das zwischen den anderen Wracks lag. »Von jetzt ab müssen wir unser Glück schon selbst produzieren«, setzte Louis hinzu.
    »Mein herzliches Beileid, Louis«, meinte der Puppetier mitfühlend. »Wir wußten ja, daß Teelas Glück immer wieder aussetzt. Sonst wäre Teela nicht mitgekommen, und wir säßen jetzt nicht hier.«
    »Wir werden sie alle vermissen«, knurrte der Kzin.
    Louis nickte nur. Eigenartig, daß sein Gefühl nicht stärker war. Aber die Episode im Sturmauge hatte auf eine geheimnisvolle Art sein Gefühl für Teela untergraben. In diesem Augenblick war sie ihm unmenschlicher vorgekommen als der Dolmetscher oder Nessus. Sie war für ihn ein Mythos. Die Fremdlinge aber waren real und logisch durchschaubar.
    »Wir brauchen einen neuen Anspron!« rief der Kzin. »Wir müssen die Liar wieder flottmachen und sie in den Weltraum schaffen. Aber ich muß gestehen, daß ich nicht weiß, wie wir das erreichen können.«
    »Ich weiß es«, murmelte Louis.
    Das Tigerwesen blickte Louis betroffen an. »Du weißt es schon?«
    »Ich muß es mir noch einmal gründlich überlegen. Die Sache ist gewagt. Auf jeden Fall brauchen wir ein Fahrzeug.«
    »Einen Schlitten vielleicht?« schlug der Kzin vor.
    »Da kann ich noch etwas Besseres anbieten«, flötete Nessus. »Ich werde Halrloprillalar dazu überreden, mir die Maschinenanlage zu zeigen, die dieses Haus im Schwebezustand hält. Vielleicht können wir dieses Gebäude als Flugzeug verwenden!«
    »Überreden Sie die Dame dazu!« rief Louis rasch.
    »Und was machen Sie inzwischen?«
    »Ich warte«, antwortete Louis anzüglich.
    Die Maschinenanlage war gleichzeitig das Nervenzentrum des Gebäudes. Alle Aggregate waren hier zusammengefaßt: die Klimaanlage, die Wasserkondensatoren, der Generator für das elektromagnetische Netz und die Schwebeanlage. Nessus arbeitete wie ein Besessener. Louis und Prill sahen ihm zu, während sie es gleichzeitig vermieden, sich bis auf Tuchfühlung zu nähern.
    Der Dolmetscher saß immer noch in seiner Gefängniszelle.
    Prill wollte ihn nicht in ihre Nähe lassen. Sie hatte Angst vor ihm.
    Nur Louis hatte sie erlaubt, den Zellenblock zu verlassen.
    Er studierte sie jetzt, obwohl er so tat, als wäre sie nur Luft für ihn. Ihr Mund war schmal, fast ohne Lippen. Die Nase war gerade und scharf. Die Augenbrauen fehlten. Kein Wunder, daß ihr Gesicht so ausdruckslos zu sein schien. Es glich einer stilisierten Puppenmaske.
    Die Zeit verrann. Nach zwei Stunden schob Nessus seine beiden Köpfe unter einem Schaltpult hervor und flötete enttäuscht: »Ich kann keine Energie für den Antrieb abzapfen. Aber ich habe eine Sperre beseitigt, die dieses Gebäude über einem Punkt fixiert. Von jetzt ab wird das Haus wie ein Segelboot vor dem Wind hertreiben.«
    Louis lächelte. »Gut. Dann werden wir das Gebäude an Ihrem Flugrad anbinden, und Sie werden es hinter sich herschleppen!«
    »Gar nicht nötig«, erwiderte Nessus selbstgefällig. »Die Flugräder haben einen reaktionslosen Antrieb. Wir können also das Flugrad hier im Haus lassen.«
    »Keine üble Idee«, murmelte

Weitere Kostenlose Bücher