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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Louis. »Aber der Motor ist verdammt kräftig. Wenn sich das Flugrad losreißt, gibt es eine Katastrophe.«
    Nessus nickte nur und drehte sich mit geschlängelten Hälsen zu Prill um. Sie verhandelten in der Sprache der Ringwelt-Götter. Dann wendete sich Nessus wieder an Louis und sagte: »Es gibt hier Plastik im Haus, das man elektrisch verschweißen kann. Wir verankern also das Flugrad in einem Plastikgehäuse und lassen nur das Instrumentenbrett frei.«
    »Schön - aber können wir mit dem Haus auch landen, falls das nötig sein sollte?«
    »Natürlich - die Anlage besitzt einen Höhenmesser.«
    »Wunderbar. Dann können wir ja die Ärmel hochkrempeln und mal richtig anpacken .«
    Ein paar Stunden später lag Louis in einem großen ovalen Bett und ruhte sich aus. Er starrte durch Bullaugenfenster hinauf in den Himmel. Ein leuchtender Saum erschien am Rand einer Schattenblende. Die Dämmerung stand dicht bevor. Doch immer noch wölbte sich der hellbraune Bogen der Ringwelt in den dunklen Himmel hinauf.
    »Ich muß verrückt geworden sein«, murmelte Louis Wu.
    Das Bett roch muffig. Es stand in einem Zimmer, das früher einmal dem Gefängnisdirektor gehört haben mußte. Nessus hatte sein Flugrad im Vorzimmer in Plastik eingebettet. Das Vorzimmer hatte genau die richtige Größe als Garage für das Flugzeug.
    »Die Faust Gottes«, murmelte Louis, »das ist die einzige Lösung! Die Baumeister konnten unmöglich einen so hohen Berg geplant haben . Aber wie sieht diese Lösung praktisch aus!«
    Plötzlich saß er kerzengerade im Bett. »Sonnenblendendraht!« rief er ganz laut.
    Ein Schatten bewegte sich im Durchgang. Louis erstarrte. Noch war alles dunkel draußen. Doch an den sanften Konturen erkannte er eine nackte Frau, die auf sein Bett zukam.
    War das eine Halluzination? Der Geist von Teela Brown? Der Schatten hatte ihn erreicht, ehe er sich darüber schlüssig wurde. Die Selbstsicherheit dieser Dame war absolut. Sie setzte sich neben ihn auf das Bett, berührte sein Gesicht und fuhr ihm mit den Fingerspitzen sanft über die Wangen.
    Ihr dunkles Haar war voll, seidig und lang. Trotzdem war sie fast kahl, weil das Haar nur einen Saum von wenigen Zentimetern bildete. Von ihrem Gesicht war fast nichts zu sehen. Aber ihr Körper war wunderschön.
    Zum erstenmal wurde er sich ihrer Formen bewußt - schlank, die Muskeln so fein und ebenmäßig entwickelt wie bei einer Tänzerin. Ihre Brüste waren wohlgerundet und straff.
    Louis nahm ihr Handgelenk, so daß sie ihn nicht mehr mit den Fingerspitzen massieren konnte. Er fühlte sich herrlich entspannt.
    Louis stand auf und zog sie mit sich. Dann nahm er sie sanft bei den Schultern.
    Ihre Fingerspitzen glitten an seinem Hals entlang. Jetzt benutzte sie beide Hände. Er spürte ihre Berührung auf der Brust, dann hier und dort. Plötzlich war Louis Wu trunken vor Wollust. Seine Hände schlossen sich wie eiserne Klammern über ihren Schultern.
    Sie ließ die Hände sinken und wartete, während er sich aus seinem Nachtkleid schälte. Doch sobald er die Haut entblößte, berührte sie ihn wieder hier und dort - nicht immer nur an den Stellen, wo die Nerven besonders dicht zusammenstanden. Die Wirkung war ungeheuer. Jedesmal glaubte er, jemand streichelte das Gefühlszentrum seines Gehirns.
    Er loderte. Wenn sie ihn jetzt von sich gestoßen hätte, hätte er sie mit Gewalt genommen.
    Doch in seinem Unterbewußtsein spürte er, daß sie ihn so rasch abschrecken konnte, wie sie ihn jetzt erregte. Er dürstete nach ihr wie ein junger Satyr. Er war Wachs in ihren Händen.
    Das war ihm im Augenblick vollkommen gleichgültig.
    Prills Gesicht zeigte noch immer keine Reaktion.
    Sie führte ihn bis zum Rande des Orgasmus. Doch dann hielt sie ihn dicht vor dem Gipfel der Seeligkeit fest - hielt ihn so lange, daß der Höhepunkt ihn erschütterte wie ein Blitzschlag. Dieser Blitzschlag löste sich gleichsam im Zeitlupentempo. Es war eine unendlich lange Entladung, ein Feuerwerk der Ekstase.
    Als er vorüber war, merkte er nicht, daß sie ihn wieder verließ. Sie wußte wohl, wie gründlich sie ihn erschöpft hatte. Er schlief bereits, als sie die Türschwelle erreichte.
    »Warum hat sie das getan?« fragte er sich, als er wieder erwachte.
    Sie ist einsam, dachte er. Sie muß hier eine Ewigkeit allein gelebt haben. Sie ist eine Meisterin der Liebeskunst. Es muß eine Qual für einen Menschen sein, wenn er seine Meisterschaft nicht ausüben kann. Und sie mußte auch mehr von der

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