Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
weiterzukraulen. Wie interessant muß es sein, einer Rasse anzugehören, deren beide Geschlechter mit Vernunft begabt sind.«
    »Manchmal macht das die Dinge aber grauenvoll kompliziert.«
    »In der Tat?«
    Das Mädchen hinter der linken Schulter des Tigers - mit vakuumschwarzer Haut, die mit den Sternen der Milchstraße verziert war, und die ihr Haar zu einem kühl-weißen Kometenschwanz aufgebunden hatte -blickte von ihrer Arbeit auf. »Teela, übernimm mal meinen Platz«, sagte sie vergnügt. »Ich habe Hunger.«
    Teela kniete sich gehorsam neben dem großen orangefarbenen Tigerkopf nieder. Louis sagte: »Teela Brown, das ist der Dolmetscher für die Tiere. Mögt ihr beide .«
    In seiner Nähe ertönte ein Orkan von Dissonanzen.
    »... zusammen glücklich werden. Was war denn das? Oh, Sie, Nessus. Was ...?«
    Die Dissonanzen hatte der Puppetier mit seinen zwei Stimmen ausgestoßen. Jetzt drängte sich Nessus rüde zwischen Louis und das Mädchen. »Sind Sie Teela Jandrowa Brown, Identitätszeichen IKLUGGTYN?«
    Das Mädchen erwiderte überrascht, aber ohne Furcht: »Das ist mein Name. Ich kann mich an mein Identitätszeichen nicht mehr erinnern. Was haben Sie für ein Problem?«
    »Wir suchten fast eine Woche lang die ganze Erde nach Ihnen ab. Und jetzt finde ich Sie bei einer Geburtstagsfeier, in die ich durch einen blinden Zufall geraten bin. Ich werde meinen Agenten den Marsch blasen!«
    »Aber nicht doch«, sagte Louis leise.
    Teela stand etwas verlegen auf. »Ich habe mich nicht versteckt, weder vor ihnen noch vor irgend jemand anderem - außerirdischen Wesen. Was haben Sie für ein Problem?«
    »Moment mal!« Louis drängte sich zwischen Nessus und das Mädchen. »Nessus, Teela Brown ist keine Forscherin. Suchen Sie sich jemand anderen aus!«
    »Aber, Louis .«
    »Einen Moment mal.« Der Kzin setzte sich auf. »Louis, warum darf sich denn der Pflanzenfresser nicht aussuchen, wen er will?«
    »Aber schauen Sie sich doch das Mädchen an!«
    »Betrachten Sie sich selbst, Louis. Kaum zwei Meter groß. Selbst für einen Menschen ziemlich schmächtig. Sind Sie ein Forscher? Ist es Nessus?«
    »Was, zum Kuckuch, ist hier eigentlich los?« forschte Teela.
    »Louis«, sagte Nessus mit melodischer Hast, »wir ziehen uns lieber wieder in Ihr Büro zurück. Teela Brown, wir müssen Ihnen einen Vorschlag unterbreiten. Sie brauchen ihn nicht anzunehmen, aber vielleicht werden Sie ihn interessant finden.«
    Das Gespräch wurde hinter geschlossenen Türen fortgesetzt. »Sie erfüllt alle Voraussetzungen«, flötete Nessus hartnäckig. »Wir müssen ihr die Sache vortragen.«
    »Sie kann nicht die einzige geeignete Kandidatin auf der Erde sein!«
    »Nein, Louis, keineswegs. Aber wir haben bis jetzt keinen von den anderen Kandidaten aufspüren können.«
    »Wofür haben Sie mich denn vorgesehen?«
    Der Puppetier begann mit seinen Erklärungen. Es zeigte sich, daß Teela Brown keinerlei Interesse am Weltall hatte, bisher noch nicht einmal auf dem Mond gewesen war und nicht beabsichtigte, die Grenzen des bekannten Universums zu überschreiten. Der Zweite-Quanten-Hyperantrieb erregte nicht ihre Begehrlichkeit. Als sie erschöpft und verwirrt um sich blickte, mischte sich Louis wieder ein.
    »Nessus, was sind das für Voraussetzungen, die Teela so ideal erfüllt?«
    »Meine Agenten suchten die Nachkommen von Gewinnern bei der Geburtsprämienlotterie.«
    »Ich gebe es auf. Sie scheinen tatsächlich verrückt zu sein!«
    »Nein, Louis. Meine Befehle stammen unmittelbar von dem Hintersten, der uns alle anführt. An seinem Verstand ist absolut nicht zu zweifeln. Darf ich es erklären?«
    Für die menschlichen Wesen war die Geburtenkontrolle lange Zeit ein leicht zu regelndes Problem gewesen. Heutzutage schießt man einfach ein winziges Kristall unter die Haut am Oberarm, das sich erst in einem Jahr vollkommen aufgelöst hat. Während dieses Jahres kann die Geimpfte kein Kind empfangen. In früheren Jahrhunderten wurden umständlichere Methoden angewendet.
    Die Bevölkerung der Erde hatte sich in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts bei achtzehn Milliarden eingependelt. Der Fruchtbarkeits-Ausschuß, eine Unterabteilung der Vereinten Nationen, erließ die Geburtenkontrollgesetze und sorgte für deren Einhaltung. Ein halbes Jahrtausend lang änderte sich nichts an diesen Gesetzen: zwei Kinder pro Ehepaar, falls der Geburtenausschuß keine Einwände erhob. Der Ausschuß konnte die Quote erhöhen, oder einem Paar sogar die

Weitere Kostenlose Bücher