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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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gedankenverloren.
    »Nur nicht schwankend werden, Teela!« mahnte Louis. »Denke daran, daß der Puppetier unter ein paar tausend Kandidaten wählen kann. Jeden Tag - ja, jede Minute könnte der richtige auftauchen! Dann ist unsere Mannschaft vollständig, und wir starten.«
    »Bis dahin bleibe ich bei dir«, sagte Teela versonnen .
    Der Puppetier ließ sich erst zwei Tage nach der Party wieder sehen.
    Teela stand rasch auf. Louis und Teela hatten draußen auf dem Rasen eine Partie Märchenschach gespielt.
    »Ihr beide habt sicher Geheimnisse«, sagte sie und verschwand im Haus.
    Der Puppetier knickte die Beine ein und setzte sich auf seine Hufe. Der eine Kopf war auf Louis gerichtet, der andere zuckte nervös hin und her und beobachtete mißtrauisch die Umgebung.
    »Kann die Frau uns belauschen?«
    »Natürlich! Sie wissen doch, daß es im Freien keinen Schutz vor Ortungsstrahlen gibt.«
    »Louis, gehen wir in Ihr Büro!«
    »Mir gefällt es hier viel besser. Würden Sie bitte endlich Ihren Kopf stillhalten? Sie benehmen sich, als wären Sie in Todesgefahr!«
    »Wie viele Meteoriten schlagen jährlich hier auf der Erde ein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir sind dem Asteroidengürtel hier verdammt nahe. Aber das spielt ja keine Rolle mehr. Wir haben das vierte Besatzungsmitglied nicht auftreiben können.«
    »Schlimm, schlimm.«
    »Vier Tage lang eilten wir einem gewissen Norman Haywood von einer Reisekabine zur anderen nach. Sechs Generationen Glückskinder aus der Lostrommel! Ideale Voraussetzungen! Er reist gern und besitzt die Ruhelosigkeit, die wir suchen. Aber wir erwischten ihn erst, als er mit einem Raumschiff zum Planeten Jinx startete.«
    »Können Sie ihm nicht eine Hyperwellen-Botschaft nachschicken?«
    »Louis, unsere Reise muß doch ein Geheimnis bleiben!«
    »Natürlich.« Louis betrachtete die Schlangenköpfe, die sich wanden und drehten und nach unsichtbaren Feinden spähten.
    »Sie werden schon noch den Richtigen finden.«
    »Tausende von geeigneten Kanidaten! Die können sich doch nicht ewig vor uns verstecken! Das können sie doch nicht, Louis! Sie wissen ja gar nicht, daß wir sie suchen!«
    »Nessus, was macht Sie denn so nervös? Sie haben doch diese Reise ganz allein ausgebrütet und .«
    ». das stimmt nicht. Ich bekam Anweisungen von unseren Anführern aus zweihundert Lichtjahren Entfernung.«
    »Da muß mehr dahinterstecken. Sie kennen die echten Reiseziele, nicht wahr? Was hat Sie so verändert, seitdem Sie vier Kzinti in der Öffentlichkeit herausforderten? He - nun mal langsam!«
    Der Puppetier hatte blitzschnell die Köpfe zwischen die Vorderbeine gesteckt und rollte sich zusammen wie ein Igel.
    »Kommen Sie doch wieder heraus!« bettelte Louis, »nun kommen Sie schon!« Er strich mit beiden Händen dem Puppetier über die Nacken - soweit sie zu erreichen waren. Der Puppetier erschauerte. Seine Haut war so weich wie Fensterleder und fühlte sich recht angenehm an.
    »Nun kommen Sie schon wieder heraus. Niemand wird Sie hier angreifen. Ich verteidige meine Gäste immer bis zum letzten Atemzug.«
    Die Stimme des Puppetiers kam dumpf und klagend aus dem Fell des Hüftbeines. »Ich war verrückt - verrückt! Habe ich wirklich vier Kzinti herausgefordert?«
    »Nun kommen Sie schon. Die Luft ist rein. So ist es schon besser!« Ein flacher Pythonkopf schielte aus dem Schatten zwischen den Beinen hervor.
    »Vier Kzinti? Waren es nicht drei?«
    »Mein Fehler. Ich hatte den >Bremser< mitgezählt. Es waren nur drei Kzinti, die man ernst nehmen konnte.«
    »Verzeihen Sie mir, Louis.« Der Puppetier zeigte auch den anderen Kopf bis zum Auge. »Meine manische Phase ist zu Ende. Ich befinde mich jetzt in der depressiven Kurve.«
    »Können Sie diese Phasen nicht künstlich steuern?« Louis dachte an die Folgen, wenn Nessus im kritischen Moment eine depressive Stimmung bekam.
    »Ich kann mich nur so gut wie möglich dagegen schützen. Ich darf eben meine Urteilskraft nicht davon beeinflussen lassen.«
    »Armer Nessus.«
    Der Puppetier richtete wieder zitternd die Hälse auf. »Ich dachte, Teela Brown wäre nur einer Ihrer vielen Geburtstagsgäste gewesen!«
    »Ich bat sie, bei mir zu bleiben, bis wir unser viertes Besatzungsmitglied gefunden haben.«
    »Weshalb?«
    »Zur Befriedigung sexueller Ansprüche«, erwiderte Louis Wu etwas taktlos, da dieses fremde Wesen die verwickelten Probleme der geschlechtlichen Beziehungen des Menschen sowieso nicht begreifen würde. Er sah, daß der Puppetier immer noch am

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