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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wie die Laserklinge können fast so schlimm sein wie eine spiegelnde Rüstung. Hoffentlich gab es hier nicht noch mehr Angreifer mit grünen Decken! Louis zielte mit dem Laser in den Nacken eines Mannes, der den Kzin gerade angriff ...
    Ein Eingeborener stellte sich Nessus in den Weg. Er mußte wirklich Courage besitzen, wenn er so ein unheimliches Untier angriff. Louis konnte keinen gezielten Schuß anbringen. Aber der Mann starb trotzdem. Denn Nessus wirbelte herum, keilte aus, vollendete die Drehung und rannte weiter. Doch dann .
    Louis sah, wie es passierte. Der Puppetier galoppierte auf eine Kreuzung, den einen Kopf hochgereckt, den anderen dicht über dem Boden. Der obere Kopf wurde plötzlich locker, flog davon und rollte über das Pflaster. Nessus wirbelte taumelnd um seine Achse. Sein Hals endete in einem Stumpf, und aus dem Stumpf kam stoßweise rotes Blut.
    Nessus stieß einen hohen, klagenden Laut aus.
    Die Eingeborenen hatten das Untier in eine Stolperfalle aus Sonnenblendendraht gelockt.
    Louis war zweihundert Jahre alt. Er hatte schon öfters Freunde verloren.
    Er focht weiter, jeder Schwung fast eine Reflexbewegung. Armer Nessus, dachte er. Aber schließlich konnte er der nächste sein, der ins Gras beißen sollte.
    Die Eingeborenen wichen jetzt endlich zurück. Sie hatten wohl eingesehen, daß ihre Verluste zu hoch waren.
    Teela starrte auf den sterbenden Puppetier. Sie biß sich auf die Knöchel, bis das Blut kam. Der Kzin und der »Sucher« wichen ebenfalls in die Richtung des fliegenden Wolkenkratzers zurück.
    Nur Louis rannte jetzt auf die Stelle zu, wo der Puppetier immer noch schwankend auf drei Hufen stand. Im Vorbeilaufen riß ihm der Kzin den Laser aus der Hand. Louis duckte sich, um der Drahtfalle auszuweichen, und stieß dann Nessus mit der Schulter um wie ein hypnotisiertes Pferd.
    Die Hufe zuckten. Panikreflexe. Louis hatte noch im letzten Augenblick eine kopflose Flucht des Puppetiers verhindert. Er hielt den Puppetier auf dem Boden fest und tastete nach seinem Gürtel. Er trug gar keinen Gürtel!
    Aber er brauchte irgend etwas zum Abbinden!
    Teela reichte ihm ihren Schal.
    Louis packte das Tuch, drehte es zusammen und zog eine Schlinge um den Halsstumpf des Puppetiers. Bisher hatte Nessus mit dem anderen Auge entsetzt das Blut betrachtet, das in Stößen aus der Halsarterie drang. Jetzt schloß er dieses Auge. Er war in Ohnmacht gefallen.
    Louis zog den Knoten der Schlinge ganz fest und würgte so die wichtigsten Adern und Luftröhren ab. Dann hob er Nessus vom Boden auf und trug ihn in den Schatten des gelandeten Polizeiwolkenkratzers. Der »Sucher« eilte vor Louis her und bahnte ihm mit wuchtigen Schwerthieben eine Gasse.
    Teela folgte Louis auf den Fersen. Der Kzin bildete die Nachhut. Er tastete mit dem grünen Laserschwert die Stelle ab, wo die Feinde ihnen noch einen Hinterhalt stellen konnten. Nachdem Teela und Louis die Rampe unverletzt erreicht hatten, kehrte der Kzin wieder um und verschwand zwischen zwei Häusern. Louis hatte keine Zeit, sich darüber zu wundern. Der Puppetier wurde schwer wie Blei, bis Louis endlich die Brücke erreichte. Louis setzte Nessus vorsichtig neben dem in Harz eingebetteten Flugrad ab und suchte nach dem Erste-Hilfe-Paket des Puppetiers. Er drückte ein diagnostisches Pflaster unterhalb der Aderpresse auf den verletzten Hals des Puppetiers. Eine Art Nabelschnur verband die Erste-Hilfe-Ausrüstung mit dem Flugrad. Louis betrachtete sie ratlos. Dieses Gerät mit seinen vielen Anschlüssen sah unglaublich kompliziert aus.
    Im gleichen Augenblick ratterte der Programmierer der Küchenautomatik. Eine Fühlsonde rollte sich aus dem Kontrollpult, tastete über den Halsstumpf des Puppetiers und bohrte sich dann in die Haut hinein.
    Louis bekam eine Gänsehaut, als er diesen Vorgang beobachtete. Immerhin mußte Nessus noch am Leben sein, wenn die Automatik ihn intravenös ernährte.
    Louis bemerkte gar nicht, wie der fliegende Wolkenkratzer wieder abhob. Der Kzin saß auf der untersten Stufe der Rampe und blickte hinunter auf die Stadt. »Ist er tot?« fragte er über seine haarige Schulter.
    »Nein. Aber er hat eine Menge Blut verloren.« Louis setzte sich müde neben den Kzin. Er fühlte sich schrecklich deprimiert und zerschlagen. »Ob er unter einem Schock leidet?« murmelte er fragend.
    Der Kzin zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Der Schock ist ein seltsamer Zustand. Wir haben Jahrhunderte gebraucht, bis wir darauf kamen, warum die Menschen bei der

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