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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Sendeeinrichtungen auf dem Deltaflügel der Liar waren in Betrieb. Die Liar schickte pausenlos Radiobotschaften auf der Wasserstoff-Absorpionsfrequenz, auf allen elektromagnetischen Frequenzen, überschüttete die konkave Ringfläche in den Raum, indem sie die Fusionsmotoren im Takt ein- und ausschaltete.
    »Unser Autopilot wird es schon schaffen, ihre Signale zu entziffern«, meinte Nessus. »Wir müssen annehmen, daß ihre stationären Computer mindestens so leistungsfähig sind wie unsere.«
    »Kann Ihr Computer auch totale Funkstille übersetzen?« fragte der Kzin giftig.
    »Konzentrieren Sie Ihre Signale auf den Rand der Kunstwelt. Wenn die Wesen dort unten Raumhäfen besitzen, müssen sie auf dem Rand eingerichtet sein. Es wäre viel zu gefährlich, im Inneren der Hohlwelt mit einem Raumschiff zu landen.«
    Der Kzin fauchte irgend etwas Abfälliges in der Heldensprache seiner Heimat. Doch Nessus ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er spähte wachsam über die Schultern des Kzin, bewegte sich nicht von der Stelle.
    »Ein Kompromiß zwischen einer Dyson-Kugel und einem natürlichen Planeten«, sagte Louis andächtig.
    »Du hast zu viel in der Schiffsbibliothek herumgeschmökert«, murmelte Teela vorwurfsvoll. Sie langweilte sich immer noch zu Tode. »Wer ist das überhaupt, dieser Dyson?«
    »Einer der alten Naturphilosophen zu Beginn des Atomzeitalters«, erwiderte Louis. »Er wies darauf hin, daß jede Zivilisation durch die Energiemenge begrenzt ist, die ihr zur Verfügung steht. Am einfachsten könne die menschliche Rasse alle erreichbare Energiemenge einfangen, indem sie eine Hohlkugel um die Sonne herumbaut und alle Sonnenstrahlen mit dieser Kugel einfängt.«
    »Verrückt«, sagte Teela und kicherte.
    »Wenn du einen Moment mit dem albernen Getue aufhören würdest, könntest selbst du die Konsequenzen von Dysons Vorschlag begreifen. Man schaffe eine Kugel mit dem Radius einer astronomischen Einheit. Man müßte natürlich alle Planeten im Innenraum der Kugel entfernen und diese als Baustoff für die Kugel verwenden. Damit könnten wir eine Kugelschale aus Chromstahl herstellen, die ein paar Meter dick ist. Dann stellen wir Schwerkraftgeneratoren auf der Schale auf und haben damit einen Lebensraum geschaffen, der milliardenfach größer ist als die Oberfläche der Erde. Eine Billion Menschen könnten darauf ihr ganzes Leben lang herumwandern, ohne einen >Nachbarn< zu treffen. Selbstverständlich füllen wir die Kugelschale mit Erde auf und .«
    ». und müssen uns auf die Schwerkrafterzeuger verlassen, daß die Erde auch liegenbleibt. Was passiert, wenn einer dieser Generatoren versagt?«
    »Nun . dann würden vielleicht eine Milliarde Menschen in die Sonne hineingerissen. Der entstehende Tornado wäre stark genug, die Erde aus ihrer Umlaufbahn herauszuziehen. Eine Rettungsmannschaft käme da gar nicht durch - nicht bei der Gewalt dieser Windhose .«
    »Diese Theorie von Dyson gefällt mir nicht!« sagte Teela entschieden.
    »Immer mit der Ruhe. Sicher gibt es Mittel und Wege, einen Schwerkraftgenerator so betriebssicher zu konstruieren, daß so etwas .«
    »Davon spreche ich nicht. Man könnte auf dieser Welt keine Sterne sehen«, sagte Teela nachdenklich.
    Louis zuckte die Achseln. »Vielleicht haben die unbekannten Wesen dort unten deshalb auch nur einen Kompromiß zwischen einem natürlichen Planeten und einer Dyson-Kugel gewählt. Mit diesem Ring erhält man nur einen Bruchteil des möglichen Raumes und fängt auch nur einen Bruchteil der Sonnenenergie ein, die man mit einer Hohlkugel ergattern könnte. Dafür sehen die Wesen dort unten die Sterne und brauchen sich wegen der Schwerkrafterzeugung keine Sorgen zumachen.«
    »Es ist zum Kotzen!« fauchte der Kzin plötzlich, »eine Unverschämtheit! Sie ignorieren uns! Sie zeigen uns einfach die kalte Schulter und fordern einen Angriff geradezu heraus!«
    »Unmöglich«, widersprach Nessus. »Wenn wir keine Radiosignale auffangen, verwenden diese Wesen eben keine Radiofrequenzen.«
    »Sie verwenden keine Laser, keine Radios, keine Hyperwellen. Was verwenden sie dann? Telepathie? Spiegel? Buschtrommeln?«
    »Papageien vielleicht, die auf den Bergspitzen sitzen und sich die Nachrichten gegenseitig zukreischen«, meinte Louis spöttisch.
    »Vier Stunden versuche ich jetzt bereits, mit der Ringwelt Kontakt aufzunehmen. Vier Stunden lang haben sie nicht mit einem einzigen Zeichen geantwortet! Meine Muskeln flattern, weil sie nicht trainiert werden! Mein

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