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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Lifesystem gehörte. Die Kontrollkonsolen waren nach der technischen Tradition der Kzinti ausgelegt und zeigten auch Kzinti-Symbole. Louis erkannte, daß er im Notfall trotzdem das Steuer übernehmen konnte.
    Im Geräteteil war eine Unzahl von Forschungsgeräten gestapelt. Louis konnte auf ein Gerät deuten und sagen: »Das ist eine Waffe.« Doch manches gehörte zu diesem Inventar, das sich auch als Waffe »mißbrauchen« ließ. Louis entdeckte auch vier Flugräder und vier Flugtornister im Inventar (Schwebegurte mit katalytischen Rammjets versehen), Lebensmittelprüfgeräte, diätetische Additive in Behältern, Sanitätskästen, Luftsensoren und Luftfilter. Diese Burschen waren sich also ganz sicher, daß sie irgendwo landen würden.
    Drei Spezies befanden sich an Bord des Schiffes - sogar vier, wenn die anderen ein männliches und weibliches Menschenwesen als zwei verschiedene Spezies betrachteten. Ob der Puppetier so etwas glaubte? (Konnten der Hinterste und Nessus nicht dem gleichen Geschlecht angehören? Warum brauchten denn die Puppetiers einen »Besitzpartner« - offenbar ein »dummes« Weibchen - und zwei Männer dazu, um ein Baby zu erzeugen?) Die Ringweltbewohner - wenn es die noch gab - konnten jedenfalls auf einen Blick erkennen, daß auch grundverschiedene Rassen friedlich miteinander auskommen konnten.
    Und doch, für alle Fälle - die Taschenlampen-Laser und die Betäubungsstäbe konnten leicht als Waffen eingesetzt werden.
    Sie starteten mit den reaktionslosen Schubmotoren, um das Eiland nicht zu verwüsten. Eine halbe Stunde später hatten sie schon das schwache Schwerkraftfeld der Puppetier-Rosette hinter sich gelassen. Erst dann kam es Louis zu Bewußtsein, daß sie außer Nessus und der Chiron-Projektion keinen einzigen Puppetier auf der Heimatwelt der Puppetiers zu Gesicht bekommen hatten ...
    Sie blieben eine Woche lang im Hyperraum und legten dabei etwas mehr als zwei Lichtjahre zurück. Als sie in den Einsteinraum zurückfielen, befanden sie sich bereits im System der umringten K9-Sonne.
    Wieder beschlich Louis eine böse Vorahnung. Wenn man in Gedanken noch einmal das Inventar des Schiffes durchging, gab es zu viele Sachen an Bord, die man für eine kriegerische Auseinandersetzung verwenden konnte, obwohl sie ganz harmlos aussahen. Louis schlug deshalb vor, das Schiff Lying Bastard zu nennen. Teela und der Kzin hatten gegen den Namen nichts einzuwenden. Auch Nessus hielt sich wohlweislich zurück.
    Ganz klar, daß die Puppetiers damit gerechnet hatten, dieses Schiff würde auf der Ringwelt landen!

8. Ringwelt
    Die Puppetiers-Rosette hat sich mit einer Geschwindigkeit, die knapp unter der des Lichtes lag, auf galaktischem Nordkurs bewegt. Der Kzin war im Hyperraum auf galaktischen Südkurs geschwenkt mit dem Ergebnis, daß die Liar, als sie aus dem Blinden Flecken herausfiel, mit hoher Geschwindigkeit direkt in das Ringwelt-System hineinflog.
    Die K9-Sonne war ein gleißender weißer Punkt. Auch die Sonne bot diesen Anblick, wenn man sie vom Rande ihres Planetensystems aus betrachtete.
    Der Kzin drehte die großen Fusionsmotoren auf äußerste Kraft. Er fuhr die flachen Schubmotorscheiben aus den Flügelspitzen aus und fügte ihre Schubkraft zu dem Photonenantrieb, während er sie parallel zum Heck des Schiffes schwenkte. Die Liar steuerte das System an, als fliege eine Zwillingssonne durch den Raum, und bremste dabei mit fast zweihundert g.
    Teela wußte das nicht, weil Louis ihr das nicht sagte. Er wollte sie nicht unnötig aufregen. Wenn die Schwerkraft in ihrer Kabine auch nur einen Moment zusammenbrach, würden sie alle so breitgequetscht wie eine Wanze unter einer Schuhsohle.
    Selbst im Hyperraum hatte der Kzin es vorgezogen, mit durchsichtiger Rumpfzelle zu fliegen. Er wollte ein gutes Sichtfeld haben, und der Blinde Fleck schien ihn nicht zu irritieren. Deshalb war das Schiff auch jetzt noch durchsichtig. Nur die Schlafkabinen waren abgeschirmt.
    Man mußte sich an den Anblick erst gewöhnen. Der Kzin schien auf seiner Couch im All zu schweben, umgeben von grün und orange leuchtenden Kontrollampen. Dann sah man die vom Neonlicht markierten Durchgänge und darum herum das All mit seinen Sternen. Das Universum schien zum Greifen nahe, die Sterne in schwarzem Eis eingefroren. Denn die Ringwelt lag jetzt achteraus, hinter den Schlafkabinen verborgen. Sie konnten also nicht beobachten, wie sie ihnen entgegenwuchs. In der Wohnkabine roch es nach Ozon und Puppetier-Ausdünstung.
    Nessus,

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