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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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brauchen wir uns keine Sorgen um sie zu machen.«
    »Gibt es sonst noch was?«
    »Magnusen hat gerade erhöhte Werte vom Sensor auf der Zweiundzwanzig-Meter-Ebene empfangen. Aber es handelt sich vermutlich nur um eine Meßstörung, denn auf dem Backup-Netz ist alles in Ordnung.«
    »Ich werde trotzdem mal nach dem Rechten sehen«, sagte Neidelman. »Ach, Mr. Streeter«, fügte er nach kurzem Nachdenken an, »kommen Sie doch zu mir herunter auf die Zwanzig-Meter-Plattform.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Neidelman kletterte hinauf bis zur unteren Liftstation. Trotz des beständigen Schlafmangels waren seine Bewegungen geschmeidig und kraftvoll. Er fuhr mit dem Lift hinauf zur Zwanzig-Meter-Plattform und stieg dann die Leiter hinunter zu dem Sensor, den Streeter ihm. genannt hatte. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß er funktionierte, kehrte er zur Plattform zurück und stieß dort auf Streeter, der gerade von oben herunterkam.
    »Gibt es Probleme?« fragte Streeter.
    »Nicht mit dem Sensor«, antwortete Neidelman und schaltete Streeters Sprechanlage ab, mit der dieser Kontakt zum Kontrollraum hatte. »Aber ich habe über Hatch nachgedacht.«
    Die beiden hörten von oben das Knirschen von Zahnrädern sowie ein mechanisches Ächzen aus der Tiefe der Grube, und kurz darauf zog die starke Winde eine weitere Ladung Erde und Schlamm nach oben. Neidelman und Streeter hielten inne, bis der Behälter, an dessen Außenwand die Feuchtigkeit in glitzernden Tropfen kondensierte, an ihnen vorbei war.
    »Nur noch zweieinhalb Meter bis zur Schatzkammer«, murmelte Neidelman, während er dem Behälter hinterherblickte, der dem kleinen Lichtkreis am Ausgang der Grube entgegenschwebte. »Zweihundertsechsundvierzig Zentimeter, um genau zu sein.«
    Er wandte sich wieder an Streeter. »Ich möchte, daß sämtliche Leute, die wir nicht unbedingt brauchen, die Insel verlassen.
    Und zwar ausnahmslos. Sagen Sie ihnen, was Sie wollen. Meinetwegen nehmen Sie den Sturm oder die Demonstration oder beides zum Vorwand. Wenn wir den entscheidenden Vorstoß machen, kann ich keine überflüssigen Gaffer gebrauchen. Deshalb möchte ich auch, daß Sie beim Schichtwechsel um zwei Uhr die abgelösten Arbeiter aufs Festland schicken. Den Rest schaffen wir mit einer Schicht. Dann ziehen wir den Schatz mit dem Behälter nach oben; das Schwert trage ich selber hinauf. Wir müssen die Sachen so rasch wie möglich rausholen. Kann man Rogerson eigentlich vertrauen?«
    »Er tut, was ich ihm sage, Sir.«
    Neidelman nickte. »Bringen Sie die ›Cerberus‹ und die ›Griffin‹ näher an die Insel heran, aber lassen Sie sie noch außerhalb des Riffs. Wir bringen den Schatz mit den Booten hinaus und verteilen ihn vorsichtshalber gleichmäßig auf die beiden Schiffe.« Er schwieg einen Augenblick und starrte ins Leere. »Und was diesen Hatch betrifft, so sind wir noch lange nicht fertig mit ihm«, sagte er dann unvermittelt mit leiser Stimme, als hätte er die ganze Zeit über an nichts anderes als den Arzt gedacht. »Ich habe den Mann von Anfang an unterschätzt, und vermutlich tue ich das auch jetzt noch. Wenn er erst einmal zu Hause ist, wird er sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen und zu dem Schluß kommen, daß es Tage, vielleicht sogar Wochen dauern wird, bis er einen Gerichtsbeschluß gegen uns erwirkt hat. Er kann auf seinen Paragraphen neunzehn pochen, bis er schwarz wird wenn wir erst einmal den Schatz haben, ist das ohnehin nur noch von rein akademischem Interesse.«
    Neidelman strich Streeter über den Kragen seiner Jacke. »Wer hätte gedacht, daß sich dieser gierige Bastard mit einer Milliarde Dollar nicht zufriedengeben wird? Ich bin mir sicher, daß er jetzt einen Plan ausheckt. Ich würde zu gern wissen, was das für ein Plan ist, und ihn durchkreuzen, bevor er uns gefährlich werden kann. Uns trennen jetzt nur noch ein paar Stunden von Ockhams Schatz, und ich möchte weiß Gott keine böse Überraschung mehr erleben.« Auf einmal packte er Streeter am Kragen und zog ihn zu sich heran. »Sie sind mir dafür verantwortlich, daß Hatch bis dahin keinen Fuß mehr auf diese Insel setzt. Er könnte hier eine Menge Schaden anrichten.« Streeter sah den Kapitän leidenschaftslos an. »Haben Sie eine bestimmte Vorstellung davon, was ich mit ihm anstellen soll?« Neidelman ließ Streeters Kragen los und trat einen Schritt zurück. »Ich habe Sie bisher immer für einen kreativen und einfallsreichen Seemann gehalten, Mr. Streeter. Deshalb

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