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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Hatch die Frau auf die Handtücher.
    Er öffnete Bonterre den Mund und kontrollierte ihre Atemwege, die alle frei waren. Dann öffnete er den Reißverschluß ihres Tauchanzugs und horchte ihr mit dem Stethoskop die Brust ab. Ihre Atmung war regelmäßig, nichts deutete darauf hin, daß sie Wasser in der Lunge hatte. Auch ihr Herzschlag war stark und regelmäßig. Dann bemerkte Hatch, daß Bonterres Neoprenanzug am Bauch einen Riß aufwies, durch den ein Stück Haut und eine blutende Wunde zu sehen waren.
    »Incroyable!« Bonterre hustete und versuchte, sich aufzusetzen. Sie hielt etwas Graues in der Hand.
    »Halten Sie sich ruhig«, sagte Hatch scharf.
    »Das ist Zement!« rief Bonterre und hielt das graue Teil hoch. »Dreihundertjahre alter Zement! Im Riff sind Steine eingelassen, die…«
    Hatch tastete rasch Bonterres Hinterkopf ab und suchte nach Anzeichen für eine Gehirnerschütterung oder eine Verletzung der Halswirbelsäule. Zum Glück fand er weder Schwellungen noch Schnitte oder verrenkte Wirbel.
    »Ça suffit!« sagte Bonterre und drehte den Kopf weg. »Was sind Sie denn für ein Arzt? Ein phrénologiste? «
    »Streeter! Berichten Sie!« bellte Neidelman über Funk.
    »Beide Taucher wieder an Bord, Sir!« sagte Streeter. »Bonterre scheint soweit in Ordnung zu sein.«
    »Ich bin in Ordnung«, rief Bonterre und versuchte, sich aus Hatchs Griff zu befreien. »Bis auf diesen aufdringlichen Arzt hier.«
    »Einen Augenblick noch, ich muß mir noch Ihren Bauch ansehen«, sagte Hatch und hielt sie sanft zurück.
    »Diese Steine schauten so aus, als wären sie eine Art Fundament«, fuhr Bonterre fort, während sie sich wieder hinlegte. »Hast du das auch gesehen, Sergio? Was könnte das bloß sein?«
    Mit einer raschen Handbewegung öffnete Hatch den Reißverschluß ihres Tauchanzuges bis zum Bauchnabel.
    »Hey!« protestierte Bonterre.
    Hatch ignorierte ihre Empörung und untersuchte rasch ihren Bauch. Sie hatte eine Schürfwunde unterhalb der Rippen, die aber zum Glück nur die oberste Hautschicht betraf.
    »Das ist doch nur ein Kratzer«, maulte Bonterre und verdrehte den Kopf, um zu sehen, was Hatch mit ihr anstellte.
    Hatch zog rasch die Hand von ihrem Bauch weg, weil er spürte, wie ihm ein ausgesprochen unprofessionelles Gefühl in die Lenden stieg. »Vielleicht haben Sie recht«, sagte er in einem sarkastischeren Ton, als er eigentlich beabsichtigt hatte, und suchte in seiner Bereitschaftstasche nach einer desinfizierenden Wundsalbe. »Das nächste Mal lassen Sie mich im Wasser herumplanschen, und danach können Sie Onkel Doktor spielen. Aber bis es soweit ist, versorge ich noch rasch Ihre Wunde, damit sie sich nicht infizieren kann. Sie haben vorhin wirklich Glück gehabt.« Mit diesen Worten begann er, Salbe auf die Schürfwunde zu schmieren.
    »Das kitzelt«, sagte Bonterre.
    Scopatti hatte sich bis zur Hüfte aus einem Anzug geschält und stand nun mit vor der Brust gefalteten Armen neben Hatch. Sein noch nasser, muskulöser Oberkörper glänzte in der Sonne, und um seine Lippen spielte ein zärtliches Lächeln. Auch Rankin, der struppig und gewichtig neben dem Taucher stand, beobachtete Bonterre aus glänzenden Augen. Die sind ja alle ganz verliebt in die Frau, ging es Hatch durch den Kopf.
    »Ich wurde vom Sog in eine große, mit Wasser gefüllte Kaverne gezogen«, erzählte Bonterre. »Eine Zeitlang konnte ich keine Wände ertasten und dachte schon, das wäre das Ende. Fin .« »Eine Kaverne?« fragte Neidelman, der über Funk mitgehört hatte, zweifelnd.
    »Mais oui! Eine riesige Kaverne. Aber mein Funkgerät war tot. Weshalb bloß?«
    »Der Tunnel hat die Radiowellen abgeschirmt.«
    »Und wieso gab es diesen Rücksog?« fragte Bonterre weiter. »Das Wasser lief doch ab.«
    Neidelman sagte eine Weile gar nichts. »Darauf habe ich auch keine Antwort«, meinte er. dann. »Vielleicht erfahren wir mehr darüber, wenn wir die Wassergrube und die Tunnels trockengelegt haben. Zunächst einmal möchte ich einen vollständigen Bericht über alles haben, was Ihnen passiert ist. Aber ruhen Sie sich erst einmal aus. ›Grampus‹ Ende.«
    »Markierungen gesetzt. ›Naiad‹ kehrt zur Pier zurück«, sagte Streeter und wendete das Boot.
    Die »Naiad« nahm Fahrt auf und glitt rasch durch die sanfte Dünung. Während Hatch seine Instrumente wieder einpackte, lauschte er den Gesprächen aus dem Funkgerät. Neidelman unterhielt sich von der »Grampus« aus mit Island One.
    »Ich sage Ihnen, wir haben es mit einem

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