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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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»Das ist ja die reinste Reizwäsche aus Neopren.«
    »Kommt aus Italien«, erwiderte Scopatti lachend. »Wir wissen eben, wie man modische Sachen macht. Und molto svelta dazu.«
    »Funktioniert meine Videokamera?« rief Bonterre über die Schulter an Streeter gewandt und klopfte an den kleinen Apparat, der an ihrer Taucherbrille befestigt war.
    Streeter fuhr mit der Hand über eine Reihe von Schaltern, bis ein in das Armaturenbrett des Bootes eingelassener Monitor auf einmal Scopattis grinsendes Gesicht zeigte.
    »Schau bitte woanders hin«, sagte Scopatti zu Bonterre. »Sonst zerspringt dir noch die Linse.«
    »Na schön, dann sehe ich eben den Doktor an«, meinte Bonterre, und Hatch bemerkte, wie sein eigenes Gesicht auf dem Bildschirm erschien.
    »Da zerspringt nicht nur die Linse«, sagte Hatch und fragte sich, weshalb die Frau ihn ständig aus der Fassung brachte. »Wahrscheinlich brennen auch sämtliche Schaltkreise der Kamera durch.«
    »Das nächste Mal kriege ich die Kamera!« bettelte Scopatti scherzhaft.
    »Niemals«, entgegnete Bonterre. »Schließlich bin ich die berühmte Unterwasserarchäologin, und du bist nichts weiter als ein billiger italienischer Handlanger.«
    Scopatti grinste und schien nicht im geringsten verärgert zu sein.
    Neidelmans Stimme unterbrach die Frotzelei. »Noch fünf Minuten bis Hochwasser. Ist die ›Naiad‹ auf Position?«
    Streeter bestätigte.
    »Mr. Wopner, läuft das Programm ordnungsgemäß?«
    »Null Probleme, Capitano!« ließ sich die nasale Stimme aus dem Äther vernehmen. »Alles läuft wie geschmiert, jetzt, wo Ich hier bin.«
    »Verstanden. Und wie sieht es bei Ihnen aus, Dr. Magnusen?«
    »Die Pumpen sind einsatzbereit, Kapitän Neidelman, und meine Leute haben die Farbbombe über der Wassergrube in Position gebracht. Die Fernsteuerung Ist in Ordnung.«
    »Wunderbar. Warten Sie auf mein Kommando, und lassen Sie dann die Bombe fallen, Dr. Magnusen.«
    An Bord der »Naiad« breitete sich Schweigen aus. Zwei Lummen flogen dicht über der Wasseroberfläche vorbei. Auf der anderen Seite der Insel konnte Hatch die »Grampus« sehen, die hinter dem Riff auf der sanften Dünung tanzte. Seine Anspannung nahm immer mehr zu.
    »Hochwasser«, kam Neidelmans ruhige Stimme aus dem Funkgerät. »Pumpen anwerfen.«
    Das Rattern der anspringenden Pumpen tönte über das Wasser, und wie als Antwort darauf begann die Insel unter dem Wechsel der Gezeiten zu ächzen und zu stöhnen. Hatch erschauderte unwillkürlich: Wenn es etwas gab, das in ihm die alten Schrecken wachrief, dann war es dieses Geräusch.
    »Pumpen auf Stufe zehn«, ließ Magnusen sich vernehmen.
    »Halten Sie sie dort. Wie steht's bei Ihnen, Mr. Wopner?«
    »Charybdis reagiert normal, Kapitän. Alle Systeme befinden sich innerhalb der üblichen Toleranzen.«
    »Sehr gut«, meinte Neidelman. »Dann wollen wir fortfahren. Ist bei Ihnen alles bereit, ›Naiad‹?«
    »Alles klar«, sagte Streeter ins Mikrophon.
    »Bleiben Sie auf Position und halten Sie Ausschau nach der Farbe. Sind die Beobachter auf Posten?«
    Dreimal kam die Antwort »Ja« über Funk. Hatch sah hinüber zur Insel und entdeckte auf den Klippen mehrere Männer, die sich Ferngläser an die Augen hielten.
    »Wer die Farbe als erster entdeckt, bekommt eine Prämie von mir. Okay. Lassen Sie die Farbbombe fallen, Dr. Magnusen.«
    Einen Augenblick war es still, dann ließ sich aus der Richtung der Wassergrube ein leises Platschen vernehmen.
    »Farbbombe ausgelöst«, meldete Magnusen. Alle an Bord der »Naiad« starrten nun hinaus auf die sanft bewegte Oberfläche des Ozeans. Das Wasser hatte eine dunkle, fast schwarze Farbe, aber es gab keinen Wind und nur wenig Dünung, ideale Bedingungen für den Test. Trotz der anschwellenden Riptide hielt Streeter das Boot durch geschicktes Laufenlassen der Motoren auf der Stelle. Eine Minute verging, dann eine zweite, während derer die einzigen Geräusche von den Außenbordern und von den Pumpen kamen, die tonnenweise Seewasser in die Wassergrube beförderten und so die Farbe tief ins Innere der Insel und von dort hinaus ins Meer drückten. Am Heck der »Naiad« warteten Bonterre und Scopatti angespannt auf ihren Einsatz.
    »Farbe auf zweiundzwanzig Grad!« war plötzlich die aufgeregte Stimme eines der Beobachter auf der Insel zu hören. »Fünfzig Meter vor der Küste!«
    »›Naiad‹, das ist Ihr Quadrant«, sagte Neidelman. »Wir kommen mit der ›Grampus‹ rüber und helfen Ihnen. Gut gemacht, Leute!« Aus dem

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