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Risikofaktor Vitaminmangel

Risikofaktor Vitaminmangel

Titel: Risikofaktor Vitaminmangel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Jopp
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Das können kleinere Studien nicht, da deren Zahlen nicht aussagekräftig genug sind. Sie begegnen den Ärzten und Krankenschwestern in diesem Buch noch an mehreren Stellen.
Selenmangel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Außer den Vitaminen C und E hat der Körper auch noch eigene antioxidative Enzyme, die freie Radikale abfangen. Hauptbestandteil dieser Enzyme ist das Spurenelement Selen, das dafür sorgt, dass die Blutfette nicht »ranzig« werden, und den Herzmuskel stabil hält. Es ist interessant, die Selen-Blutwerte von Herzinfarktpatienten mit denen von Nicht-Herzinfarktpatienten zu vergleichen. Das nennt man Fallkontrollstudien. In 11 solcher Studien zeigte sich eine Risikoabsenkung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen von 57%. 24 Auch wenn die Selenstudien nicht so eindeutig wie bei Vitamin C und E sind, geht der Schutz vor freien Radikalen mit diesem Spurenelement doch in die gleiche Richtung. Einleuchtend: Gerade die Studien, in denen ein erheblicher Selenmangel behoben wurde, schneiden besonders gut ab.
Folsäure verringert Homocystein
Haben Sie schon einmal Homocystein messen lassen?
    Nein? Kennen Sie den Begriff überhaupt? Viele Ärzte machen diese Messungen immer noch nicht standardmäßig. Dabei ist Homocystein einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Tragischerweise wissen laut einer Umfrage der Universität Bonn überhaupt nur 5% der Internisten, was Homocystein ist und dass es durch bestimmte B-Vitamine gesenkt werden kann. Menschen mit hohen Homocystein-Werten haben ein dreimal höheres Herzinfarktrisiko als Personen mit Normalwerten. Das Schlaganfallrisiko steigt sogar um das 4-fache an.
Gefährliche Homocysteinwerte
    Ihre Homocystein-Werte sollten idealerweise unter 10 μmol/l liegen. Höhere Werte deuten auf einen Vitamin-B-Mangel hin. Denn Homocystein kann beim Fehlen von Folat, Vitamin B 6 und Vitamin B 12 nicht abgebaut werden. Dadurch steigen die Homocystein-Werte an und führen zu Arterienverkalkung. So gibt der Test auf Homocystein interessanterweise am besten darüber Aufschluss, ob Sie genügend B-Vitamine bekommen. Ein zu hoher Wert zeigt: Ihren genetischen Stoffwechsel versorgen Sie ungenügend mit B-Vitaminen. Anhand dieses objektiven Wertes ist auch eine lästige Diskussion über »pro & contra Vitamine« schnell beendet. Ganz anders verhält es sich, wenn Sie die B-Vitamine im Blut messen. Hierbekommen Sie oft das Ergebnis: »Sie liegen in der Norm«. Aber welche Norm ist das? Den Durchschnittswert aller sich schlecht ernährenden Deutschen zur Norm zu erheben, ist ein schlechter Vergleichsmaßstab. Der Homocysteinwert ist daher oft aussagekräftiger, ob sie mit genügend B-Vitaminen versorgt sind.
    Übrigens: Zusätzliches Vitamin B 6 , Folsäure und B 12 können die Homocystein-Werte um circa 30% senken. Das zeigen mehr als 25 unterschiedliche Studien. 25 Damit sinkt auch das Herzinfarktrisiko dramatisch. Zirka 80 % der Männer und 90% der Frauen decken nicht den empfohlenen Minimalbedarf an Folat! Zwischen 50% und 90% nehmen zu wenig Vitamin B 6 zu sich. Ältere Menschen ab 70 Jahren haben fast immer Vitamin-B 12 -Mangel, da sie Vitamin B 12 kaum noch absorbieren. Deswegen sinkt entsprechend das Risiko für Schlaganfälle bei Älteren um 21%, wenn hoch dosiert Vitamin B 12 eingenommen wird. 26 , 27
Vitaminpillen senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser
    Kommen wir noch einmal auf die 80 000 Krankenschwestern der oben erwähnten Harvard-Studie zurück. Die Krankenschwestern mit der höchsten Vitamin-B 6 - und Folat / Folsäure-Zufuhr (also Folat aus Ernährung und Folsäure aus Vitaminpillen zusammen) hatten 45% weniger Herzinfarkte über 14 Jahre. 28 Wichtig zu wissen: Folat ist das empfindlichste aller Vitamine. Es geht zu 90% durch Lagerung und Kochen verloren. Daher untersuchte man, ob die Verwenderinnen von Multivitaminpräparaten mit der stabilen hitze- und lagerunempfindlichen Folsäure insgesamt besser abschnitten als die Frauen, die allein durch eine gemüsereiche Ernährung ihren Bedarf an Folat deckten. Das Ergebnis: Die Verwenderinnen von Multivitaminpräparaten schnitten in der Risikosenkung um 25% besser ab als die Teilnehmerinnen, die sich nur auf Obst und Gemüse verließen.
    TIPP
    Folsäure ist hitzestabil und wird deswegen in Vitaminprodukten anstelle von Folat eingesetzt. 400 mcg Folsäure sollten Sie täglich ergänzen. Wichtig: Schauen Sie immer auf die Zusammensetzung von Multivitaminpräparaten. In vielen deutschen

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