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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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abgebildet waren. Die alten Ägypter glaubten mit einer A b bildung die Seele des Menschen einzufangen und es kam einer Verstümmelung gleich, wenn der Körper nicht vollständig darg e stellt war. So entstanden die sonderbar verdrehten Gestalten.
    Die Arbeit dauerte lange und ich spürte wie mit jeder Minute James’ Aufregung wuchs. Er fuhr sich durchs Haar und fluchte amer i kanisch.
    „ Damn , ich fürchte wir haben nicht das richtige Werkzeug.“
    In diesem Moment lockerte sich die Platte mit einem knirsche n den Geräusch und die Arbeiter verlangten aufgeregt nach weiteren Anweisungen. James u m kreiste sie wie ein Ninja-Kämpfer und rief ihnen Befehle zu, bis endlich eines der Eisen darunter gelangte und der Arbeiter es unter die Platte schieben konnte. Nun konnten die and e ren Stangen ebenfalls greifen und der schwere Stein schwebte schwankend einige Zentimeter in der Luft. Vorsichtig schoben sie ihn zur Seite.
    Schwer atmend starrten alle in den dunklen Abgrund. Dann fand James Worte und schickte die Männer an die Arbeit an der Ruine oberhalb des Tempels. Das ganze Unternehmen hatte fast zwei Stu n den gedauert. Mit klopfendem Herzen trat ich näher und leuchtete hinab.
    Eine schmale steinerne Treppe führte in die Dunkelheit. Stickige, Jahrtause n de alte Luft schlug mir entgegen und ich musste an die vielen Todesfälle denken, die nach Graböffnungen vorgekommen waren. Die Legende vom Fluch der Pharaonen ging um die Welt. Heutzutage vermutet man, die Wissenschafter sind an eingeatm e ten Schimmelpilzen aus der Gruppe der Aspergillus gestorben. Selbst fünftausend Jahre alte Sporen konnten im warmen und feuchten Milieu des menschlichen Körpers wieder aktiv werden.
    James verzog das Gesicht. „Ich hole uns lieber einen Mun d schutz und dann steigen wir hinab“, sagte er fast feierlich und mir lief ein Schauer über den R ü cken.
    Zum ersten Mal war ich in der Position, als Erste nach Tause n den von Jahren eine historische Stätte zu betreten. Ein erhabener Auge n blick. Hastig zog ich den von James gereichten Mundschutz über und hoffte es war nicht bereits zu spät für diese Vorsicht s maßnahme. Ein Atemzug genügte , um sich zu vergiften. Einige Wissenschaftler b e haupteten sogar, die Pharaonen hätten davon gewusst und absichtlich giftige Sporen in den Gräbern hinterlassen, um Rache für den g e schändeten Verstorbenen zu nehmen. Aber hier handelte es sich höchstwah r scheinlich um kein Grab, und ich hatte keine Angst , Opfer solch hinterlistiger Mechanismen zu werden. Ich respektierte jedoch James’ Vorsichtsmaßnahme.
    Er stieg die Treppe hinab. Als er etwa zwei Meter unter mir war blieb er st e hen.
    „Ich bin unten.“ Seine Stimme klang gedämpft, von steinernen Wänden verschluckt, ohne irgendwo widerzuhallen.
    Langsam stieg auch ich hinab. Wir beleuchteten einen langen Gang, der sich nach etwa fünf Metern in einer Biegung verlor. Er war sauber aus dem Fels unter der Wüste geschlagen und kein bisschen ve r schüttet. Mein Herz klopfte wild, denn ich hatte mit Tonnen von Geröll gerechnet, das ein Durchkommen unmöglich machte. Wir folgten dem niedrigen Gang, wobei wir uns bücken mussten, um durchzupassen. Er war gerade breit genug für zwei Menschen, aber nicht hoch genug für welche des einundzwanzig s ten Jahrhunderts. Ich bewunderte dieses Werk, es musste Jah r zehnte gedauert haben , den Tunnel aus dem harten Gestein zu schlagen. Oft dienten unteri r dische Gänge und Räume rituellen Zwecken und ich erwartete gespannt , bald auf einen Raum zu treffen. James brummte etwas Unve r ständliches neben mir.
    „Wie bitte?“
    „Ich sagte, der Gang führt in Richtung Pyramide.“
    Ich hielt inne. Er hatte r echt. Die beiden Orte hatten tatsächlich etwas mi t einander zu tun.
    „Weiter“, sagte James und machte eine ungeduldige Kopfbew e gung.
    Ich setzte mich in Bewegung und dachte über den Zusamme n hang nach. Handelte es sich um einen Fluchtweg oder was könnte sonst der Grund für die schweißtreibende und gefährliche Errichtung di e ses Tunnels gewesen sein?
    „Das ist merkwürdig“, unterbrach James die Stille unserer Wand e rung.
    „Wir hätten längst auf einen Raum stoßen müssen. Wie weit sind wir schon gegangen?“
    James blickte auf seinen Kilometeranzeiger, den er in der Hosentasche aufb e wahrte und am Anfang des Tunnels auf Null gestellt hatte.
    „Fast fünfhundert Meter. Das ist unglaublich.“
    Er fuhr sich durchs Haar und ich erkannte an dieser Geste

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