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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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suchen.“ Überrascht blickte er auf. „Wenn sie davon gewusst hä t ten, wären wir bereits fündig geworden. Die Pyramide muss schon damals nicht mehr sichtbar gewesen sein und ich nehme an, höch s tens der Bewohner des Tempels wusste davon, ließ den Eingang später blo c kieren, oder nicht einmal er hatte eine Ahnung.“
    „Aber man hat doch keine Falltür in seinem Wohnzimmer, ohne zu wissen wohin sie führt“, gab James zu bedenken.
    „Das ist auch wieder wahr.“ Ich warf die ausgelöffelte Granatapfe l hälfte in einen Müllsack. „Dann war er es, der den Gang zuschütt e te?“
    James beobachtete Kadir bei seiner Arbeit und schüttelte den Kopf. „Oder ein späterer Bewohner. Aber ich glaube eher die ganze Anlage wurde durch etwas zerstört und man hat eilig den Gang zugemacht, um ihn vor der Nachwelt zu verbergen.“
    „Ohne seinen Namen werden wir wohl weiter im Dunkeln tappen“, sagte ich niedergeschlagen. Kadir trat neben mich und umwi c kelte das obere Ende des Müllsackes mit einer Schnur.
    „Wie geht es dir, Kadir?“, erkundigte ich mich.
    Er sprach leidlich Englisch und grinste breit. „Gehen gut, danke. Aber Familie nicht gehen gut.“ Er wiegte seinen Kopf, als wolle er in einen tragischen Gesang ausbrechen.
    „Warum nicht? Ist jemand krank?“
    „Nicht krank, aber arm. Wir seien sehr arm. Kinder gehen nach Kairo , um zu lernen in Schule und Rest von Familie immer noch arm.“ Er schüttelte den Kopf und gab seltsame Laute von sich, die ich für den einheimischen Dialekt hielt. „Hier“, sagte er und hielt ein Stück vertrocknetes Brot in die Luft. „W a rum schmeißen weg Essen, gutes Essen?“
    Er wedelte mit dem Brot vor meiner Nase herum. James trat n ä her, seine Stirn in tiefe Falten gelegt. „Kadir, du kannst gern j e manden von deiner Familie sch i cken, der die Reste mit nach Hause nimmt. Ich finde es auch nicht gut wenn etwas weggeworfen wird.“
    Kadirs Augen leuchteten auf, er nickte mindestens siebzehnmal und deutete unterwürfige Verbeugungen an.
    James lachte. „Schon gut, Kadir. Nimm ruhig alles mit. Auch das viele Obst, das in diesen Mengen niemand essen kann. Ich weiß auch nicht warum Harun immer so viel einkauft. Nimm es mit zu deinen Leuten.“
    Kadir strahlte. Er verließ das Zelt , um seinem Sohn, der einer uns e rer Arbeiter war, die gute Nachricht zu überbringen.
    „Das war eine gute Idee“, sagte ich.
    „Warum wir da nicht schon früher drauf gekommen sind“, sagte James und schüttelte den Kopf. „Es wurde schon so viel weggewo r fen, eine Schande ist das.“
    Dann verließ er das Zelt und ich dachte darüber nach warum es ihn so störte, dass Reste entsorgt wurden. Waren wir nicht in einer We g werfgesellschaft groß geworden? Ich musste beschämt zugeben mir noch keine Gedanken darüber gemacht zu haben, obwohl mir durc h aus bewusst war von Menschen umgeben zu sein, die das ganz anders sehen mussten. Aber meine Gedanken waren stets bei der Arbeit und ich musste endlich lernen, darüber nicht immer meine U m welt zu vergessen.
     
    Zum Mittagessen genehmigte ich mir Salat, Brot mit dicker Sa u ce und lausc h te unbeteiligt den Gesprächen der Männer. Neben meinem Teller hatte ich ein i ge Unterlagen ausgebreitet, die mich im Moment beschäftigten und warf ab und zu einen Blick darauf. Wenn ich alles richtig entziffert hatte, war die Aussage provozi e rend und in ihrer Art nicht klassisch ägyptisch. Der Text aus dem Tempel war durchsetzt mit eingestreuten Bemerkungen, die nicht recht zum Rest passen wollten.
    „Was haben Sie da liegen?“, fragte Max, der mir gegenüber saß.
    Ich blickte auf und bemerkte James’ Blick. Wie stets reagierte mein Körper mit einer sanften Woge angenehm pulsierender G e fühle auf ihn. Ich räusperte mich und senkte den Blick. „Das ist eine Abschrift des Tempeltextes. Ich fand zwei Sätze, die nicht zu der dargestellten Geschichte passen.“
    Max legte sein Besteck beiseite und versuchte , über den Tisch meine Au f zeichnungen zu lesen. „Wo genau?“, wollte er wissen und ich reichte ihm das fragliche Papier.
    James und er steckten daraufhin die Köpfe zusammen und betrac h teten es sich lange. Dann lehnte sich James lächelnd zurück, verschränkte die Finger über seinem Bauch und schien das Stat e ment von Max abwarten zu wollen, bevor er einen seiner üblichen Ko m mentare abgab. Allein sein Gesichtsausdruck wandelte meine ang e nehmen Gefühle in Ärger um. Max ließ das Blatt sinken.
    „Das stand

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