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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Klappstuhl unter die Tischplatte. „Der U n terschied zwischen uns ist der, dass ich mich nicht in Spekulationen ergehe. Beweise, mein Lieber, Beweise zählen.“
    Schnell verließ er das Zelt und ich wusste es war die einzige L ö sung für ihn seinen Zorn im Zaum zu halten. Aber war es wirklich nur Zorn? Etwas stimmte nicht mit ihm, seine Reaktionen kamen mir nicht schlüssig vor und er strahlte etwas aus, in solchen M o menten, etwas, das bedrohlich war und das ich nicht greifen konnte. Es bran n te ihm auf der Seele und er konnte sich nicht dagegen wehren. Max sah ihm nach, legte sein Besteck ab und lächelte mich zaghaft an, als müsse er sich für das Verhalten des Kollegen rech t fertigen.
    „Johanna, ich mag James wirklich. Aber er scheint ein persönl i ches Problem mit diesem Thema zu haben. Ich habe mich schon oft mit Wissenschaftlern in aller Welt unterhalten, aber niemand reagierte derart gereizt und ungehalten. Vielleicht sah er persönlich ein UFO und niemand glaubte ihm. Es kommt vor, dass diese Menschen dann an sich selber zweifeln und beschließen, einfach nichts mehr mit di e sen Dingen zu tun haben zu wollen.“
    Ich nickte und erklärte, ich hatte mir ebenfalls Gedanken darüber gemacht und schloss seine Theorie nicht aus. Wir schwiegen eine Zeitlang und ich hoffte für James, er würde sich eines Tages öffnen und darüber sprechen. Wie gerne hätte ich ihn in meine Überlegu n gen einbezogen, ohne jedes Mal mit einem Wutausbruch rechnen zu müssen. Trotz des hinter uns liegenden klärenden Gespr ä ches ließ er sich noch immer zu unbedachten Äußerungen hinreißen und e r schwerte uns damit den täglichen Umgang mit ihm.
    Tommy hatte das Gespräch verfolgt und ich fragte ihn hilflos was wir nur mit James machen sollten. Er öffnete einen Granata p fel und bot mir die Hälfte an. Ich lehnte dankend ab. Vor Aufr e gung war meine Kehle eng geworden. Tommy löffelte seinen Gr a natapfel aus.
    „Vielleicht ist er nur eifersüchtig, denn immerhin hat er eine Te m pelanlage von gigantischen Ausmaßen gefunden, für die sich aber niemand besonders zu interessieren scheint, weil der Pyram i denfund sein Projekt überschattet.“
    Ein neuer Aspekt und ich musste zugeben, es war eine Möglic h keit. Aus dieser Sicht betrachtet konnte ich ihn sogar verstehen und mein Zorn verging, genauso schnell, wie er gekommen war.
    „Andererseits ist er ein Wissenschaftler und sollte in Anbetracht der Tragweite beider Funde über solch unprofessionelles Verhalten erhaben sein“, wandte Max ein.
    Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. Darüber erh a ben sein war, was er einfach nicht konnte.
    Kadir räumte meinen Teller ab und ich sagte ihm wir könnten ebenso gut u n ser Geschirr selbst zum Abwasch tragen. Er lächelte und versicherte er täte es gern und ich solle mir keine Gedanken da r über machen. Als Gäste in seinem Land wäre es das Mindeste was er für uns tun könne. Die sprichwörtliche arabische Gas t freundlichkeit war einfach nicht zu überbieten. Ich gab mich geschl a gen und verließ das Zelt.
    In der flimmernden Luft sah ich James mit einer Zigarette in der Hand bei seinen Grabungen stehen. Er betrachtete ein Bodenm o saik, das am Morgen freigelegt worden war.
    „Es ist wunderschön, nicht wahr?“, sagte ich, als ich neben ihn trat.
    „Ja.“
    Trotz der Mittagshitze konnte ich die eisige Wand zwischen uns deutlich sp ü ren und ich war darüber so traurig, dass ich plötzlich mit den Tränen kämpfte. Wenn er mich schon nicht als Frau b e achtete, so wollte ich doch wenigstens ein Freund für ihn sein, was er mir nicht leicht machte. Ich drehte rasch mein G e sicht zur Seite, doch es war ihm nicht entgangen.
    „Es tut mir leid, Johanna. Ich habe mal wieder überreagiert. Es ist nur … “
    Er brach ab und ich schöpfte die Hoffnung er würde endlich aus sich herau s gehen und mir den Grund dafür preisgeben.
    „Was, James? Was ist es?“
    Er hob die Hand, um mir die einzelne Träne, die mir über die Wange rollte, wegzuwischen.
    „Ich wollte Ihnen nicht wehtun“, flüsterte er fast erschrocken und senkte se i nen Arm.
    Ich schloss die Augen und betete , mich in den Griff zu beko m men, anstatt wie ein Teenager loszuheulen. Als seine Hand erneut meine Wange berührte, zuckte ich zusammen und öffnete meine tränenve r schleierten Augen. Er streichelte mit dem Daumen über meine Wa n ge und sprach dabei wie abwesend.
    „Mein Vater hat sein Leben damit vertan, nach Außerirdischen

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