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Riskante Liebe

Riskante Liebe

Titel: Riskante Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Enders
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Premierenvorstellung seines neuesten Films persönlich anwesend zu sein und von seinen Fans gefeiert zu werden. Im Hotelzimmer hatte er einen Prospekt über eine Pharaonenausstellung gesehen und spontan beschlossen, damit die ihm verbleibende Zeit bis zum Premierenbeginn zu überbrücken. Auf dem Weg zu den Ausstellungsräumen über Ägypten war er dann in einen Raum mit Steinzeitgegenständen geraten. Eine Schulklasse hatte dort mit großem Interesse den Ausführungen eines älteren Mannes zugehört, der, auf dem Boden hockend, aus Stein und Holz genau solche Werkzeuge und Waffen, wie er hier erblickte, herstellte und den Kindern sehr anschaulich schilderte, wie die Menschen früher lebten und überlebten. Fasziniert von den lebendigen Schilderungen und der Geschicklichkeit dieses Mannes, hatte Drake sein eigentliches Ziel fast vergessen und aufmerksam gelauscht. Insgeheim war er froh gewesen, in der heutigen Zeit zu leben, wo man sich alles Notwendige, vom Essen angefangen, über Kleidung und sonstige Arbeitsgeräte einfach kaufen konnte.
    Aber Veeria schien kein anderes Leben zu kennen. Er bedauerte das Mädchen dafür, dass sie so viel entbehren musste, nur weil irgendwelche Verrückten vor ihrer Geburt gemeint hatten, sich aus der Zivilisation ausklinken zu müssen und noch dazu eine reine Weiberherrschaft aufgebaut hatten. Musste irgendeine dieser Sekten sein, von denen man ab und zu hörte. Die betrieben bei ihren Anhängern Gehirnwäsche und alle folgenden Generationen mussten darunter leiden. Verdammt, wenn er nur wüsste, wo genau er gelandet war? Hatte er richtig gehört? Veeria hatte von Hyänen, Wölfen und Wildkatzen gesprochen. Seines Wissens nach gab es erstere nur in heißen, afrikanischen Gegenden. Aber er war hier eindeutig in einem riesigen Waldgebiet und nicht in der Steppe gelandet. Sie hatte helle Haut und sprach Englisch, wenn sie auch viele Begriffe nicht kannte. Wie auch, wenn sie tatsächlich fernab jeglicher Zivilisation aufwuchs?
    Unbewusst schüttelte er seinen Kopf, bereute dies aber aufgrund des einsetzenden Hämmerns hinter seiner Stirn sofort.
    Er hasste seinen unzuverlässigen Körper, der ihn derart im Stich ließ. Noch nie hatte er sich so schwach, krank und hilflos gefühlt. Er war völlig abhängig von diesem seltsamen Mädchen, die ihn geradezu rührend aufopfernd versorgte. Und Kraft steckte in diesem schlanken Körper offensichtlich auch, so wie sie ihn auf dem Weg hierher gestützt hatte. Wie alt mochte sie sein? Er schätzte sie auf allerhöchstens Anfang Zwanzig. Wobei sie, vermutlich durch ihr hartes und entbehrungsreiches Leben, wesentlich reifer wirkte als die Mädchen gleichen Alters, die er kannte. Andererseits erschien sie wiederum beinahe naiv. Sie hatte keinerlei Ahnung vom Umgang mit Männern. Sie meinte genau das, was sie sagte, kokettierte nicht und war sehr schnell verletzt, wenn er ihr gegenüber ungewollt einen rauen Ton anschlug. Es tat ihm leid, sie erschreckt zu haben.
    Er hörte seine Mutter beinahe, wie sie ihn zur Schnecke machte, weil er sich einer Frau , beinahe noch einem Mädchen gegenüber, die ihn aufopfernd versorgte, derart daneben benahm. Das war normalerweise auch ganz und gar nicht seine Art. Aber bisher war er Frauen unter völlig anderen Umständen begegnet. Es war neu für ihn, einmal nicht der strahlende, umschwärmte Held zu sein, sondern verletzt, gehandicapt und, da er sich in einer absolut fremden Umgebung befand, total auf diese Veeria angewiesen zu sein.
    Sein letzter Gedanke vor dem Wegdämmern war der, dass er schleunigst versuchen musste, seinen Heliko pter auf dessen Flugtauglichkeit zu testen, und dann nichts wie weg von hier!

SECHS
    Zwei Tage später schleppte ich mich, schwer beladen mit Fellen und Fleischstücken, kurz bevor die Sonne unterging, müde und unglücklich ins Dorf. Meine Gedanken weilten immer noch in der Höhle, bei Drake, dem es glücklicherweise von Tag zu Tag besser ging und den ich vermutlich nie wiedersehen würde.
Ich hatte mich am Vortag förmlich zwingen müssen, mich voll auf die Jagd zu konzentrieren und meine überlebenswichtigen Sinne darauf auszurichten, Raubtieren aus dem Weg zu gehen. Durch das Schicksal von Arelea wusste ich, dass auch erfahrene Jäger tödliche Fehler begehen konnten, wenn ihre Aufmerksamkeit nur einen Lidschlag lang nachließ. Aber ich hatte es geschafft, ein Reh, eine Hirschkuh sowie mehrere kleinere Tiere, wie Kaninchen, Beutelratten und Eichhörnchen zu erwischen, und

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