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Riskante Liebe

Riskante Liebe

Titel: Riskante Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Enders
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hätte mit einem Baby nie und nimmer den herannahenden Winter überlebt, wäre wahrscheinlich schon bei der Geburt gestorben …
    Ich fragte mich, wann der Schmerz endlich weniger werden würde. Hörte er überhaupt einmal auf? Oder würde ich bis an mein Lebensende um Drake trauern? Ich hoffte so sehr, dass es ihm gelungen war, nach San Francisco zurück zu finden. Was machte er gerade? Hatte er mich schon vergessen, oder träumte er ebenfalls jede Nacht von mir?

DREIZEHN
    »Süßer, was ist los mit dir? Zuviel Alkohol heute Nacht?«
Die gutgebaute Blonde mit den schokoladenbraunen Strähnen strich sich ihren kinnlangen Bob mit allen zehn Fingern aus dem Gesicht und sprang splitterfasernackt aus dem überbreiten Bett, um nach ihrer auf dem Boden liegenden Designerhandtasche zu angeln.
    »Ich hab da was Supergeiles , um dich auf Touren zu bringen«, bot sie hilfsbereit an.
Aus den Tiefen der schwarz-rot überzogenen Seidenkissen und -Decken kam ein übelgelauntes Grollen. Der prachtvoll gebaute, braungebrannte Oberkörper eines schwarzhaarigen Mannes, dessen grimmige Miene seine attraktiven Züge nicht verbergen konnte, richtete sich auf.
    »Lass deinen Mist in der Tasche. Ich steh nicht auf Drogen.«
    »Na gut, dann eben auf die normale Art.«
Blondie setzte sich auf die Bettkante, sah ihm ins Gesicht, leckte sich mit ihrer Zungenspitze lüstern die Lippen und ließ ihre Hand provokant über seine Oberschenkel nach oben gleiten. Bevor sie ihr anvisiertes Ziel erreichen konnte, schnappte er sich blitzschnell ihr Handgelenk, hob ihren Arm und schleuderte ihn unsanft von sich weg. Obwohl er das Streifenhörnchen wegen ihres sensationellen Vorbaus vor einer Stunde aus einem Club abgeschleppt hatte, nervte sie ihn mittlerweile nur noch.
    »Lass es einfach. Du törnst mich nicht an, Schätzchen. Es ist besser, du verschwindest jetzt. Ich hab noch einen Termin heute Abend und brauch etwas Schlaf.«
Als sie wütend ihre Klamotten zusammengerafft, sich in aller Eile angezogen und endlich die Fliege gemacht hatte, atmete Drake erleichtert auf. Gleichzeitig war er ernsthaft besorgt, was seine Potenz, oder besser gesagt, sein nicht vorhandenes Stehvermögen anging. Sie war nicht die Erste, die er angemacht, mit zu sich aufs Zimmer genommen und dann – gezwungenermaßen – auf diese Art und Weise abserviert hatte. Er kannte sich selbst nicht wieder. Wenn das so weiterging, konnte er abwarten, bis das erste dieser unbefriedigten Groupies der Presse einen Wink bezügliches seines handfesten (wobei „fest“ hier leider genau die falsche Bezeichnung war) Problems geben würde.
Das wäre ein gefundenes Fressen für die Aasgeier. Er sah förmlich die Schlagzeilen vor sich: Flügellahmer Drache … Superheld oder Schlappschwanz? … Der steile Abstieg von Drake McKenna … McKenna im Sinkflug …
    Angewidert schnupperte er an sich. Er stank von Kopf bis Fuß nach ihrem aufdringlichen Parfum und brauchte dringend eine Dusche. Entschlossen schlug er die Decke zurück und marschierte ins Badezimmer. Unter den dampfenden, von allen Seiten kommenden Wasserstrahlen, die seinen durchtrainierten Körper massierten, entspannte er sich ein wenig. Beim Abtrocknen dachte er an den vor ihm liegenden Abend. Vor zwei Monaten noch hatte er sich darüber gefreut, Karten für die Premierenvorstellung von Verdis „La Traviata“ ergattert zu haben. Seine Mutter und er liebten die reine, klare und wandlungsfähige Stimme von Anna Netrebko, die die Violetta spielen würde.
    Aber seit einiger Zeit vermied er Zusammentreffen mit seiner Familie, allen voran mit Shannon McKenna. Er hatte keine Lust darauf, sich auf der Fahrt zum Opernhaus, in der Pause und nach der Aufführung mütterlich gut gemeinte Vorhaltungen über seinen derzeitigen, zugebenermaßen exzessiven Lebensstil anzuhören. Was er tat, ging niemanden etwas an. Er wollte sich auch nicht dafür rechtfertigen. Er war jung, gutaussehend und berühmt. Die Frauen liefen ihm in Scharen hinterher. Warum also sollte er nicht das Recht haben, sich zu vergnügen?
    Abend für Abend zog er zusammen mit ein paa r ähnlich zerstreuungssüchtigen Kollegen durch die Bars und Clubs, riss Frauen auf und dröhnte sich den Kopf mit Alkohol zu, um dann die sie verfolgenden Fotografen anzupöbeln. Die Klatschpresse hatte ihnen prompt den Namen „The Infamous Four“ verpasst. Seine Zugehörigkeit zu diesem Trupp war etwas, was seiner Mutter garantiert noch weniger gefiel als sein Künstlername. Obwohl

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