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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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verspürte, nicht so lustvoll waren, wie sie es erwartet hatte, waren sie doch nicht gänzlich unangenehm.
    Wenn es Anthony Lust bereitete, dann konnte sie es über sich ergehen lassen.
    »Verdammt.« Er klang, als hätte er Atembeschwerden. »Das ist Ihre Schuld. Sie haben mir heute Abend den letzten Rest meiner Selbstbeherrschung geraubt.«
    »Was ist meine Schuld? Was wollen Sie auf mich schieben? Wie können Sie es wagen …«
    »Sie haben versprochen, nicht zu reden«, zischte er durch zusammengebissene Zähne. » Verdammt! «
    Besorgt wegen des gepressten, wütenden Aufstöhnens, das den Fluch begleitete, öffnete sie die Augen. »Geht es Ihnen gut?«
    Er antwortete nicht. Stattdessen zog er sich mit einem Ruck aus ihr, griff nach dem Leinentuch und wickelte es eilig um seine Erektion.
    Im schummrigen Licht konnte sie sehen, dass er die Augen fest zusammengekniffen hatte. Sein Mund war leicht geöffnet, und die Lippen waren zu einem stummen Stöhnen gekräuselt. Seine Zähne blitzten gefährlich in der Dunkelheit. Und dann war es vorbei. Er lehnte sich keuchend gegen die Werkbank, ohne die Augen zu öffnen.
    »Verdammt«, sagte er abermals, diesmal ganz leise.

21
    Sie zögerte, nicht ganz sicher, was in derartigen Situationen erwartet wurde. Die Schreiber von Sensationsromanen behandelten dies in ihren Büchern nicht, zumindest nicht in denen, die Louisa gelesen hatte.
    Besorgt berührte sie sanft seinen Arm.
    »Anthony?«
    Sie zuckte hilflos zusammen, als sie den Blick sah, mit dem er sie anschaute.
    »Ist Ihnen nicht wohl?«, fragte sie.
    »Eine interessante Frage.«
    Er richtete sich auf, kehrte ihr den Rücken und schloss eilig seine Hose. Louisa hüpfte von der Werkbank. Das erwies sich als Fehler. Ihre Schenkel waren so zittrig, dass sie sich an der Kante der Werkbank festhalten musste, um nicht umzufallen. Fahrig strich sie ihre Röcke glatt und versuchte, sich den dumpfen Schmerz nicht anmerken zu lassen, der zwischen ihren Beinen pochte.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, sagte sie brüsk.
    Er wandte sich zu ihr um. Sein Gebaren war erschreckend kühl. »Dafür, dass Sie mich in dem irrigen Glauben gelassen haben, Sie wären eine Frau mit Erfahrung?«
    »Nein, dafür, dass ich Sie ermutigt habe. Obwohl ich zu meiner Verteidigung anführen muss, dass ich ein etwas anderes Ergebnis erwartet hatte.«
    »Was genau hatten Sie denn erwartet, Louisa?«
    Sie fuchtelte mit der Hand, froh darüber, dass die Dunkelheit ihre Röte verbarg. »Oh, Sie wissen schon, was ich meine. Man hört so viel über den Kitzel verbotener Leidenschaft, nicht wahr?«
    »Da kenne ich mich nicht aus.«
    »Sie lesen wahrscheinlich nicht viele Romane?«
    »Nein.«
    »Aber Sie haben doch sicher die wunderbaren Stücke Ihrer Schwester gesehen?«
    »In ihren Stücken haben verbotene Liebschaften immer ein böses Ende.«
    »Darum geht es jetzt nicht.« Sie rang nach den passenden Worten. »Was ich sagen will, ist, nach allem, was ich gelesen und auf der Bühne gesehen habe, hatte ich ein, sagen wir, erhabeneres Erlebnis erwartet.«
    »Erhaben«, wiederholte er ausdruckslos.
    »So wird verbotene Leidenschaft nämlich immer dargestellt.« Sie seufzte. »Ich hätte erkennen müssen, dass es einen Grund gibt, weshalb sich nicht alle Frauen Englands in verbotene Liebschaften stürzen.«
    »Es war Ihr erstes Mal, Louisa. Das erste Mal ist immer etwas unangenehm.«
    Ihr kam ein Gedanke. »Hm. «
    Er legte einen Finger unter ihr Kinn und drückte ihr Gesicht sanft hoch, bis sie ihm in die Augen sah. »Was soll das heißen?«
    »Nichts«, sagte sie eilig.
    »Nach dem Erlebnis gerade eben verdiene ich wohl eine Antwort.«
    »Na schön, wenn Sie darauf bestehen. Mir ist der Gedanke gekommen, dass das Problem hier möglicherweise bei Ihnen liegt, nicht bei mir.«
    »Sie geben mir die Schuld an Ihrem Versagen, einen Zustand der Erhabenheit zu erreichen?«
    »Nein, nein, natürlich nicht. Nicht allein.« Sie räusperte sich. »Es ist selbstverständlich nicht Ihre Schuld, dass die Natur gewisse Teile Ihrer Anatomie überreich gesegnet hat.« Sie verstummte und überlegte sich die Sache genauer. »Vielleicht wäre ein kleinerer Mann …«
    Er beugte sich dicht an sie heran.
    »Das schlagen Sie sich besser gleich wieder aus dem Kopf«, sagte er, und sein Tonfall war gefährlich sanft.
    Sie wich eilig einen Schritt’ zurück und stieß hart gegen die Werkbank. »Beruhigen Sie sich, Sir. Sie sind im Moment etwas aufgewühlt. Das sind wir beide. Es war

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