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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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die Wogen der Lust rissen sie mit sich fort. Beinahe hätten sie auch ihn mitgerissen.
    Es gelang ihm, an ihrem Körper hinaufzugleiten und sich in ihrem engen, lodernden Feuer zu versenken, bevor die Wellen der Ekstase verebbt waren. Sie zog sich um ihn herum zusammen und raubte ihm den letzten Überrest Selbstbeherrschung.
    Sein Höhepunkt entlud sich explosionsartig schon nach wenigen Stößen. Er schaffte es nur um Haaresbreite, sich rechtzeitig aus Louisas enger, geschmeidiger Öffnung zurückzuziehen, um sich in das Leinentuch zu ergießen.
    Als es vorüber war, sackte er auf den Kissen zusammen. Ein innerer Friede durchströmte ihn, wie er ihn, seitdem Fiona tot war, nicht mehr erlebt hatte.

35
    Louisa tauchte langsam aus dem wohligen Meer der Zufriedenheit auf, in dem sie trieb. Sie regte sich, streckte die Hand aus und tastete auf dem Nachttisch nach ihrer Brille. Schließlich schlossen sich ihre Finger um das Gestell. Sie setzte die Brille auf und schaute über die Bettkante auf den Boden.
    Ihre Chemise lag in einem zarten weißen Häufchen auf dem Teppich. Sie griff danach und streifte sie sich über den Kopf.
    Sogleich fühlte sie sich etwas sittsamer. Sie setzte sich im Bett auf und betrachtete Anthony. Er lag ausgestreckt auf dem Bauch, den Kopf auf dem Kissen ihr zugewandt. Seine Augen waren geschlossen, sein dunkles Haar war zerzaust. Die wie modelliert anmutenden Muskeln seines Rückens sahen sehr geschmeidig, sinnlich und erregend stark aus. Sein Gewicht auf ihr hatte sich wunderbar angefühlt.
    Sie streckte die Hand aus und streichelte zärtlich seine Schulter, ganz sacht, um ihn nicht zu wecken.
    »Ich muss daran denken, nächstes Mal einige Pariser mitzubringen«, murmelte Anthony ins Kissen.
    Louisa fuhr erschrocken zusammen und zog ihre Hand weg, als hätte sie einen heißen Ofen berührt.
    »Ich dachte, Sie schliefen«, sagte sie.
    »Fast.« Seine Augen blieben geschlossen. »Sie haben mich erschöpft.«
    »Was sind Pariser?«, fragte sie neugierig.
    Er schlug die Augen auf und schenkte ihr ein amüsiertes Lächeln. »Kondome.«
    Sie spürte, wie sie krebsrot wurde. »Natürlich.«
    »Unsere Methode bislang ist nicht die zuverlässigste.«
    »Oh.«
    Ihre Röte vertiefte sich noch mehr. Als Frau von Welt, die nun eine verbotene Affäre hatte, würde sie sich an die freimütige Unterhaltung über solch intime Dinge gewöhnen müssen, ermahnte sie sich.
    »Nun?«, fragte er und musterte sie eindringlich.
    Sie sah ihn verständnislos an. »Nun was?«
    Er drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme unter dem Kopf. »War es diesmal ein befriedigenderes Erlebnis?«
    Ihre Wangen glühten, und Louisa war überrascht, dass sie nicht das Bettzeug in Brand steckte.
    »Durchaus.« Sie räusperte sich. »Ich verstehe nun, warum verbotene Liebschaften so in Mode sind.«
    »Aha.«
    Er schaute nicht mehr annähernd so zufrieden aus wie noch einen Moment zuvor.
    »Anthony?«
    »Ja?«
    »Es gibt da etwas, das ich Sie fragen wollte. Etwas Persönliches. Ich nehme es Ihnen nicht übel, wenn Sie meine Frage nicht beantworten möchten.«
    Er nahm einen Arm unter dem Kopf hervor und zog Louisa damit auf sich. »Was wollen Sie denn wissen?«
    Sie verschränkte die Arme auf seiner Brust und stützte ihr Kinn darauf. »Mir sind Gerüchte darüber zu Ohren gekommen, was zwischen Ihnen und Ihrer Verlobten kurz vor ihrem Tod passiert ist.«
    Sein Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln. »Das überrascht mich nicht. Die Sensationspresse, die Groschenhefte und die Klatschsucht der feinen Gesellschaft haben dafür gesorgt, dass halb London von diesen Gerüchten weiß.«
    »Entspricht irgendetwas davon der Wahrheit? Hatten Sie vor, Ihre Verlobung mit Miss Risby zu lösen, weil Sie sie mit einem anderen Mann im Bett ertappt haben?«
    Sein Schweigen dauerte so lange an, dass sie schon dachte, er würde ihr nicht antworten.
    »Ja«, gestand er schließlich. »Aber ich habe das nie jemandem erzählt. Ich weiß nicht, wie die Gerüchte geboren wurden. Ich kann nur vermuten, dass der Mann, mit dem ich sie ertappte, es jemandem anvertraut hat, der dann seinerseits das Gerücht in Umlauf brachte.«
    »Heimliche Liebschaften sind nie so heimlich, wie man denkt.«
    »Wie wahr.«
    »Sie müssen sie sehr geliebt haben.«
    Er schob sie weg, schwang seine Beine über die Bettkante und stand auf. »Meine Liebe zu Fiona starb an dem Tag, an dem ich sie mit ihrem Liebhaber überrascht habe.«
    Mitleid schnürte ihr das Herz

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