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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Sohn gesund wiedersah. Vielleicht würden Clint und er dann gemeinsam auf ihn losgehen.
    Kopfschüttelnd ging Matt ins Badezimmer, um sich wieder einigermaßen herzurichten, bevor er Agent Cranton einen Besuch abstattete. Er stützte sich mit beiden Händen auf das Waschbecken und blickte forschend auf sein Spiegelbild. Spuren von Shannons rostrotem Lippenstift waren um seinen Mund herum und auf seiner Backe verteilt. Seine Wangen und Ohren waren gerötet, seine Augen glitzerten.
    Ja, keine Frage, George Hunter hatte genau erkannt, was Matt in den letzten Stunden gemacht hatte. Schnell wusch Matt sich das Gesicht und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe. Er musste nicht nur Cranton berichten, was er wusste, sondern auch noch versuchen, so viele Informationen aus ihm herauszupressen wie irgend möglich. Und dann sollte er sich selbst in die Schlucht begeben und Spuren suchen, das war nämlich eines seiner Talente. In den meisten Fällen konnte er schon aus einer Vielzahl kleinster Indizien die Zusammenhänge erkennen und damit eine Lösung des Problems finden. Hoffentlich gelang ihm das auch diesmal, denn Clints und Karens Leben hingen davon ab.
     
    29
    Eine halbe Stunde später erreichte Matt die mit Flutlichtern beleuchtete Stelle, an der die beiden Autos in die Tiefe gestürzt waren. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch stieg er aus seinem Wagen und blickte in die Schlucht hinunter. Wie hatte jemand einen Sturz aus dieser Höhe überleben können? Scheinbar waren Clint und Karen mit dem Leben davongekommen, denn egal, ob sie aus eigenen Stücken verschwunden oder verschleppt worden waren, es machte nur dann Sinn, wenn sie noch lebten. Irgendjemand schien es gut mit ihnen gemeint zu haben.
    Ein Polizist näherte sich ihm mit der Hand an der Waffe. »He, Sie da! Fahren Sie weiter!«
    Matt drehte sich zu ihm um, die Arme etwas vom Körper abgewinkelt, damit der nervöse junge Polizist ihn nicht aus Versehen erschoss, weil er dachte, er hätte eine Waffe in der Hand. »Ich möchte zu Special Agent Cranton vom FBI. Ich habe Informationen für ihn, diesen Fall betreffend.«
    Misstrauisch beäugte ihn der Cop. »Sind Sie auch vom FBI?«
    »Nein, ich bin als Privatperson hier. Ich komme von der Diamond Bar Ranch. Cranton hat uns über diesen Unglücksfall hier informiert. Kann ich ihn jetzt sprechen?«
    Der Polizist warf einen unruhigen Blick in die Schlucht. »Unglücksfall ist gut. Mord trifft es eher.« Er richtete sich auf und straffte die Schultern. »Agent Cranton ist gerade unten beim Fluss und überwacht die Arbeiten. Ich denke nicht, dass er jetzt gestört werden will.«
    Matt lächelte freundlich. »Doch, das denke ich schon. Also entweder bringen Sie mich jetzt zu ihm hinunter, oder Sie lassen ihn heraufkommen, mir ist das gleich. Aber ich denke, dass Agent Cranton bestimmt ziemlich wütend wird, wenn er erstens den anstrengenden Weg wieder nach oben klettern müsste, um mit mir zu sprechen, und zweitens die wichtigen Informationen nicht bekommt, die ich zu diesem Mord und Mordversuch habe.«
    Der junge Mann schluckte, schien aber immer noch unentschlossen.
    »Nun?« Matt machte ein paar Schritte auf den Rand der Schlucht zu.
    Endlich traf er eine Entscheidung. »Folgen Sie mir. Aber vorsichtig, es ist glatt nach dem Regen.«
    Es war dann eher der Polizist, der wieder und wieder ausrutschte, während Matt mühelos den Abstieg bewältigte. Er wusste zwar nicht, was die Polizisten bei der Ausbildung lernten, aber Geländegängigkeit sicher nicht. Wenige Minuten später hatte er den Grund der Schlucht erreicht und ließ sich zu Agent Cranton führen.
    Dabei kam er an dem einen Auto vorbei, das völlig zertrümmert halb im Wasser lag. Vermutlich das der Agenten, wenn er von den beiden schwarzen Leichensäcken ausging, die am Ufer lagen. Verdammt, das hätten genauso gut Karen und Clint sein können. Die Klippen waren hier zwar nicht besonders hoch, aber wenn man mit dem Auto dreißig Meter in die Tiefe stürzte, ohne dass der Fall gebremst wurde, dann war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, da lebend wieder herauszukommen. Wie man am Beispiel der beiden Agenten gut erkennen konnte.
    Schweigend ging er hinter dem Polizisten her auf den anderen Wagen zu, der direkt unterhalb der Klippen lag. Eingequetscht zwischen Steinbrocken, Geröll und Vegetation, konnte man nicht viel von dem Auto erkennen. Was war, wenn sie noch unter dem Schutt lagen? Der Gedanke versetzte ihm einen Schock. Waren sie am Ende doch

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